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Codename - Cobra

Codename - Cobra

Titel: Codename - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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schaffen, während Peter und Bob die Bein- und die Armfesseln aufknoteten. Immer noch stöhnte Julia in ihren Knebel und starrte dabei unentwegt auf die gegenüberliegende Wand. Endlich hatte Justus das Tuch gelöst.
    »Ted!«, brachte Julia hervor, während Peter und Bob die letzten Knoten entwirrten. »Ihr müsst auch Teddy befreien!«
    Die Fesseln fielen von dem Mädchen ab und sofort stürzte es zur Tür, durch die die drei Jungen eben hereingekommen waren. Aber sie lief nicht hinaus, sondern schlug ganz im Gegenteil die Tür zu. Und dahinter lag an die Wand gelehnt und ebenfalls geknebelt und gefesselt – ein junger Mann.
    Die drei Jungen stierten ihn für einige Augenblicke an, als wäre er ein Geist. Dann brachte Justus mühsam hervor: »Ist das, ist das da –?«
    »Teddy!«, rief Julia und zerrte an den Stricken herum. »Ja sicher! Jetzt helft mir doch mal! Die kommen sicher –«
    Mit einem Ruck flog die Tür auf.
    » Gleich zurück, wolltest du sagen? Da hast du verdammt Recht, Schätzchen!«
    Justus und Bob wankten einen Schritt zurück und Peter fiel vor Schreck fast über den Stuhl. In der Tür stand ein Bulle von Mann, der sie hämisch angrinste und dabei unmissverständlich mit einer Pistole herumwedelte.
    »Na, jetzt haben wir aber alle beisammen, wenn ich das richtig sehe. Das Genie und seine Schwester geben uns ja schon länger die Ehre, und ihr drei habt dank unserer Hilfe nun auch hierher gefunden.« Der grobschlächtige Kerl entblößte seine gelben Zähne und verzog den Mund zu so etwas wie einem Lächeln.
    Justus fand als Erster wieder mühselig Worte. »Dank ... dank Ihrer Hilfe?«, stotterte er. »Aber ... aber was ... ich verstehe nicht, was –«
    »Ach komm, Jungelchen! So kompliziert ist das nun auch wieder nicht!« Der Mann setzte ein betont bekümmertes Gesicht auf. »Seit Tagen beschatten wir euch drei Schlaunasen schon, und ich muss sagen, dass ihr uns ganz schön auf Trab gehalten habt. Erst hetzt ihr uns nach Santa Monica, dann dachten wir, die Klapperschlangeneinlage auf dem Friedhof würde euch abschrecken, aber nein, nun taucht ihr auch noch hier auf. Weiß der Geier, wie ihr darauf gekommen seid, hier rumzuschnüffeln.« Der Ganove stieß ein abschätziges Knurren aus. »Na ja, jedenfalls meinte der Boss, wir sollen euch unauffällig hereinbitten, und das haben wir dann auch getan. Seid immer genau da hingelaufen, wo wir wollten. Hat richtig Spaß gemacht!« Ein rülpsendes Lachen brach aus der unrasierten Kehle hervor und die Pistole hüpfte in der Hand des Mannes unruhig auf und ab.
    Die drei ??? verstanden sofort. Alles war inszeniert gewesen, und zwar offenbar schon seit langem.
    »Ich Idiot!«, flüsterte Justus, weil es ihm nicht früher aufgefallen war, dass das Eindringen in das Gebäude viel zu leicht vonstatten gegangen war. Jetzt plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Man hatte die Wachen abgezogen, als sie auf der Bildfläche erschienen waren, hatte sie dann im Gebäude an den richtigen Ort dirigiert und schließlich die Falle zuschnappen lassen.
    »Auf jetzt, die Herrschaften!«, kommandierte der Mann und trat ein Stück von der Tür zurück. »Der Boss will euch sehen. Ihr geht voraus! Abmarsch!«
    Julia schaute die drei ??? flehend an, aber Justus schlug die Augen nieder und schüttelte unmerklich den Kopf. Er wusste, dass es keinen Ausweg gab. Sie mussten tun, was der Mann wollte.
    Peter und Bob halfen Ted Applegate auf die Beine und musterten ihn bei dieser Gelegenheit mit neugierigen und etwas unsicheren Blicken. Schließlich hatten sie ihn ja bis vor wenigen Minuten noch für tot gehalten. Danach verließen die drei Jungs den Raum, gefolgt von Julia und ihrem Bruder. Mit einem lauten Knall warf der Ganove die Tür zu und stampfte hinter seinen Gefangenen her.
    »Die Treppe hoch, los!«, befahl er, als sie am Ende des Ganges angekommen waren.
    Peter setzte den Fuß auf die erste Stufe und dann spürte er es. Bis jetzt hatte er es in der ganzen Aufregung nicht registriert, dass ihm bei jedem Schritt irgendetwas sanft an die Hüfte klopfte, aber nun erinnerte er sich: das Handy! Er hatte ja das Handy in seiner Jackentasche!
    Und in Sekundenbruchteilen schoss ihm ein Ausweg aus dieser brenzligen Situation durch den Kopf, der allerdings so waghalsig war, dass er ihn am liebsten gleich wieder vergessen hätte. Aber er wusste, dass sie wahrscheinlich nur diese eine Chance hatten, und es kam jetzt auf ihn an, nur auf ihn.
    »Psst!«, zischte er so leise

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