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Codewort: Dumpernik (German Edition)

Codewort: Dumpernik (German Edition)

Titel: Codewort: Dumpernik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susa Hämmerle
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ziemlich zahm. Ist dir das nicht aufgefallen? Ich tippe auf schlechtes Gewissen!“
    „Ach, Bella“, seufzte Sami. „Deine Pfeile verlassen den Bogen viel zu schnell.“
    Bella wurde richtig wütend. „Hör auf mit deinen arabischen Weisheiten!“, brüllte sie. „Dann werde ich eben alleine ...“ Sie senkte die Stimme, denn es war ihr nicht entgangen, dass Patrick und Ben die Ohren spitzten. „Ich werde die Spur Nummer zwei alleine verfolgen. Nur damit du’s weißt!“ Damit ließ sie Sami stehen und stampfte in die Klasse zurück.
    Sie sprachen an diesem Schultag noch genau zwei Sätze miteinander. Sami fragte in der Garderobe: „Wie geht es eigentlich Jasmin?“ Und Bella antwortete: „Laut Trafiktante gut.“
    Sie schnappte sich den Reifen und lief davon. Aus der Wut war inzwischen Enttäuschung geworden. Warum vertraute ihr Sami nicht?
    Bella hatte sich ihre Vorgehensweise im neuen Verdachtsfall perfekt überlegt. Die Verbindungsperson sollte Nora werden. Sie ging mit Bella in den Turnverein und war Bens ältere Schwester. Mit etwas Geschick musste es doch möglich sein, Nora auszuhorchen! Vielleicht wusste sie ja von der Abneigung ihres Bruders gegen „Ölaugen“ und seiner Vorliebe für Sägen?
    Als Bella im Bus noch einmal alles durchging, ahnte sie nicht, wie nahe sie ihrem Ziel schon war. Sie stieg wie immer bei der Haltestelle „Wiesbühel-Perneck“ aus. Und wer kam plötzlich mit einer Gitarre in der Hand aus der Gymnasiumgasse und bog in den Waldweg ein? Bella zögerte keine Sekunde. Sie beschloss, Nora zu folgen. Ohne sie anzusprechen, vorerst. Es war ganz einfach ein Gefühl. Bella musste kurz an Sami und seinen siebten Sinn denken. Tja, heute würde sie sich auf ihr eigenes Bauchgefühl verlassen müssen.
    Nora verschwand, eine Melodie vor sich hin pfeifend, im Wald. Bella versuchte, bloß nicht auf Äste zu treten. Um leichter zu sein, ließ sie die Schultasche unter der vom Blitz verkohlten Buche zurück. Diesen Teil des Waldes kannte Bella gut. Nach etwa fünf Minuten aber wählte Nora einen Pfad, der Bella bisher verborgen geblieben war. Ein Eichelhäher schrie. Bella erschrak und wäre fast gestolpert. Da sah sie, dass Nora sich an einem Hügel zu schaffen machte.
    Was tat sie da nur?
    Bella traute ihren Augen nicht. Nora schaffte Tannenzweige zur Seite und legte eine Öffnung frei. Es war der Eingang zu einer perfekt getarnten Höhle!



Schlangenalarm
    Am nächsten Tag fehlte Sami in der Schule.
    Bella läutete auf dem Heimweg bei ihm Sturm, doch es machte niemand auf. Sie war nun verärgert und beunruhigt zugleich. Sie hätte Sami so gerne von gestern erzählt! Ob er absichtlich nicht öffnete, wegen ihres Streits?
    Bella erledigte sofort nach dem Essen die Hausaufgaben. Dann putzte sie das Bad und erreichte dadurch, dass ihre Mutter eine halbe Stunde Chatten erlaubte.
    Nervös loggte Bella sich ein. Aber Sami glänzte auch im Chatroom durch Abwesenheit. Dafür war Jasmin online. Sie schrieb Bella gleich an: „Gabe einen Hips!“
    Bella musste lachen. Sie tippte: „Man sieht’s– an deinem Buchstabensalat! Meinst wohl ‚Habe einen Gips‘. Ich komme vorbei mit fanta Neuigkeit!“
    „Logo“, kam es von Jasmin zurück. „Bin tarfkik!“
    Bella schloss messerscharf, dass Jasmin bei ihrer Tante war. Sie rief: „Ich muss noch Hefte kaufen“, und wollte zur Tür hinaus.
    „He“, beschwerte sich Clemens, „nicht ohne mich!“
    Als der Lift am ersten Stock vorbeiglitt, hörten sie Geschrei aus Papeloks Wohnung. Bella zückte das Handy. „Zu gefährlich!“, warnte Clemens. „Du hast es Sami versprochen.“
    „Feigmuff!“, knurrte Bella, und Clemens zog den Kopf ein. Manchmal war mit seiner Schwester nicht gut Kirschen essen.
    Sie nahmen die Räder und waren knapp zehn Minuten später bei der Trafik. Jasmins Tante führte sie ins Hinterzimmer. Dort thronte Jasmin auf dem Sofa – mit einem Gips bis zum Ellbogen. Sie lächelte. „Alles halb so wild. Zwei, drei Wochen, dann bin ich wieder ohne, hat der Doktor gesagt.“ Ihr Gesicht verfinsterte sich. „Es gibt aber auch eine schlechte Nachricht: Ich habe Birnbaum-Verbot!“
    Das war für Bella das Stichwort. „Was würdet ihr davon halten“, begann sie geheimnisvoll, „wenn unser neues Hauptquartier eine ausgebaute Fuchshöhle wäre?“ Jasmin und Clemens starrten sie entgeistert an. Also berichtete Bella von ihrem Spur-Nummer-zwei-Verdacht und dem Ausflug in den Wald. Sie schmückte manches zusätzlich ein wenig aus:

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