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Codewort: Dumpernik (German Edition)

Codewort: Dumpernik (German Edition)

Titel: Codewort: Dumpernik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susa Hämmerle
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der Kopf. Auf ihrer Liste standen als in Frage kommende Schlangenarten: Aspisviper, Fleckenpython, Grüne Mamba, Korallenschlange, Kreuzotter, Ringelnatter, Stülpnasenotter und Zornnatter.
    Clemens wurde allein von den Namen ganz schwach. „Bitte, Nora, hör auf“, hauchte er.
    Bella aber schimpfte: „Diese Ratteneggerin hat sie doch nicht alle! Das sagt auch die Mehrheit der Leute, denen ich feindefahnderisch auf den Zahn gefühlt habe. Du kennst die Gute doch näher, Sami, was meinst du?“
    Sami wiegte den Kopf. „Ein bisschen vergesslich ist sie manchmal schon. Doch die Erklärung für ihre widersprüchlichen Aussagen könnte auch sein: Nicht nur eine, sondern mehrere Schlangen nisten im Holzstoß.“
    Clemens begann zu zittern.
    „Stopp!“ Die sonst so ruhige Jasmin sprang energisch auf. „Wir können reden und mutmaßen, bis wir schwarz werden. Klarheit bringt nur ein Lokalaugenschein!“
    Jetzt war Clemens einer Ohnmacht nahe. Bella, Nora und Sami hingegen fanden Jasmins Vorschlag detektivisch gesehen eins a. Wenn auch nicht ungefährlich! Doch Jasmin beruhigte sie. „Schlangen sind sehr scheu. Man darf sie nur nicht reizen. Mach also mit Frau Rattenegger für Mittwochnachmittag einen Termin aus, Sami. Und dann tut einfach, was ich sage!“
    Bella wurmte es ein wenig, dass Jasmin die Führung übernahm. Doch mehr noch störte sie die Angst ihres Bruders. Bis Mittwoch bearbeitete sie Clemens deswegen jede Sekunde. Schließlich hatte sie ihn so weit: Er kam mit.
    Um was zu tun? Bella konnte es nicht fassen: Clemens blieb bei Frau Rattenegger in der Küche sitzen, plauderte mit ihr und aß Kekse! Und so was sollte ihr Bruder sein. Der Rest der Fährtenbande begab sich mit zwei gezückten Handys zum Holzstoß. Jasmin hatte völlige Stille angeordnet. Also lagen die Kinder bewegungslos im Gras. Fünf Minuten. Zehn Minuten. Eine endlose Viertelstunde lang. Nichts geschah. Bis Jasmin begann, sachte auf den Boden zu klopfen: tock-tock, tock-tock.
    Klick! – Bella drückte zuerst auf den Auslöser. Nochmal: klick! – auch Nora reagierte schnell. Und als die hervorgelockte Schlange eilig unter dem Zaun davonglitt, war sie zweifach auf Kamera gebannt. Vier Köpfe beugten sich aufgeregt über die Displays. Es handelte sich, ganz eindeutig, ohne Zweifel, um ... eine Blindschleiche!
    Die Kinder waren erleichtert und enttäuscht zugleich. Sie überbrachten Frau Rattenegger die Nachricht brühwarm. Die alte Dame strahlte: „Habe ich das nicht immer gesagt? Feine Tierchen, diese Schleichen! Sie fressen mir die Schnecken aus dem Gemüsebeet. Wollt ihr noch Kekse? Und besucht ihr mich bald wieder?“
    Es dauerte fast eine Stunde, bis die Kinder Frau Ratteneggers Redestrom entkamen. „Uff!“, stöhnte Sami draußen vor der Tür. „Wenn ich das geahnt hätte!“
    Clemens grinste. „Aber sie bäckt wirklich gute Kekse.“
    Das mussten alle zugeben. Nora schüttelte trotzdem den Kopf. „Unglaublich, was Einsamkeit bewirken kann. Die hat uns nur deshalb so an der Nase herumgeführt, weil sie Ansprache braucht.“
    „Ich hätte da eine prima Idee.“ Jasmin schmunzelte. „Meine Tante organisiert Kaffeekränzchen für alte, alleinstehende Leute. Ich werde ihr morgen von Frau Rattenegger erzählen. Und dabei auch gleich nachfragen, wie weit sie mit unseren Polstern ist.“
    Damit trennte sich die Fährtenbande. Ohne zu ahnen, dass der nächste Tag erneut ein Abenteuer bringen würde – wenn auch nur für Bella und Jasmin.
    Es begann mit einer Chat-Nachricht. „ Polster sind gertig. Bringst du sie mit mir in die Jöhle? Es hat sonst niemand Zeit! “
    Bella sah über die Tippfehler hinweg. Jasmin war den Gips zwar wieder los, doch ihre Hand brauchte noch Schonung. „Bin turbo bei dir“, schrieb Bella zurück.
    Die Sonne stand schon tief, als die beiden die Fuchshöhle erreichten. Die schräg einfallenden Strahlen überzogen das bunte Laub der Bäume mit einem rotgoldenen Glanz. „Magst du den Herbst auch so gern?“, fragte Jasmin.
    Bella nickte: „Vor allem, wie er riecht!“ Sie schloss die Augen und schnupperte. „Ein bisschen nach Moder und Kälte und abgeerntetem Feld ... Wir müssen unbedingt Erdäpfel am Feuer braten, bevor es zu schneien beginnt!“
    Jasmin lachte: „So schnell kommt noch kein Schnee! Wir haben erst Ende Oktober.“
    Sie zerrten die Polster aus den Rucksäcken und legten sie auf die Hocker. „Sind die aber schön geworden“, lobte Bella. Die Trafiktante hatte sich wirklich Mühe

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