Codename Azteke
Gegenangriff bis hinter die Panzer der Roten Armee von Pavel Arman. Bei der folgenden brutalen Offensive der Nationalisten wurde seine Einheit geschickt, um General Mercers Brigade zu unterstützen, und lieferte sich einen Häuserkampf mit dem Feind auf dem Universitätsgelände. Florin wurde später für seine Tapferkeit gerühmt und erhielt den Rang eines Capitán. Während des kurzen Feldzuges an der Madrider Front traf er zum ersten Mal auf den russischen General Anatoly Radischev und auf Antonio Mercer, der ihm lebenslang ein Freund und Mentor bleiben sollte.
Als die Legion abgezogen wurde und Madrid verließ, wurde Florin Mercers Stab zugewiesen, und er verbrachte einige Zeit im Ausland, möglicherweise in Moskau.
Nach seiner Rückkehr nach Spanien im Februar 1937 schloss er sich Mercers Abteilung an, kämpfte in den Schlachten von Brunete, Teruel und Ebro, wo er einmal verwundet und zweimal ausgezeichnet wurde und den Rang eines Majors erlangte. Nach dem Untergang der Republik 1939 floh er über die Pyrenäen nach Frankreich und anschließend nach Russland.
1940 trat Florin der 13. Garde der Roten Armee bei und wurde unter General Radischev an die Westfront abkommandiert.
Als sie später von Stalin mit der Verteidigung von Stalingrad beauftragt wurden, kämpfte Florin während der ganzen Belagerung mutig und entschlossen zusammen mit seinen Leuten. Dem damaligen Politkommissar Nikita Chruschtschow fielen seine Qualitäten auf, und im März 1943 stand Florin, mittlerweile Colonel, neben Radischev auf dem Roten Platz, als dieser zum Helden der Sowjetunion erklärt wurde.
1945 heiratete Florin Natalia Radischeva, die Nichte seines Kommandeurs, und kehrte dann bis zum Ende des Krieges an die Westfront zurück. In Moskau stieß er anschließend zum neu gegründeten Geheimdienstbüro. Es wurde von Berija geleitet, der 1954 den KGB gründete.
1947 wurde Florins erster Sohn Leonid geboren, darauf folgte 1949 Yuri, doch im Zuge einer paranoiden Säuberungswelle von Stalin wurden Florin und seine Familie 1952 nach Sibirien verbannt und zu einem langsamen Tod im Gulag verurteilt. Für Natalia kam Stalins Tod im Jahre 1953 zu spät. Sie starb an Lungenentzündung, nur einige Tage bevor die Generäle Mercer und Radischev an Stalins Nachfolger Chruschtschow herantraten und dafür sorgten, dass ihr gemeinsamer Freund begnadigt und sein politischer Ruf wiederhergestellt wurde.
1954 zog Florin mit seinen Söhnen nach Mexiko und konzentrierte sich die nächsten zwei Jahre darauf, sie zu erziehen. Er bekam einen Ehrenabschluss und wurde zum außerordentlichen Professor für Politikwissenschaften an der Autonomen Universität von Mexiko ernannt, wo er viele Schriften über lateinamerikanische Themen und soziale Ungerechtigkeiten verfasste. In dieser Zeit entstanden die ersten Kontakte mit kubanischen Exilanten.
Durch seine Berühmtheit fiel er einer neuen Gruppe von lateinamerikanischen Mittelklasse-Sozialisten auf, darunter Ernesto »Chè« Guevara, Camilo Cienfuegos und Raúl Castro, die den Helden von Madrid mit einer an Verehrung grenzenden Bewunderung betrachteten.
Im November 1956 machte sich das Motorboot Granma auf den Weg von Veracruz nach Kuba. An Bord befanden sich dreiundachtzig Exilkubaner unter dem Kommando von Fidel Castro. Nur fünf Ausländer waren auf dem Schiff: Guevara, Done, Guillén, Mejía und Florin. Sie begaben sich in die Sierra Maestra und führten zwei Jahre lang einen Guerillakrieg, bis sie die Batista-Regierung gestürzt hatten.
In den folgenden fünf Jahren nach Fidel Castros triumphalem Einzug nach Havanna am Neujahrstag 1959 arbeitete Florin an der politischen Ideologie mit, aber 1964 regte sich erneut der Soldat in ihm, und er begleitete Ché Guevara in den Kampf für Kongo-Kinshasa.
1965 stand Florin erneut vor einer persönlichen Tragödie, denn sein jüngerer Sohn Yuri starb in Bolivien bei einer von der CIA unterstützten Aktion, die eigentlich gegen Guevara gerichtet war. Im nächsten Jahr folgte eine weitere Tragödie, als sein älterer Sohn Leonid bei einer MPLA-Operation in Angola im Kampf ums Leben kam.
Danach hörte man wenig von Florin, bis er 1970 hinter Salvador Allende auf dem Balkon des Moneda-Palastes stand, nach dessen demokratischer Wahl zum Präsidenten von Chile.
1971 heiratete der fünfundfünfzigjährige Florin die dreiundzwanzig Jahre jüngere Lucía Bamberg, eine Rechtsanwältin, Mitglied der kommunistischen Partei Chiles und Vertreterin der armen ländlichen
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