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Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Titel: Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry
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gelegen und sich gefragt, wie es gewesen wäre, eine ältere Schwester zu haben, und hatte sich vorgestellt, mit Danise zu sprechen. Und nun stand ihre Schwester hier vor ihr. Als sie das kleine Mädchen ansah, musste Alayna weinen. Sie zitterte am ganzen Körper, und als sie versuchte zu sprechen, stellte sie fest, dass das nicht ging.
    »Du kennst mich also«, sagte der Geist kühl und mit einer Stimme, die von sehr weit her zu kommen schien. Alayna nickte.
    »Was hast du mir zu sagen?«
    »Ich ... ich weiß nicht, was du meinst«, stotterte Alayna unter Tränen, und ihre Stimme kam ihr laut und misstönend vor. »Ich habe mir oft gewünscht, ich könnte dich kennen lernen.«
    Danise lachte schrill und freudlos. »Ach ja?«
    »Ja!«, versichere Alayna ihr verblüfft.
    »Seltsam«, höhnte das kleine Mädchen. »Mir kommt es so vor, als hättest du dein ganzes Leben damit verbracht, Mama und Papa vergessen zu lassen, dass es mich jemals gab!«
    Alayna schüttelte heftig den Kopf. »Das stimmt nicht!«
    »Doch!«, entgegnete das Kind. »Du hast dich so sehr angestrengt, ihnen Freude zu machen und dafür zu sorgen, dass sie stolz auf dich sein konnten, weil du Angst hattest, dass sie mich lieber hatten! Du dachtest, wenn du sie glücklich machen könntest, würden sie mich vergessen!«
    »Nein!« rief Alayna. Sie konnte einfach nicht aufhören zu schluchzen. »Das stimmt einfach nicht!«, sagte sie wieder. Aber es klang hohl und leer, selbst für ihre eigenen Ohren. Es lag mehr Wahrheit in den Worten des Geistes, als sie zugeben wollte.
    Schon als kleines Kind, kaum älter als das Mädchen, das nun vor ihr stand, war sich Alayna bewusst gewesen, wie sehr ihre Mutter ihre erste Tochter vermisste. Und Alayna hatte einen großen Teil ihres Lebens damit verbracht, den Schmerz ihrer Mutter auf die einzige Weise zu erleichtern, die sie kannte: indem sie bei allem, was sie tat, die Beste war.
    »Ich wollte nie, dass sie dich vergessen«, sagte sie schließlich zu dem Kind und wischte sich die Tränen aus den Augen, so sinnlos das auch sein mochte, weil sie immer weiter weinte. »Das war es nicht, was ich wollte.«
    »Du wolltest nur, dass sie dich mehr lieben.«
    »Ich wollte, dass sie glücklich sind!«, schrie Alayna das Kind an.
    Danise wich einen Schritt zurück.
    Sie mag ein Geist sein, erinnerte sich Alayna, aber sie ist auch ein kleines Mädchen. »Sie klangen so traurig, wenn sie von dir sprachen«, begann sie von neuem, und diesmal ruhiger und leiser, »dass ich wollte, dass sie an etwas anderes dachten. Manchmal habe ich Mama nachts, nachdem ich schon ins Bett gegangen war, weinen gehört, und ich wusste, dass sie um dich weint. Ich wollte einfach, dass sie glücklich ist.«
    Schwarze Linien erschienen auf dem Gesicht des Mädchens. Alayna brauchte einen Moment, bevor sie begriff, dass auch Danise weinte. »Also hast du versucht, meinen Platz einzunehmen.«
    »Nein, Danise«, sagte Alayna und schüttelte abermals den Kopf. »Ich hätte niemals deinen Platz einnehmen können. Das könnte niemand. Deshalb war Mama ja die ganze Zeit so traurig. Aber du warst weg, und Faren und ich brauchten es, dass Mama und Papa sich auf uns konzentrierten. War das denn so schlimm von uns?«
    Der Geist zögerte. »Ich weiß es nicht«, gab sie zu. »Ich nehme an ...« Plötzlich hielt sie inne und riss die schwarzen Augen auf. »Da kommt jemand!«, flüsterte sie. Sofort begann das grün schimmernde Abbild zu verblassen.
    »Danise, nein!«, rief Alayna ihr zu. »Bitte geh nicht weg!«
    »Leb wohl, Alayna!«, rief ihre Schwester, die Stimme schon so weit entfernt, dass es sich kaum anders anhörte als ein warmer Sommerwind in den Blättern.
    Einen Augenblick später war Danise verschwunden. Auch das Feuer war ausgegangen, und Alayna und Fylimar konnten sich nur noch im Licht von Alaynas lilafarbenem Ceryll orientieren. Die Falkenmagierin spähte ins Dickicht und fragte sich, wer da wohl näher kam. Wenn das Licht ihres Kristalls doch nur die erdrückende Dunkelheit des Hains besser durchdringen könnte!
    Sie hatte erwartet, Jaryds blauen Stein zu sehen oder vielleicht das smaragdfarbene Glühen des Geistes des Eulenmeisters. Was sie stattdessen erblickte, ließ sie erstarren. Es war ein gelber Ceryll. Fylimar stieß einen Warnschrei aus und sprang von Alaynas Schulter. Auch Alayna wandte sich zur Flucht, aber bevor sie mehr als einen oder zwei Schritte machen konnte, hielt eine allzu vertraute Stimme sie auf.
    »Bitte lauf nicht

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