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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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gibt‹.«
    »Danke, das überzeugt mich. Wo wir diesen Punkt geklärt haben … wie lautet der wirkliche Grund?«
    Howard Falcon lächelte seinen Vernehmungsbeamten an – wenn auch kaum jemand seine ledrige Grimasse als Lächeln deuten konnte.
    Brandt Webster gehörte zu den wenigen, die es konnten. Er war Bezirksleiter des Planungsstabs der Raumkontrollbehörde. Seit zwanzig Jahren hatten er und Falcon gemeinsam alle Triumphe und Desaster erlebt, darunter auch das größte von allen, den Schiffbruch der Queen.
    Falcon sagte, »Springers Kriterium …«
    »Ich glaube, irgend jemand hat das schon vor Springer gesagt«, warf Webster ein.
    »… gilt jedenfalls noch. Wir sind auf sämtlichen erdähnlichen Planeten und verschiedenen kleineren Himmelskörpern gelandet. Wir haben sie erforscht und Städte und Raumstationen gebaut. Aber die Gasriesen sind immer noch unberührt. Sie stellen die einzige noch verbleibende Herausforderung im gesamten Sonnensystem dar.«
    »Eine teure Herausforderung. Ich nehme an, Sie haben die Kosten berechnet.«
    »So gut es eben ging. Sie haben die Aufstellung dort auf Ihrem Bildschirm.«
    »Hmm.« Webster studierte den Monitor.
    Falcon lehnte sich bequem zurück. »Vergessen Sie nicht, mein Freund, das ist keine einmalige Sache. Es handelt sich um ein wiederverwendbares Transportsystem – wenn es erst einmal erprobt ist, kann es immer wieder benutzt werden. Es eröffnet uns nicht nur den Zugang zum Jupiter, sondern zu allen Gasriesen.«
    »Ja, sicher, Howard …« Webster starrte die Zahlen an und pfiff. Es war keinesfalls ein fröhliches Pfeifen. »Warum fangen wir nicht mit einem leichteren Planeten an, Uranus zum Beispiel? Die Schwerkraft ist nur halb so groß und die Fluchtgeschwindigkeit sogar noch geringer. Auch das Wetter ist ruhiger, wenn man hier von ruhig sprechen kann.«
    Webster hatte offenbar seine Hausaufgaben gemacht. Es war nicht das erste Mal, daß man sich im Planungsstab mit den Gasriesen beschäftigte.
    »Die Einsparungen wären nur geringfügig«, antwortete Falcon, »wenn man die größere Entfernung und die logistischen Probleme berücksichtigt. Hinter Saturn müßten neue Versorgungsbasen eingerichtet werden. Für Jupiter können wir die Einrichtungen auf Ganymed verwenden.«
    »Vorausgesetzt, wir können uns mit den Indo-Asiaten einigen.«
    »Es handelt sich um ein Projekt des Weltenrats und nicht um eine Aktion irgendeines Firmenkonsortiums. Vom kommerziellen Standpunkt aus gibt es keinerlei Bedenken. Die Raumkontrollbehörde wird ganz einfach die nötigen indo-asiatischen Einrichtungen auf Ganymed mieten.«
    »Ich wollte damit nur sagen, Sie sollten jetzt schon anfangen, hochqualifizierte Asiaten für unsere Mannschaft zu rekrutieren. Unsere nervösen Freunde werden nicht allzu glücklich sein, wenn ihnen ein Haufen europäischer Gesichter in den Vorgarten schielt – so sehen sie nämlich die Jupitermonde.«
    »Einige von diesen europäischen Gesichtern sind Asiaten. Web. Neu-Delhi ist immer noch meine offizielle Adresse. Ich wüßte nicht, warum das zum Problem werden sollte.«
    »Nein, wahrscheinlich haben Sie recht.« Webster betrachtete sein Gegenüber. Falcons Argumente für den Jupiter klangen logisch, trotzdem war offensichtlich, daß mehr dahinter steckte. Jupiter war der Herr des Sonnensystems, und genau diese Herausforderung reizte ihn.
    »Außerdem«, fuhr Falcon fort, »ist Jupiter ein wissenschaftlicher Skandal ersten Grades. Es ist jetzt über ein Jahrhundert her, daß man die Radiostürme auf diesem Planeten entdeckt hat, und wir wissen immer noch nicht, wodurch sie hervorgerufen werden. Auch der Große Rote Fleck ist nach wie vor ein großes Geheimnis, wenn Sie nicht gerade zu den Leuten gehören, die meinen, mit Hilfe der Chaostheorie kann man jede unbeantwortete Frage klären. Aus diesem Grund, glaube ich, werden die Indo-Asier uns begeistert unterstützen. Wissen Sie, wie viele Sonden sie in die Jupiter-Atmosphäre gejagt haben?«
    »Ein paar hundert, soweit ich weiß.«
    »Wenn man bis Galileo zurückrechnet, sind 326 Sonden bis zum Jupiter vorgedrungen – ungefähr ein Viertel davon waren totale Fehlschläge. Wir haben verdammt viel gelernt, den Planeten dabei aber kaum angekratzt. Haben Sie eine Vorstellung, wie groß er ist, Web?«
    »Mehr als zehnmal so groß wie die Erde.«
    »Ja, sicher – aber wissen Sie auch, was das tatsächlich bedeutet?«
    Webster grinste. »Warum sagen Sie es mir nicht einfach, Howard?«
    An der Wand des

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