Code Freebird
Aktion verfolgt hatte.
»Verdammt, hast du ein Glück«, sagte er zu Boyle.
»Wieso?«, fragt er zurück.
»Du hast einen erledigt. Mein Raum war leer.«
»Keine Sorge«, antwortete Boyle. »Das wird nicht so bleiben.«
Boyle sammelte seine Leute ein. »Alles klar? Niemand verletzt? Gut, dann weiter.«
Sie stürmten hinaus auf die Straße. Um sie herum pfiffen Schüsse, detonierten Granaten, schrien Menschen.
Boyle zeigte auf die gegenüberliegende Tür. Wieder das gleiche Vorgehen.
Die Tür flog auf, die Blendgranate zündete, Boyle und Bad to the Bone gingen als Erste rein, die anderen folgten und verteilten sich auf die Räume.
Volltreffer. Sich überlagerndes Ta-ta-ta aus drei Räumen. Geschrei, berstende Fensterscheiben, splitternde Schränke. Kommandos. Der Predator zeigte zwei Bodycounts an, der Blade Runner nur einen, Boyle war dieses Mal leer ausgegangen.
Bad to the Bone kam aus dem dritten Raum. Er lag am Ende des Gangs. Stolz hob er beide Hände hoch und zeigte eine Acht an.
»Wie viele?«
»Acht.«
Boyle wollte es nicht glauben und sah nach. Er beugte sich hinunter und blickte in ein kleines Zimmer, das mit Nahrungsmitteln vollgepackt war. Und dann sah er sie. Zwei Erwachsene unter schwarzen Burkas lagen der Länge nach über sechs Kindern, darunter zwei Mädchen, von der Größe her drei bis fünf Jahre alt. Die M16 hatte einem den Arm abgerissen, dem anderen das Gesicht zerfetzt. Die Jungen konnte Boyle nur noch an ihren Schuhen erkennen. Aus einem Stumpf pumpte das kleine Herz noch Blut. Es vermischte sich mit dem der anderen in einer Kuhle.
Boyle hustete, kämpfte gegen den aufkommenden Druck seines Magens an. Dann drehte er sich um.
»Du verdammtes Dreckschwein!«, schrie er durch den Gang. »Sind das etwa Fedajin?«
Alle, bis auf Bad to the Bone, kamen heran, schauten ins Zimmer.
»Sie hatten eine Waffe«, antwortete Bad to the Bone kühl.
»Wo ist hier eine Waffe?!«, schrie Boyle.
»Ich habe sie ganz deutlich gesehen. Die Alte hat sie gegen mich gerichtet.«
»Selbst wenn das stimmt, wieso musstest du die Kinder töten?!«
»Es war ein Aufwasch. O Mann, was fickst du mich wegen ein paar verlausten Hadjis an?«
Der Blade Runner konnte sich nicht mehr zurückhalten. Eine Fontäne erbrach sich aus seinem Mund über den Kampfanzug von Cromley, dem Cleaner. »Verdammt, Hernandez. Reiß dich zusammen.«
»Willst du vielleicht mit solchen Weicheiern das Nest hier ausräuchern?«, lästerte Bad to the Bone. »Sei froh, dass du mich hast. Ich halt uns den Rücken frei. Also, wie geht’s jetzt weiter?«
Boyle half dem Blade Runner auf die Beine, wischte ihm mit dem Ärmel die letzten Brocken vom Mund. »Alles okay?«, fragte er ihn.
Der Blade Runner nickte, doch sein Blick haftete auf Bad to the Bone.
Eine Explosion auf der Straße lenkte ihre Aufmerksamkeit nach draußen. Der Predator ging zum Fenster, schaute hinaus. »Bomben«, sagte er kühl. »Da, noch eine«, und ein lauter Knall bestätigte ihn.
»Wir sprechen uns später«, sagte Boyle und befahl den Aufbruch. Ihr Job war noch lange nicht beendet.
Als sie auf die Straße traten, kam ein Funkspruch von Herbert herein. Jeder hörte ihn auf seinem Interkom. Er war kurz und bündig. »Feuer frei. Kein Pardon.«
Bad to the Bone fühlte sich bestätigt. »Na, dann los«, gab er das Kommando vor.
Sie stürmten auf die nächste Haustür zu. Diese Straße gehörte ihnen, und sie war lang.
Der Blade Runner und Cromley machten sich bereit, die Tür einzutreten, Bad to the Bone würde als Erster hineinstürmen.
Blade hielt in der Bewegung inne. Da war etwas, unten am Türstock, wo die Tür an der Angel aufgehängt ist. Ein Draht. Er dachte nach. Boyle fragte ihn, was los sei. Blade schaute auf Bad to the Bone. »Vielleicht kann Bad das mal übernehmen«, sagte er.
»Pussy, geh zur Seite«, antwortete Bad to the Bone und machte sich daran, die Tür einzutreten.
Blade ging zurück, zog Cromley und Boyle mit sich. Doch Boyle weigerte sich. »Du bleibst hier auf der Straße und sicherst uns ab«, befahl er Bad to the Bone. »Ich will nicht noch einmal das Gleiche erleben wie gerade eben.«
Nun machte sich Boyle daran, die Tür aufzutreten.
»Nein!«, schrie der Blade Runner und zog ihn weg.
»Was ist los?«, fragte Boyle.
Blade ging vorsichtig an die Tür, zeigte auf den Draht an der Türangel. Sie verstanden sofort.
Boyle kommandierte seine Truppe in den Hauseingang zurück, aus dem sie gekommen waren. Dann legte er an,
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