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Code Freebird

Code Freebird

Titel: Code Freebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Administrator
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Boot?«
    »Was meinen Sie?«
    »Wollen Sie mir dabei behilflich sein?«

26
    Soldatenherz im Blutrausch.
    Das Zittern seiner Hände war nur der Vorbote von dem, was noch kommen sollte. Es würde schnell Arme, Beine und schließlich den ganzen Körper erfassen. Seine Augenlider flackerten. Die immer wiederkehrenden Bilder wurden in ein fahles Blau getaucht.
    Muhammed lag auf der Pritsche und starrte in das speckige Grau an der Decke. Er hatte den Zeitpunkt verpasst, aufzustehen und sich einen Schuss zu setzen. Nun wurde die Vergangenheit zur Gegenwart.
    Der Anruf aus einem irakischen Gefängnis hatte ihnen eines der letzten Widerstandsnester vor den Toren Bagdads gemeldet. Eine Handvoll Fedajin sollte sich dort verschanzt haben. Ihr Trupp sollte sich darum kümmern. Als sie in die Hauptstraße einbogen, schien alles ganz normal. Es war um die Mittagszeit. Die Sonne schien satt, und niemand glaubte, dass dieser Tag in einem Blutbad enden würde.
    Fußgänger waren unterwegs, Kinder spielten, Radfahrer und Autos zogen an ihren Humvees vorbei. Dann auf einmal wurde es still. Kein Mensch und kein Fahrzeug weit und breit.
    Cromley saß am Steuer, neben ihm Sergeant Boyle. »Hier stimmt was nicht«, sagte Boyle. »Haltet euch bereit.«
    Die anderen griffen zu ihren Waffen. Der Predator sicherte die linke Flanke, Bad to the Bone die rechte. Der Blade Runner ging hoch ans MG.
    Boyle fragte über Funk bei den nachfolgenden Fahrzeugen nach. »Hier vorn ist es verdammt ruhig geworden. Totenstill. Wie schaut’s bei euch aus?«
    Eine Bestätigung folgte auf die andere. Boyles Humvee lag an dritter Stelle der Kolonne. An der Spitze war Captain Herbert. Er war ein altgedienter Veteran, hatte in Vietnam, Grenada und Afghanistan gekämpft. Auf ihn konnte man sich verlassen. Er wusste, was in solch einer Lage zu tun war.
    »Verhaltet euch ruhig«, schepperte seine Stimme über Funk. »Noch ist nichts geschehen. Desmond, biegen Sie mit Ihren Leuten in die nächste Seitenstraße rechts ein und checken Sie die Häuser. Seien Sie vorsichtig, wir sind in einem Wohngebiet. Geschossen wird nur bei direkter Bedrohung. Hat das jeder verstanden?
    Boyle, Sie übernehmen den Block auf der linken Seite.
    Garcia, Sie …«
    »Feindlicher Beschuss!«, schrie der Blade Runner vom MG hinunter.
    Zu spät. Eine Granate zog eine Rauchspur hundert Meter vor ihnen aus einem der Häuser. Sie zischte auf das Fahrzeug an der Spitze zu. Herberts Humvee machte einen Ruck nach vorn und beschleunigte.
    Das Geschoss prallte gegen einen Strommast aus Holz und trudelte wie eine verirrte Silvesterrakete in eine Seitenstraße. Dann die Explosion, gefolgt von einer Wolke aus Staub und Splittern.
    »Verteilt euch!«, schrie Herbert über Funk.
    Die Humvees schwärmten zu allen Seiten aus. Gerade rechtzeitig. Der Beschuss aus den Häusern um sie herum deckte sie wie ein Hagelschauer ein. Die Kugeln ploppten gegen die Panzerungen, durchschlugen Fensterscheiben und surrten als Querschläger durch die Luft.
    Cromley raste in einen Seitenweg. Der nachfolgende Humvee schaffte es nicht. Eine Granate detonierte unter der Vorderachse. Die Wucht der Explosion riss das Fahrzeug aus der Spur und legte es auf die Seite. Die Jungs krochen aus dem Humvee und verschanzten sich dahinter.
    »Raus«, schrie Boyle, »in die Häuser.«
    Der Trupp setzte sich, wie tausendmal trainiert, in Bewegung. Der Predator und der Blade Runner traten die Tür ein, Cromley warf die Rauch- und Blendgranaten, Boyle und Bad to the Bone stürmten zuerst rein.
    Dünne Lichtstrahlen stachen durch den Rauch und verschafften den Schützen Klarheit, wohin die Mündungen ihrer Waffen in dieser unübersichtlichen Lage überhaupt gerichtet waren.
    Aus den umliegenden Häusern drangen kurze Stakkato-Salven herüber. Ta-ta-ta. Immer wieder. Feindkontakt.
    Der Adrenalinspiegel jedes Einzelnen stieg rapide. Boyle blieb ruhig. Er verteilte seine Leute mit Fingerzeigen auf die Räume.
    Nacheinander hörte er die Bestätigungsrufe. Bis auf den einen Raum vor ihm war alles sauber. Nun war er an der Reihe. Ein kräftiger Tritt gegen das Türschloss, und die Verankerung brach aus dem brüchigen Sand-Lehm-Dung-Mörtel.
    Er erkannte den Mann sofort, der am Fenster stand – er feuerte hinaus auf die Straße. Als er Boyle sah, riss er seine AK-47 herum. Ein kurzer Augenblick. Ta-ta-ta. Der Fedajin hatte keine Chance.
    Ein kurzer Blick zu den Seiten. Niemand mehr da. Boyle ging zurück, lief Bad to the Bone in die Arme, der die

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