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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Stillstand. Als er den hinteren Bereich des Decks erreicht hatte, stand das Schiff bewegungslos am Himmel.
    Mit Hilfe seines Hauptschlüssels gelangte er auf die kleine Außenplattform, die aus dem Deck herausragte. Dort konnte sich ungefähr ein halbes Dutzend Leute aufhalten, die nur durch ein niedriges Geländer von dem weiten Bogen der Außenhülle und dem Erdboden, Tausende von Metern tiefer, getrennt waren. Dieser Platz hatte etwas Aufregendes, und doch war er vollkommen sicher, denn selbst bei hoher Geschwindigkeit lag die Außenplattform geschützt im toten Winkel der Luftströmung hinter der großen Kuppel des Beobachtungsdecks. Trotzdem würden die Passagiere hier keinen Zutritt haben, weil der Ausblick etwas zu schwindelerregend war.
    Die vorderen Frachtluken hatten sich bereits wie riesige Falltüren geöffnet. Die Kameraplattform schwebte darüber und bereitete sich auf den Abstieg vor. Zukünftig sollten auf diesem Weg Tausende von Passagieren und tonnenweise Versorgungsgüter befördert werden. Nur ganz selten wäre die Queen gezwungen, bis auf Meereshöhe hinabzugehen, um an ihrer schwimmenden Basis festzumachen.
    Wegen eines plötzlichen Seitenwindes mußte Falcon sich am Geländer festhalten. Über dem Grand Canyon traten häufige unangenehme Turbulenzen auf, auch wenn sie in dieser Höhe eigentlich ungewöhnlich waren. Unbeeindruckt beobachtete er die absinkende Robotplattform. Der Mann, der von der Brücke der Queen aus fernsteuerte, war ein fähiger Maschinist, der dieses einfache Manöver bereits ein Dutzend Mal durchgeführt hatte. Es war unvorstellbar, daß er Schwierigkeiten haben würde.
    Dennoch schien er nur langsam zu reagieren. Die Böe hatte die Kameraplattform fast bis an den Rand der offenen Luke gedrängt.
    Ohne Zweifel hätte der Pilot das längst korrigieren können …
    Hatte er Probleme mit der Fernsteuerung? Unwahrscheinlich. Diese Systeme waren mehrfach abgesichert und schalteten bei Versagen sofort um – die Anzahl der Hilfssysteme war praktisch unbegrenzt. Unfälle waren einfach undenkbar.
    Falcon sprach in seine Komverbindung. »Brücke, verbinden Sie mich mit …«
    Ohne Vorwarnung peitschte ihm eine eiskalte Bö ins Gesicht. Aber das war es nicht, was ihn unterbrochen hatte. Gebannt starrte er auf die Kameraplattform. Der Maschinist versuchte verzweifelt, das Fahrzeug mit den Düsen auszubalancieren und machte dabei alles nur noch schlimmer. Die Pendelbewegung wurde immer stärker.
    Falcon fand seine Stimme wieder. »Schalten Sie auf Automatik, Sie Idiot!« schrie er in die Komverbindung. »Ihre manuelle Steuerung funktioniert nicht mehr!«
    Die Plattform kippte auf den Rücken. Jetzt kämpften die Steuerdüsen nicht mehr gegen die Schwerkraft, sondern drückten sie nach unten.
    Den Aufschlag hörte Falcon nicht, aber er spürte ihn, als er durch das Beobachtungsdeck zum Lift rannte, der ihn zur Brücke hinunterbringen sollte. Unterwegs bestürmten ihn Arbeiter und wollten wissen, was geschehen war.
    Es sollte noch viele Monate dauern, bis er die Antwort auf diese Frage geben konnte.
    Er wollte gerade den Liftschacht betreten, überlegte es sich dann aber doch anders. Was, wenn es zu einem Stromausfall kam? Er ging lieber auf Nummer sicher, auch wenn es etwas länger dauern sollte, obwohl jetzt jede Sekunde zählte.
    Er stürmte die Wendeltreppe hinunter, die den Aufzugschacht umgab. Auf halbem Weg blieb er stehen, um das Schiff nach Schäden abzusuchen. Von hier aus hatte er einen hervorragenden Überblick, und was er sah, ließ ihm das Blut gefrieren. Die Plattform hatte das Schiff quer durchschlagen und dabei zwei Gastanks aufgerissen. Er sah, wie sie langsam in sich zusammenfielen wie riesige Schleier aus Plastik.
    Um den Auftrieb machte Falcon sich keine Sorgen – mit den übrigen acht Tanks und dem Ballast konnte man ihn problemlos ausgleichen. Die Schäden an der Konstruktion waren weitaus gravierender. Die Verstrebungen begannen bereits zu ächzen, wie aus Protest gegen die plötzliche übermäßige Belastung.
    Auftrieb allein genügte nicht. Wenn er nicht gleichmäßig verteilt war, konnte er dem Schiff das Rückgrat brechen.
    Falcon rannte weiter. Er hatte erst ein paar Stufen der Treppe hinter sich, als einer der Chimps vor Angst kreischend durch den Aufzugschacht nach unten raste. Er hangelte sich mit unglaublicher Geschwindigkeit an der Außenseite der Schachtverstrebungen entlang. In seiner Panik hatte sich das arme Tier die Firmenuniform vom Leib gerissen

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