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Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Titel: Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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wird gut. Die Fremden machten sich irgendwie an der Außenseite des Rumpfes zu schaffen. Ein Schwarm Tentakel senkte sich über die Sichtblase. Für einen Augenblick geschah nichts; dann gab es ein bedrohliches Geräusch.
    Der arme Groves schrie los, als er merkte, was die Fremden vorhatten. Es war ein entsetzliches, panikartiges Geschrei, das den viel zu engen Innenraum erfüllte und nicht verstummte.
    »Mein Gott, sie haben den Mechanismus für den Notausgang entdeckt!« schrie Walsh. Ihre Hand flog zu den Schaltern für die Zündung der Hilfsmotoren des Manta, doch bevor sie noch die Sicherheitsabdeckungen hochklappen konnte, brach die Luke auf, und Wasser schoß durch die Öffnung wie aus einem Feuerwehrschlauch.
    Der Druck schleuderte mich durch das Polyglasfenster; dann erinnere mich an nichts mehr.
     
    Thowintha hielt Sparta und Blake weiter gepackt, unternahm aber keinen Versuch, der schillernden Horde von Lebewesen zu entkommen, die sich zusammen mit ihnen durch die unter Wasser gesetzte Schleuse drängten. Die undurchdringlichen Molekularschichten der riesigen Schleuse begannen, sich wieder zusammenzusetzen und drehten sich rasch spiralförmig nach innen. Kraftvoll schwamm Thowintha nach oben durch die leuchtenden Höhlen und Korridore des gewaltigen Schiffes.
    Das vormals einsame Schiff war wie verwandelt. Überall ringsum gingen Schwärme von Außerirdischen ihren eigenen Geschäften nach – Geschöpfe, die sich so mühelos durch das Wasser bewegten, daß Sparta und Blake ihre Hilflosigkeit als Menschen peinlich bewußt wurde. Wie anpassungsfähig sie auch sein mögen, nackte Menschen, all ihrer Werkzeuge beraubt, gehören zu den hilflosesten Lebewesen, die es gibt.
    Es stand zu bezweifeln, ob die Amaltheaner ihre Empfindungen verstanden hätten. Thowintha jedenfalls schien ihren Gefühlen gegenüber unempfänglich. Er/sie hatte nur ihrer Neugierde Rechnung getragen und sie während des Schwimmens informiert. Seine/ihre Stimme hatte einen schaurigen Widerhall bekommen, denn seine/ihre Gedanken wurden gleichzeitig gebildet – vielleicht sogar mit dem Schiff selbst – und mit allen Stimmen gemeinsam gesprochen, die das Wasser ringsum erfüllten.
    Was er/sie – sie alle – zu sagen hatten, klang teils theoretisch, teils phantastisch, und teils war es unverständlich. Sparta und Blake versuchten, so viel aufzunehmen, wie sie konnten.
    Nach langen, anstrengenden Minuten ließ Thowintha sie frei. Die zur Seite geneigte Kuppel neben ihnen war mit Luft erfüllt. Sie war noch warm und barg immer noch den satten Duft der Venus. Die metallischen Greifarme der Schleuse legten sich sacht um die Menschen und hoben sie rasch durch die offene Ladeluke der Michael Ventris. Dann spürten sie das harte Metalldeck unter ihren Füßen. Mit einem flüsternden Geräusch verschwanden die Greifarme, und sie standen zitternd und ohne Halt durch den Auftrieb da, an den sie sich zunehmend gewöhnt hatten. Die Luke zum Mannschaftsraum war verschlossen.
    »Wer ist da?« Hawkins’ Stimme dröhnte sie über den Lautsprecher an.
    »Troy und Redfield«, sagte Sparta.
    »Machen Sie auf, es ist dringend«, fügte Blake hinzu.
    Die Luke öffnete sich langsam.
    Hawkins warf den beiden einen mißtrauischen Blick zu. Er hielt deutlich sichtbar einen Schraubenschlüssel aus Titan in der Hand. »Wo sind die anderen?«
    »Wir hatten gehofft, sie hier anzutreffen«, sagte Sparta und drückte sich mit Mühe an ihm vorbei. Hätte er sich entschlossen, ihnen Widerstand zu leisten – Sparta und Blake wären hilflos gewesen. In der Messe stießen sie auf McNeil und Marianne Mitchell. Sie sahen ebenso überanstrengt und nervös aus wie Hawkins.
    »Walsh, Groves und der Professor sind mit dem Manta auf Erkundungsfahrt, Inspektor«, erklärte McNeil. »Sie müßten längst zurück sein.«
    »Nemo ist verschwunden«, sagte Marianne. »Der Captain meint, er sei entkommen.«
    »Genau wissen wir es nicht«, sagte Hawkins, »vielleicht ist er …«
    »Das ist im Augenblick nicht so wichtig«, unterbrach ihn Sparta. »Das Weltenschiff wird eine massive Beschleunigung durchlaufen. Es ist dringend nötig, daß wir Sie ins Wasser bringen.«
    Ihr Atem stockte, und aus ihren Gesichtern wich das Blut. Ebensogut hätte Sparta ihre Todesstrafe verkünden können.
    Marianne war die erste, die etwas sagte. »Geht es diesmal nach Hause?«
    »Das liegt nicht in unserer Hand«, erwiderte Sparta.
     
    Die Außerirdischen und ihre vorsichtigen Geräte nahmen die

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