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Codename Merlin - 3

Codename Merlin - 3

Titel: Codename Merlin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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und Weise weiterzutreiben, wie sie das in der Vergangenheit stets getan haben. Natürlich sind sie auf genau diesem Wege überhaupt erst in diese Lage geraten, aber ich denke, es wird noch zumindest einige Monate dauern, bis ihnen bewusst wird, wie sehr sich die Spielregeln mittlerweile geändert haben. Und das bedeutet, uns sollte zumindest noch ein wenig Zeit bleiben, um unsere eigenen Vorbereitungen voranzutreiben.«
    »Und damit kommen wir zu dem eigentlichen Grund, weswegen ich Euch und Rayjhis gebeten hatte, noch einen Augenblick hierzubleiben, Maikel«, erklärte Cayleb.
    Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und fuhr mit den Fingerspitzen der rechten Hand über die smaragdbesetzte Kette, die er so kürzlich von seinem Vater geerbt hatte. Diese Geste vollführte Cayleb häufig, als wäre diese Amtskette eine Art Talisman, eine Trost spendende Verbindung zwischen ihm und seinem Vater. Merlin war sich recht sicher, dies sei nur eine unbewusste Angewohnheit, doch zugleich durchfuhr den Seijin doch der vertraute Schmerz, als die Geste ihm erneut den Tod des alten Königs ins Gedächtnis zurückrief.
    »Bryahn hat recht, was den Punkt betrifft, dass wir uns mit Nahrmahn und Hektor auseinandersetzen müssen«, fuhr der junge König fort. »Natürlich ist da auch immer noch Gorjah, aber Tarot kann warten. Zumindest wissen wir jetzt, wo wir bei Nahrmahn und Hektor stehen. Man könnte sagen, die uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten gestatten uns wenigstens ein offenes und ehrliches Vorgehen. Aber dann ist da noch Chisholm. Haben Sie beide schon über meinen Vorschlag nachgedacht?«
    »Wenn der König seinen Ersten Ratgeber und seinen Erzbischof ›darum bittet‹, über einen seiner Vorschläge ›nachzudenken‹, ist es im Allgemeinen durchaus üblich, genau das auch zu tun, Euer Majestät«, gab Gray Harbor trocken zurück.
    »Also gut.« In einem Lächeln ließ Cayleb die Zähne aufblitzen, auch wenn Merlin sehr wohl bewusst war, dass in durchaus nicht wenigen Königreichen auf Safehold eine derartige Formlosigkeit und Ungezwungenheit eines Ersten Ratgebers durchaus zur Absetzung desselben führen mochte. »Da ich der König bin, und da Sie beide darüber nachgedacht haben, wie es sich für eine gehorsame Dienerschaft gehört: Zu welchen Ergebnissen sind Sie gekommen?«
    »Ganz ehrlich?« Gray Harbors Belustigung verwandelte sich wieder in Ernsthaftigkeit; er hob die Hand und schwenkte sie in einer völlig unüblichen Geste der Unsicherheit hin und her. »Ich weiß es nicht, Cayleb. In mancherlei Hinsicht wäre es wirklich eine ideale Lösung für zumindest einen Großteil unserer Probleme. Wahrscheinlich würde es zahlreiche der Personen beruhigen, die sich derzeit Sorgen um die Erbfolge machen, und Bynzhamyn hat ganz recht damit, wie erschreckend diese ganze Frage im Augenblick erscheint. Aber es würde auch zu einigen beachtlichen Unruhen führen − und dann ist da immer noch die Frage, ob Sharleyan Euren Vorschlag überhaupt in Erwägung ziehen würde. Sie wird schon genug Schwierigkeiten haben, wenn die ›Vierer-Gruppe‹ herausfindet, wie sich ihre Flotte gegen uns geschlagen hat. Und natürlich …« − er entblößte die Zähne zu einem dünnen, zustimmenden Lächeln − »… wird Eure Entscheidung, sämtliche ihrer Schiffe, die ehrenhaft kapituliert haben, zu ihr zurückkehren zu lassen, und das ganz ohne Bedingungen, das Misstrauen von Leuten wie Clyntahn und Trynair nur noch steigern.«
    »Zumindest Trynair wird sehr wahrscheinlich begreifen, warum Ihr das getan habt«, warf nun Staynair ein. »Bei Clyntahn hingegen ist es etwas problematischer. Intelligent genug, das zu verstehen, ist er zweifellos. Die Frage ist nur, ob es ihm bei all seiner Bigotterie und seinen Vorurteilen überhaupt möglich ist, das auch zu begreifen.«
    Was das angeht, hat Staynair zweifellos recht, ging es Merlin durch den Kopf. Es wäre alles so viel einfacher, wenn wir genau wüssten, wie sich Clyntahn unter den gegebenen Umständen verhalten wird. Wird er wieder ›der maßlose Vielfraß‹ sein? Oder ›der zweifellos hochintelligente Denker‹? Oder der Großinquisitor, der religiöse Fanatiker, der unerbittliche Eiferer? Oder doch ›der brillante Ränkeschmied‹ der ›Vierer-Gruppe‹?
    »Und Sharleyan und Green Mountain werden genau das Gleiche verstehen«, merkte Gray Harbor an. »Das wird sich unweigerlich darauf auswirken, wie sie auf Euren … bescheidenen Vorschlag reagieren werden. Und wenn man den

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