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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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der Frau ihres Zahnarztes und ein wenig überrascht von der hochkarätigen Gästeliste. Aber ihrem schweigsamen Mann hatte sie keine Insiderinformationen entlocken können, die sie ihren Freundinnen hätte zuflüstern können.
    »Ich bin mit dem am besten informierten Mann Spaniens verheiratet«, beschwerte sie sich häufig, »aber ich bin immer die Letzte, die etwas Wissenswertes erfährt.«
    Max Uribe reagierte mit einem verständnisvollen Lächeln auf Victorias gequälten Gesichtsausdruck und sah Pinto kurz düster an, der nichts tun konnte, als den Blick zu senken.
    »Wir sind heute hier versammelt, um uns von einer guten Freundin zu verabschieden«, fuhr der Kardinal fort, »und das Leben einer gewissenhaften Dienerin ihres Königs und Vaterlandes zu würdigen, das einer ganz besonderen Frau, die ihren persönlichen Schmerz und die Widrigkeiten des Lebens überwand, ohne jemals den Glauben zu verlieren, eine wahre Christin, die stets Zeit für die weniger Glücklichen hatte. Wir teilen heute mit Máximo« – freundlich sah er in die Richtung des Witwers, während sich andere die Hälse verrenkten, um besser sehen zu können – »den schweren und spürbaren Verlust, der im Leben derer, die das Glück hatten, Rosa zu kennen, eine tiefe Lücke hinterlässt.«
    Hadley und Mercedes hielten sich vier Reihen weiter hinten an den Händen und fragten sich, wie Pinto überhaupt die Nerven haben konnte, hier aufzutauchen. Aber in Pintos Welt kam es entscheidend auf den Schein an, und wenn er fernblieb, könnte es ihm leicht als Schuldeingeständnis angekreidet werden.
    Es wurde leise über die mögliche Verwicklung Rosas in Regierungsangelegenheiten spekuliert, und Mercedes dachte daran, dass sie, noch während ihr das Leben immer weiter entglitt, verzweifelt gebeten hatte: »Holt Pinto!«
     
    Jacks Kinder sollten einen Monat in Spanien bei ihrem Vater verbringen. Sowohl er als auch Mercedes freuten sich darauf, sie bei sich zu haben, machten sich aber auch auf das unausweichliche Urteil gefasst, das sie in ihrer jugendlichen Einstellung über eine mögliche Stiefmutter fällen würden.
    Sie hatten es von Anfang an ausgeschlossen, während des Besuches in Salamanca zu bleiben. Erstens passten keine vier Personen in eine Einzimmer-Stadtwohnung, und außerdem entsprachen alte Gemäuer und antike Denkmäler nicht den Vorstellungen eines Kindes von schönen Sommerferien.
    Mercedes’ Eltern hatten vorgeschlagen, dass sie nach Xátiva kommen sollten. Dort hatten sie viel Platz, und die Vilanovas freuten sich darauf, wieder einmal junge, lachende Gesichter in Sant Feliu zu sehen.
    Doch bei diesem ersten Besuch wollte Jack gern mit Mercedes und den Kindern einige Zeit allein verbringen, daher hatte Susana Vilanova ihnen netterweise ein Haus mit Garten und Swimmingpool gesucht, das sie für einen
Monat mieten konnten. Es lag nur vierzig Minuten entfernt am Grau-Strand bei Gandía. Sie konnten daher die Vilanovas besuchen, wann immer sie wollten, und Luis freute sich schon darauf, den Jungen zu zeigen, wie man in Argentinien grillte, während Mercedes hoffte, ihnen Reiten beibringen zu können.
    Da Mercedes ihre ganzen Sachen – es waren in der Zeit in Fonseca sogar noch mehr geworden – unmöglich in ihrem Porsche unterbringen konnte, packte sie alles, was sie für den Sommer brauchte, ein und schickte es nach Sant Feliu.
    Sie und Jack hatten außerdem beschlossen, sich für die Dauer des Aufenthalts der Kinder einen »vernünftigen Wagen mit vier Sitzen« zu mieten. Mercedes würde den Porsche nach Valencia bringen und Jack unterwegs am Flughafen Barajas absetzen.
    Hadley hatte endlich die Zeit gefunden, nach Luxemburg zu reisen, um den letzten, geheimnisvollen Teil der Aufzeichnungen des Azteken zu holen und, wie dieser selbst gesagt hatte, das letzte Kapitel zu schreiben.
    Der Flugplan ließ es nicht zu, dass er die Reise an einem Tag machte, daher wollte er abends in Luxemburg ankommen, am nächsten Morgen zur Bank gehen und dann nach Barcelona fliegen, um von dort aus das letzte Stück der Reise nach Valencia zu beginnen.
    Die Stadt Luxemburg hat nur achtzigtausend Einwohner – aber hundertfünfzig Banken. Wer Hadley zufällig beobachtete, wie er sein Taxi bezahlte und zu den dunklen Eichentüren emporschritt, hätte nicht vermutet, dass sich hinter der strengen grauen Fassade von Duhau & Co. in der Rue de Capucins eine Bank verbarg.

    Auf einem kleinen Messingschild links neben der Tür stand unter einer hübschen

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