Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codename - Cobra

Codename - Cobra

Titel: Codename - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
Vom Netzwerk:
hinterließen.
    »Der Rumpelstilzchenfaktor, Sie sagen es«, wiederholte Ted gelassen und lächelte geheimnisvoll. »Keiner weiß, was kommt.«
    »So ist es, Teddy!«, grölte Rafter noch lauter und schlug Ted kumpelhaft auf den Rücken.
    Der ließ sich aber diesmal nicht aus der Ruhe bringen, sondern redete ganz im Gegenteil betont gleichmütig weiter: »Um in den Teil des Programms zu kommen, der den Rumpelstilzchenfaktor aktiviert, müssen Sie auf eine bestimmte Taste drücken. Das habe ich eigens so programmiert. Es ist sehr wichtig, dass Sie sich das gut merken und jene Taste auf keinen Fall zu einem anderen Zweck als dem genannten benutzen!«
    »Und welche Taste ist das?«, fragte Rafter atemlos. Vor Ungeduld stand dem Koloss der Mund offen, aus dem sich ein dünner Speichelfaden zu Boden zog.
    Die drei ??? und Julia hielten vor Spannung die Luft an. Jetzt gleich, in den nächsten Sekunden, würde sich entscheiden, ob ihr Plan aufging.
    »Nun, es ist«, begann Ted, besann sich dann aber scheinbar eines Besseren. »Mr Rafter, wollen Sie es nicht vielleicht selbst gleich versuchen? Hier bitte, setzen Sie sich doch!« Ted Applegate stand auf und bot Rafter mit einer höflichen Geste seinen Stuhl an.
    Rafter nickte begeistert. Er machte einen Schritt nach vorne – und blieb auf einmal stehen! Skeptisch zog er die Augenbrauen zusammen und sah Ted Applegate an.
    Peters Herz setzte aus! Er spürte nicht einmal, wie sich Julias Fingernägel in seinen Arm krallten. Auch Bob und Justus erstarrten vor Entsetzen. War Ted zu selbstsicher gewesen? Hatte er es mit seiner plötzlichen Freundlichkeit übertrieben? Hatte Rafter Lunte gerochen?
    Aber im nächsten Moment entspannten sich die Gesichtszüge des Firmenchefs wieder. Zu gierig fieberte er dem Höhepunkt der Vorführung und dem Ziel seiner verbrecherischen Träume entgegen. Er zog den Stuhl heran, quetschte sein monströses Hinterteil auf die Sitzfläche und beugte sich dann über die Tastatur.
    »Und? Welche Taste ist es jetzt?«, fragte er atemlos.
    Ted machte ein Schritt zurück und warf einen kurzen Blick zu den drei ???, seiner Schwester und vor allem zu der Treppe. Er musste sich den Weg und den Abstand genau einprägen, das war jetzt überlebenswichtig. Dann ließ er vor seinem inneren Auge noch das Bild der oberen Balustrade entstehen und suchte im Geiste den Ausgang. All das spielte sich allerdings in Sekundenbruchteilen ab, so dass Rafter und seine Schergen keinen Verdacht schöpfen konnten. Mit glasigen Augen stierten sie Ted an und warteten auf die segensreiche Nachricht, die jeden Augenblick über seine Lippen kommen musste.
    Ted räusperte sich und spannte jeden Muskel an, bevor er sagte: »Es ist die Escape-Taste. Sie müssen auf die Escape-Taste drücken, um Ihre Hintertüre zu öffnen.«
    »Die Escape-Taste?«, echote Rafter heiser. »Also gut! Die Escape-Taste. Dann mal los!« Er berührte den kleinen, viereckigen Knopf, und zwei Sekunden später signalisierte ein leises Klicken, dass er die Taste heruntergedrückt hatte.

Chaos
    Einen Atemzug lang gab der Computer ein seltsames, fast klägliches Heulen von sich, als würde er sich vor Schmerzen krümmen. Dann saugte der Bildschirm das, was er gerade noch angezeigt hatte, urplötzlich in sich hinein und verlosch. Im selben Moment hallten scheußliche Knackgeräusche durch die ganze Zentrale, und noch bevor der erste überraschte Schrei durch den Raum kreischte, war es stockfinster!
    Alle Monitore hatten sich auf einmal in schwarze Löcher verwandelt, sämtliche Lichter waren ausgegangen, nicht das kleinste Lämpchen glühte noch irgendwo! Absolute, nachtschwarze Dunkelheit hatte wie ein gigantischer Rachen alles verschluckt und die riesige Halle in einen konturlosen, blinden Brei verwandelt.
    Aber schon nach wenigen Augenblicken erwachte die Finsternis zu einem chaotischen Leben. Schreie des Entsetzens, der Überraschung und des Zorns gellten durch die Nacht, Hände tasteten sich vorwärts, Fußgetrappel war zu hören, schmerzerfüllte Schreie, und inmitten dieses lichtlosen Tumults rannten fünf Menschen um ihr Leben.
    »Peter, Bob, Ted, Julia!«, schrie Justus. »Lasst euch nicht los! Egal, was passiert! Rennt, aber lasst euch nicht los!«
    Der Erste Detektiv hatte der Treppe am nächsten gestanden, als der Hauptrechner dank seiner Manipulation abgestürzt war. Er hatte wie besprochen Julia an der Hand genommen, die sich auch noch an Peter festhielt, der wiederum Bob hinter sich herzog. Dessen Hand

Weitere Kostenlose Bücher