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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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einen Schalter, und das Hologramm schrumpfte zu einem schwarzen Punkt, bevor es ganz verschwand.
    »Ich weiß nicht, was Ellen denkt, aber ich habe Hunger«, sagte Blake. »Ich möchte nicht mit leerem Magen sprechen.«
    »Sie haben recht. Es ist längst Zeit zum Mittagessen.«

3
    »Das ist mir zu hoch.«
    »Der Freie Geist hat Falcon geschaffen«, sagte Sparta. »Wiedererschaffen wäre vielleicht der bessere Ausdruck. Aus dem gleichen Grund, aus dem sie auch mich wiedererschaffen haben. Du kannst den Mund wieder zumachen, Liebling.«
    Die steinerne Miene des Commanders verzog sich fast zu einem Grinsen. Nur mit Mühe und einer vollen Gabel Salat, die er sich in den Mund stopfte, gelang es ihm, seine Würde zu bewahren.
    »Du warst es doch, der mir erzählt hat, hinter wem sie wirklich her sind, erinnerst du dich noch?« sagte sie zu Blake. »Dem Herrscher der letzten Tage.«
    Sparta stocherte in ihrem ausgezeichneten Essen herum, von dem es wie gewöhnlich vier- oder fünfmal zuviel gab. Heute, so war auf den gedruckten Speisekarten zu lesen, bestand es aus verschiedenen Salaten, gefolgt von einer Krebssuppe mit Tomaten en croute, dann hatte man die Wahl zwischen verschiedenen Quiches und fingergroßen croque-monsieurs, und schließlich gab es ein Orangensorbet mit Vanillegebäck – dazu wurden verschiedene Weine gereicht, die Blake, Sparta und der Commander wie gewöhnlich stehenließen.
    Die Menschen, die dieses opulente Mahl auftrugen, waren allesamt jung, wie aus dem Ei gepellt und bei bester Laune. Sie trugen weiße Uniformen, waren gesprächig, wenn ihre Gesellschaft erwünscht war, ansonsten aber bemerkenswert diskret. Heute blieben sie fast unsichtbar.
    Sparta und Blake waren jetzt seit einer Woche Gäste des Commanders in diesem seltsamen ›Sicherheitshaus‹, wie er es nannte. Oft dinierten sie alleine unter den Wappenbannern, die von den hohen Wänden des gotischen Speisesaals hingen. An sonnigen Tagen wie diesem fielen eindrucksvolle Lichtbalken durch die farbigen Fensterscheiben, auf denen Drachen, leicht bekleidete Jungfrauen und Ritter in voller Rüstung abgebildet waren.
    »Wir glauben, daß sie Falcon schon vor dem Absturz ausgesucht hatten«, sagte der Commander und schob seinen Teller von sich.
    »Ausgesucht?« Blake machte immer noch ein ungläubiges Gesicht, weil dieser Offizier der Raumbehörde allem Anschein nach genausoviel über den Freien Geist wußte wie Blake, der für diese Informationen sein Leben riskiert hatte.
    »Er war der beste Ballonpilot der Welt«, sagte Sparta, als wäre das selbstverständlich. »Schon lange vor Falcon war es klar, daß man einen Ballon braucht, um in den Wolken des Jupiter überleben zu können.«
    »Was hat der Jupiter damit zu tun?« wollte Blake wissen.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Sparta. »Auf jeden Fall ist es immer wieder der Jupiter, zu dem ich in meinen Träumen reise …«
    »Ellen.« Der Commander versuchte, sie von diesem Thema abzubringen.
    »Ich falle durch die Wolken, über mir sind Flügel, von unten kommen die Stimmen aus der Tiefe.«
    Blake warf dem Commander einen Blick zu. »Das sind ihre Träume?«
    »Wir gehen von den Tatsachen aus«, sagte der Commander. »Bedenken Sie, daß nicht einmal die Raumkontrollbehörde ein Projekt von dieser technischen, logistischen und politischen Komplexität in zwei Jahren auf die Beine stellen kann. Wir glauben, Webster muß gewußt haben, das Falcon zum Jupiter wollte, noch bevor er ihm davon erzählt hat.«
    »Genau, Blake. Noch bevor er selbst davon wußte«, sagte Sparta. Sie wandte sich an den Commander. »Sie haben die Queen sabotiert.«
    Seine Stimme wurde barsch. »Wie immer neigen Sie zu vorschnellen Schlüssen …«
    »Es ist bis jetzt noch nie vorgekommen, daß jemand aus Versehen eine Fernsteuerung über einen Satelliten geschaltet hat. Und seitdem auch nicht mehr.«
    »Das ist doch verrückt«, sagte Blake. »Wie sollten Sie wissen, daß Falcon den Absturz überlebt?«
    »Sie sind daran gewöhnt, hohe Risiken einzugehen.«
    »Die Kameraplattform machte erst Probleme, als er sich im oberen Bereich des Schiffes aufhielt. Vorher nicht.«
    Sie nickte. »Dort müßte es eigentlich am sichersten gewesen sein. Jedenfalls war auch Falcon dieser Meinung.«
    »Dann haben sie aber alles vermasselt«, protestierte Blake. »Er war doch wieder unten auf dem Steuerdeck, bevor die Queen aufschlug. Beinahe hätte er das Schiff gerettet.«
    »Trotzdem hat ihnen der Absturz in die Hände gespielt«, sagte

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