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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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im Badezimmer nach – ebenfalls leer. Während sie sich gegenseitig Deckung gaben, sahen sie im Schrank nach, unter dem Bett, überall, wo sich ein Mensch vielleicht verstecken konnte, und sei es noch so unwahrscheinlich. Man hatte ihnen gesagt, sie sollten gründlich vorgehen, nichts dem Zufall überlassen. Sie schauten auch hinter den Vorhängen nach, wobei der Erste zunächst die Hand vor das Fenster hielt, um dem Scharfschützen im gegenüberliegenden Gebäude zu signalisieren, dass er nicht schießen sollte. Auf ihren Gesichtern glänzten Schweißtropfen.
    Das Zimmer war ein einziges Durcheinander. Die Zielperson war offensichtlich in aller Eile geflohen und hatte gar nicht mehr alle Sachen eingepackt. Kleidungsstücke lagen auf dem Boden verstreut, das Bett war nicht gemacht, am Waschbecken standen noch Toilettenartikel. Das war nachlässig, unprofessionell.
    Beide Männer entspannten sich, atmeten ein wenig leichter. Er war weg. Sie steckten ihre Waffen ein, für den Fall, dass ihnen andere Hotelgäste begegneten. Als der Fahrstuhl nicht reagiert hatte, da hatten sie keine andere Wahl gehabt, als wieder die Treppe hinaufzulaufen und die Treppenhaustür aufzubrechen. Dabei war es nicht gerade leise zugegangen.

    Sie verließen das Zimmer und zogen die Tür hinter sich zu. Der ältere der beiden hob seinen Hemdkragen hoch und berichtete in das Mikrofon, dass die Zielperson verschwunden war. Sorgfältig vermied er jede Andeutung auf einen Fehler von seiner Seite. Sie machten sich keine allzu großen Gedanken. Alle Ausgänge des Gebäudes wurden bewacht. Eines der anderen Teammitglieder würde ihn sehen und handeln … vielleicht sogar jetzt, in diesem Moment. Die Zielperson war so gut wie tot. Jedes Teammitglied würde einen fetten Bonus erhalten, sobald der Job erledigt war, und sie hatten nicht einmal einen einzigen Schuss abgeben müssen.
    Ihr Chef hatte gesagt, dass sie vorsichtig sein sollten, dass die Zielperson gefährlich war, aber jetzt hatten sie eher das Gefühl, als sei die ganze Aufregung umsonst gewesen. Ihre ach so gefährliche Zielperson hatte bei der erstbesten Gelegenheit die Flucht ergriffen und war jetzt nicht mehr ihr Problem. Leicht verdientes Geld.
    Ihre Mienen verdunkelten sich jedoch schlagartig, als sie erfuhren, dass die Zielperson das Gebäude nicht verlassen hatte und von keinem ihrer Kollegen gesichtet worden war. Die beiden Männer blickten einander an, und beiden stand dieselbe Frage ins Gesicht geschrieben.
    Wo war er dann?
     
    Victor trat von dem Spion in der gegenüberliegenden Zimmertür zurück und hob die Pistole. Er drückte zehnmal in schneller Folge hintereinander ab und leerte sein Magazin genau zur Hälfte. Die Zimmertür war dick und aus solidem Nadelholz, aber die Projektile aus der Five-seveN waren geformt wie Gewehrkugeln und durchschlugen die Tür, wobei sie kaum an Durchschlagskraft verloren.
    Zwei schwere Objekte fielen auf den Teppichboden, ein dumpfer Plumps und dann noch einer.
    Seine Zimmertür knarrte. Er hatte sie von innen mit dem
Fuß zugehalten, da er gezwungen gewesen war, das Schloss aufzubrechen. Jetzt zog er sie mit der Linken auf und trat hinaus auf den Flur. Der erste Mann war direkt vor ihm auf dem Fußboden zusammengebrochen und gegen den Türrahmen von Victors Zimmer gesunken. Der Kopf hing nach vorn, Blut tropfte aus seinem Mund und sammelte sich in einer Lache auf dem Teppich. Abgesehen von einem Zucken des linken Fußes, bewegte er sich nicht.
    Der andere lebte noch. Er lag mit dem Gesicht auf dem Fußboden und gab ein leises Gurgeln von sich. Er hatte etliche Treffer abbekommen, in den Unterleib, die Brust und den Hals, von wo das Blut aus der zerfetzten Halsschlagader an die Wand spritzte. Er versuchte wegzukriechen, den Mund weit aufgerissen, als wollte er um Hilfe schreien, aber kein Laut drang heraus.
    Victor ließ ihn liegen und griff in die Jackentasche des Toten, suchte erfolglos nach einem Portemonnaie. Dann wollte er den Funkempfänger an sich nehmen, aber der war von einer Kugel auf dem Weg in Richtung Herz komplett zerstört worden. In einem Schulterhalfter entdeckte Victor eine Beretta 92F, neun Millimeter, sowie in einer Tasche zwei Ersatzmagazine. Die Beretta war eine gute, zuverlässige Pistole mit maximal fünfzehn Schuss, sie war aber auch groß und schwer und ließ sich selbst ohne den aufgesetzten Schalldämpfer nie spurlos verstecken. Und mit Unterschallmunition war die Durchschlagskraft auch nicht gerade berauschend.

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