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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Keine gute Wahl für einen Auftrag wie diesen. Wenn der Typ nicht tot gewesen wäre, hätte Victor ihn vielleicht darauf aufmerksam gemacht.
    Die Beretta wäre im Normalfall nicht seine erste Wahl gewesen, aber in Zeiten wie diesen konnte man nie ausreichend bewaffnet sein. Victor steckte sie nach hinten in den Hosenbund. Urplötzlich fuhr ein Zucken durch den leblosen Körper, vielleicht durch einen Muskelkrampf, und er fiel nach vorn. Der Mund klappte auf, und ein ganzer Schwall Blut, das sich im
Mund angesammelt hatte, schwappte auf den Teppich, gefolgt von einer halb abgebissenen Zunge. Victor trat beiseite und wandte seine Aufmerksamkeit demjenigen zu, der lebte. Noch.
    Als Victor ihm den Absatz zwischen die Schulterblätter drückte, gab er jeden Versuch auf wegzukriechen. Dann wälzte Victor den Mann auf den Rücken und ging neben ihm in die Knie, wobei er ihm den Schalldämpfer der Five-seveN kräftig in die Wange drückte. Dabei drehte er den Kopf des Mannes beiseite, damit der Blutschwall aus der Arterie auch weiterhin die Wand traf und nicht ihn. Das Blümchenmuster der Tapete wurde verunstaltet.
    Der Mann versuchte, etwas zu sagen, brachte aber nicht mehr als ein Krächzen zustande. Die Kugel hatte die Luftröhre durchschlagen, und er konnte nur einige wenige Geräusche von sich geben. Er zerrte an Victors Kragen, versuchte ihn zu packen, wollte den Kampf trotz seiner tödlichen Verletzung nicht verloren geben. Seine Beharrlichkeit nötigte Victor durchaus Respekt ab.
    Wie sein Partner war auch er mit einer Beretta, einem Funkempfänger und einem Ohrstöpsel ausgestattet. Victor entlud die Waffe und sah in den übrigen Taschen nach. Sie waren leer, abgesehen von ein paar Streifen Kaugummi, noch mehr Munition und einer zerknitterten Quittung. Er nahm den Kaugummi und die Quittung, die auf ein halbes Dutzend Kaffees lautete, und warf sie weg. Dann wickelte er einen Kaugummistreifen aus und schob ihn in den Mund. Pfefferminz. Er nickte.
    »Danke.«
    Er schüttelte die Hand ab und lauschte ins Treppenhaus. Kein Anzeichen für weitere Attentäter, nur ein paar Frauen beschwerten sich über den defekten Fahrstuhl. Victor ging wieder zurück, wich vorsichtig den dunklen Flecken auf dem Teppich aus und nahm den Feuerlöscher aus den Fahrstuhltüren. Er trat ein und drückte erneut die Erdgeschosstaste. Zwar waren noch etliche seiner Sachen im Zimmer zurückgeblieben,
aber das war kein Problem. Die Toilettenartikel waren nagelneu, die Kleidungsstücke ungetragen, und dank der Silikonlösung an seinen Händen hatte er nirgendwo irgendwelche Fingerabdrücke hinterlassen.
    Der Sterbende im Flur hatte jetzt wenigstens aufgehört zu zucken. Das Blut sprudelte nicht mehr länger aus seinem Hals, sondern sickerte nur noch als dünnes Rinnsal auf den durchnässten Teppichboden. Victor konnte nicht anders, er musste das rote Muster an der Wand über der Leiche bewundern. Die kreuz und quer verlaufenden Linien besaßen eine gewisse ästhetische Qualität, die ihn an einen Jackson Pollock erinnerte.
    Victor betrachtete sich in den verspiegelten Wänden der Fahrstuhlkabine und nahm sich einen Augenblick Zeit, um sein Erscheinungsbild zu vervollkommnen. Wenn er in dieser Umgebung nicht hundertprozentig respektabel aussah, dann würde das auffallen. Die Fahrstuhltüren schlossen sich, als aus Richtung des Treppenhauses ein schriller Schrei ertönte. Da hatte wohl jemand eine kleine Überraschung erlebt.
    Victor nahm an, dass sie keine Anhängerin von Pollocks Werk war.

Kapitel 4
08:34 MEZ
    Victor wartete geduldig in der Lobby, als um ihn herum die Panik ausbrach. Der Geschäftsführer des Hotels, ein kleiner, hagerer Mann mit einer verblüffend lauten Stimme, musste brüllen, um von seinen verängstigten Gästen überhaupt gehört zu werden. Manche waren nur halb angezogen und durch die Schreie, die von einem Massaker kündeten, rüde aus dem Bett gerissen worden. Der Geschäftsführer versuchte, den Leuten zu erklären, dass die Polizei schon unterwegs war und sie alle ruhig bleiben sollten. Aber dafür war es längst zu spät.

    Victor saß in einem der luxuriösen Ledersessel in einer Ecke der Lobby. Den Sessel hatte er so gedreht, dass er den Haupteingang in der Mitte der gegenüberliegenden Wand sowie den größten Teil des Foyers im Auge behalten konnte, ohne den Kopf zu bewegen. Die Eingänge zur Hotelbar und ins Treppenhaus konnte er aus dem Augenwinkel einsehen. Zwar ging er nicht davon aus, dass irgendjemand die

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