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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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Flur. Konnte es sein, dass das Ziel seiner jetzigen Aktionen hundert Jahre in der Zukunft lag? Doch was interessierte das ihn, King? Bis dahin war er schon lange tot, und die menschliche Rasse hatte sich wahrscheinlich in den atomaren Holocaust geblasen. Oder zündete Alexander nur eine Nebelkerze? Lag sein Ziel gleich hinter der nächsten Ecke, und Ridley gefährdete es? Vielleicht ging es Alexander ja jetzt um eine Entwicklung, die er schon zu Jesus’ Zeiten angestoßen hatte. King schüttelte den Kopf. Unwissenheit war ein Segen, und darum fühlte er sich mit seinem Halbwissen entschieden unwohl.
    Alexander klopfte an Suite 907 . Sie hörten ein Geräusch hinter der Tür. Davidson beäugte sie wahrscheinlich durch den Spion. Der Riegel glitt zurück, und die Tür öffnete sich einen Spalt weit, gehalten von der Kette.
    Davidson spähte nervös heraus.
    »Wir sind es nur«, beruhigte ihn King.
    »Richtig. Tut mir leid.« Die Tür wurde geschlossen und die Kette ausgehängt. Davidson ließ sie ein.
    Es war ein großes Hotelzimmer, fast in jeder Hinsicht Standard – King-Size-Bett, TV -Gerät, ein einzelner Sessel, kleiner Schreibtisch. Was es einzigartig machte, waren der glänzende Hartholzboden und der überwältigende Blick auf das Mittelmeer. Der Schreibtisch war bedeckt mit Hotelbriefbögen voller Notizen in Hebräisch und mathematischer Gleichungen. Mehrere Tabletts vom Zimmerservice mit halb aufgegessenen Portionen stapelten sich auf der karierten Tagesdecke, die Davidson offensichtlich noch nicht einmal aufgeschlagen hatte.
    Er schloss die Tür und versperrte beide Schlösser, bevor er sich an den Schreibtisch setzte. Er wirkte gehetzt. Sein tags zuvor noch glattrasiertes Gesicht war von Bartstoppeln bedeckt, das gelbe Anzughemd sah zerknittert aus und hatte einen großen roten Fleck. King musterte den Fleck besorgt.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Davidson folgte seinem Blick. »Aber ja. Das war die Marinara.«
    Alexander sah sich um. »Wie ich sehe, genießen Sie meine Gastfreundschaft in vollen Zügen.«
    »Ich, äh, ja.« Davidson sah zu Boden. »Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen und hatte ein paar neue Ideen bezüglich der Golems.«
    Alexander setzte sich in den einzigen Sessel und breitete die Arme aus, als wollte er sagen: »Lassen Sie hören.«
    King nahm auf dem Bett zwischen den Tabletts vom Zimmerservice Platz. Er schielte nach einem Teller Pommes frites. Seit Tagen hatte er nicht mehr richtig gegessen. Nicht, dass das Zeug ernährungstechnisch besonders wertvoll ausgesehen hätte, aber der Hunger verdrängte jeden Gedanken an ausgewogene Mahlzeiten.
    Davidson bemerkte seinen Blick. »Sie sind erst eine Stunde alt.«
    Alexander räusperte sich, während King über die Pommes herfiel.
    »Tut mir leid«, sagte Davidson. »Also. Was Golems anbetrifft, so muss man wissen, dass sie nicht wirklich leben. Ich schätze, man könnte sie quasilebendig nennen. Auf eine bestimmte Weise, die ich noch nicht vollständig begreife, werden leblose Objekte dabei gewissermaßen animiert, so dass sie Leben nachäffen können, doch sind die Golems nicht intelligent. Ich vermute, ihr Schöpfer stattet sie auf atomarer Ebene mit einem gewissen primitiven Verstand aus – der Fähigkeit zu laufen, dem Wunsch, ein bestimmtes Opfer zu töten –, aber sie sind nicht fähig zur Kommunikation. Sie können sich nicht vermehren. Sie essen nicht und haben keinen Stoffwechsel. Basierend auf den Dokumenten, die Mr. Alexander mir gefaxt hat …«
    »Welche Dokumente?«, unterbrach King scharf. Er warf Alexander einen ärgerlichen Blick zu, während Davidson ihm eine Aktenmappe reichte. King schlug sie auf und fand mehrere Zeitungsartikel über den Angriff auf Fort Bragg sowie einen handschriftlichen, detaillierten Bericht über ihre Erlebnisse in Stonehenge. Was Kings Aufmerksamkeit am meisten erregte, waren mehrere Geheimdokumente des US -Militärs, einschließlich Fotos von Überwachungskameras in Fort Bragg. Er hätte gerne gewusst, wie Alexander dazu gekommen war, aber im Grunde kannte er die Antwort schon. Die Gesellschaft des Herkules hatte Mitglieder in jeder Nation und jeder Regierung.
    Das war es, was Alexander in den letzten zweieinhalb Jahrtausenden getan hatte. Gut möglich, dass er die ganze Welt unterwandert hatte und kontrollierte, ohne dass ein einziger Mensch davon wusste. Und seine direkte Einmischung jetzt mochte damit zu tun haben, dass Ridley das Gleichgewicht gefährdete.
    Der Gedanke machte King

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