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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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trug die dunkelblaue Uniform eines ersten Commanders der Raumkontrollbehörde.
    »Nein.«
    »Ich werde mir die Zeit nehmen und Sie zur Vernunft bringen, Blake …«
    »Wie großzügig«, sagte Blake aufgebracht.
    »… aber höchstens zwei oder drei Minuten. Haben Sie gesehen, was man ihr herausgenommen hat?«
    »Ich … ich habe etwas gesehen. Aber ich weiß nicht, was es war.«
    »Sie wissen, daß sie nicht wie andere Menschen ist.«
    »Das spielt keine Rolle. Jetzt braucht sie erst einmal Zeit, um sich zu erholen.«
    »Hier ist sie nicht sicher. Wir bringen sie weg vom Mars. In den Unterlagen wird es heißen, daß Inspektor Troy sich einer routinemäßigen Blinddarmoperation unterziehen mußte, die üblichen acht Stunden zur Erholung im Krankenhaus blieb und anschließend gesund und munter nach Hause gehen konnte. Das werden übrigens auch die Ärzte sagen.«
    Blakes Gesicht verfinsterte sich. »Sie haben eine nette Art, einen zu überzeugen, Commander – entweder man tut, was Sie sagen, oder …«
    »Ich habe Sie schon öfter vor die Wahl gestellt. Glauben Sie, es war ein Fehler, mir zu vertrauen?«
    Blake zögerte. »In Paris vielleicht nicht.«
    »Ich habe Ihnen versprochen, Sie beide zusammenzubringen, und das habe ich auch getan. Vertrauen Sie mir noch einmal, Blake!«
    »Warum machen Sie sich so viel Mühe?« Blake zuckte hilflos mit den Schultern. »Wir beide wissen, daß ich Sie nicht aufhalten kann. Aber ich bleibe bei ihr.«
     
    Sie brachten sie in einem versiegelten Lieferwagen aus der Stadt, auf einer Route, die die Touristen von Labyrinth City nie zu Gesicht bekamen, durch die Versorgungstunnel zum Shuttleport. Schnell und ohne Aufsehen wurde sie dort in die Kabine eines eleganten Raumgleiters verfrachtet. Mit Rücksicht auf ihren Zustand benutzte man eine flache Flugbahn mit minimaler Beschleunigung in der dünnen Atmosphäre und erreichte schließlich die Umlaufbahn der Marsstation.
    Aber der Gleiter dockte nicht an die Station an. Ein weiß schimmerndes Patrouillenschiff der Raumkontrollbehörde mit goldenem Stern und blauem Band lag einen halben Kilometer vor dem Landedock der riesigen Raumstation. Während der Raumgleiter mit Hilfe seiner Steuerdüsen langsam näher kam, schlängelte sich eine Druckröhre aus der Hauptschleuse des Patrouillenschiffs und stülpte sich über die Luftschleuse des Gleiters.
    Ellen, Blake und der Commander waren die einzigen Passagiere, die durch die Druckröhre geschleust wurden. Dann kümmerte sich die Mannschaft des Patrouillenschiffes um ihre Sicherheit. Ellen verschlief die gesamte Prozedur. Der Countdown dauerte eine halbe Stunde.
    Kurz bevor das Patrouillenschiff die Umlaufbahn verließ, hatte Blake seinen Unwillen weit genug überwunden, um dem Commander eine Frage zu stellen. »Wohin fliegen wir?«
    »Zur Erde.«
    »Und wohin genau?«
    »Das kann ich Ihnen aus Gründen, die Sie bald verstehen werden, nicht verraten.«

TEIL
1
SCHIFFBRUCH EINER KÖNIGIN

1
    Sie standen auf einer Klippe aus schwarzem Fels oberhalb eines reißenden Flusses. Die Luft war kalt und der Himmel klar und blau.
    Ihr strohfarbenes Haar glänzte im Licht des Oktobers. Der schwarze Wollmantel mit dem hohen Kragen, in dem sie fast völlig verschwand, reichte ihr von den kurzen Haaren bis zu den hohen Stiefeln. Der einzige Farbtupfer an ihr war ein dunkelblauer Schal mit roten und gelben Streifen, den sie locker um den Hals geschlungen hatte. Die ausgefransten Enden hielt sie fest in ihren kleinen, kräftigen Händen.
    Sie sah den Mann an ihrer Seite mit einem verhaltenen und hoffnungsvollen Lächeln an, daß es Blake fast das Herz brach.
    »Wirst du immer bei mir bleiben?« flüsterte Sparta.
    »Immer«, sagte Blake. Der böige Wind verfing sich in seinem kastanienbraunen Haar. Eine Strähne fiel ihm in die Stirn und überschattete sein Gesicht, aber seine grünen Augen strahlten voller Wärme. »So lange, wie du mich willst.«
    »Gut«, sagte sie. »Genau das will ich auch.«
    Auf der Wasserfläche tanzte funkelnd das Sonnenlicht. Wenn Licht einen Klang hätte, hätten sie jetzt das Läuten gläserner Glocken gehört. Sparta nahm Blake an der Hand und zog ihn fort. Er ging neben ihr an der Mauer entlang und warf einen Blick zurück zu dem großen Haus.
    Die Villa des Stahlkönigs krönte einen Hügel am Ufer des Hudson. Sie sah aus wie ein Turm aus Basalt, den man mit exotischem Granit und Kalkstein aus Vermont und einem Dach aus Schiefer verziert hatte. Die Fassade wurde von bunten

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