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Coffee, Love & Sugar - Roman

Coffee, Love & Sugar - Roman

Titel: Coffee, Love & Sugar - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beltz & Gelberg
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Geliebtheit geben kann, egal welche Meinungsverschiedenheiten man auch hatte, die Tränen ausgelöst. Ich habe nicht gleich losgeheult, nein, es war schlimmer: Eine Tränenflut rann mir übers Gesicht, völlig außer Kontrolle.
    Nancy zog mich überrascht an sich. »Schätzchen! Ich wusste ja nicht, dass es so schlimm war.« Sie legte meinen Kopf an ihre Schulter und streichelte mein Haar. »Erzähl, Cyd Charisse. Erzähl mir, was passiert ist. Was ist los?«
    Ich konnte es nicht zurückhalten und schluchzte: »Er hat mich alleine gehen lassen.«
    »Wohin?«
    Mein Mund reagierte schneller als mein Urteilsvermögen. »Ins Krankenhaus.«
    Na bitte. Es war raus. Wenn sie mich bestrafen oder mit einer weiteren Einkerkerung in Alcatraz quälen wollte, dann war es eben so.
    Stattdessen schob sie mich ein wenig von sich und sah mich an. Ihr Gesicht war genauso blass wie meins.
    Sie sagte: »Meinst du, was ich denke, das du meinst?«
    Ich nickte. Jetzt stiegen ihr die Tränen in die Augen. Ich wich etwas zurück, weil ich dachte, sie würde einen ihrer Schreianfälle bekommen, doch stattdessen zog sie mich wieder an sich und schaukelte mich in ihren Armen vor und zurück. Wir weinten beide.
    »Die kleine Ratte«, flüsterte sie.
    Nachdem unsere Tränen versiegt waren, saßen wir eine Weile schweigend nebeneinander, ließen den Moment auf uns wirken, und ich fragte mich, welche Folgen es haben würde, dass mein kleines Geheimnis jetzt raus war.
    Als wir uns voneinander lösten, waren wir beide ganz ruhig und leer geweint. Ich sage euch, ich hatte mich schon seit langem nicht mehr so gut gefühlt, befreit, erleichtert, auch wenn mir klar war, dass ich mir nun noch etwas anhören durfte.
    Nancy setzte sich auf die Ottomane mir gegenüber. Unsere Knie berührten sich und sie hielt meine Hände fest. Sie sagte: »Du hättest es mir sagen sollen. Ich hätte dir helfen können.«
    »Tatsächlich?«, fragte ich ungläubig.
    »Wir haben unsere Probleme, das weißt du, Cyd Charisse. Das ist für eine Mutter und eine Tochter normal, besonders in deinem Alter. Aber was auch passiert, du bist mein Kind, und ich bin da, um dir zu helfen, dich zu beschützen.«
    »Bist du nicht sauer?«
    »Oh, ich bin sauer, denk da nichts Falsches!« Das war sie auch. Ihr blasses Gesicht war von den Tränen und der Wut ganz rot und fleckig und das perfekte Make-up war auf ihrem Gesicht verlaufen. »Nun ja, damit befassen wir uns, wenn du wieder zu Hause bist, und wir gehen zusammen zu einem Gynäkologen und zu einem Familienberater, um über die Sache zu reden. Aber was passiert ist, ist passiert. Ich kann es nicht rückgängig machen. Ich kann dir nur Folgendes sagen: Zunächst einmal bin ich geschockt, dass du überhaupt in so eine Situation geraten bist, aber du musst begreifen, dass du immer, egal ob du Angst hast oder nicht, um meine Hilfe bitten musst, wenn es um deinen Körper und deine Gesundheit geht. Das ist zu wichtig. Ich werde dir immer helfen und werde dich immer unterstützen.«
    Mit so einer Reaktion von Nancy hatte ich so ziemlich als Letztes gerechnet. Selbst der Gedanke daran, mit ihr zusammen zur Therapie gehen zu müssen, schmälerte nicht die Tatsache, wie cool und verständnisvoll sie bei der ganzen Sache war.
    Etwas machte klick. Ich fragte sie: »Dich hat niemand unterstützt, als du mit mir schwanger warst, oder? Besuchen wir deshalb deine Eltern in Minnesota so selten und reden kaum mit ihnen?«
    »Ja«, antwortete sie, »damit hat es viel zu tun.«
    »Hast du über eine Abtreibung nachgedacht, als du merktest, dass du mit mir schwanger warst?«, fragte ich.
    Ich bewundere Nancy dafür, dass sie immer so direkt ist. »Ja«, sagte sie. »Ich habe es sogar bis zur Abtreibungsklinik geschafft. Zweimal.«
    »Ist Frank mitgegangen?«
    »Ja.«
    »Warum hast du es nicht getan?«
    »Als es dann so weit war, konnte ich es einfach nicht. Ich wusste, dass dein Vater mich niemals heiraten würde, wusste, dass er falsche Versprechungen machte. Ich wusste, dass er mich finanziell unterstützen würde, aber nur heimlich. Ich wusste, dass es nie funktionieren würde, aber ich konnte es einfach nicht. Glaub mir, ich habe Seelenqualen ausgestanden.«
    »Warum hast du dich dann anders entschieden?«
    »Es wird dich vielleicht schockieren, aber ich hatte vor, dich zur Adoption freizugeben.«
    Das war ein Schock. Obwohl ich sicher nicht immer der Sonnenschein der Familie gewesen war, kann ich mir doch nicht vorstellen, Teil einer anderen zu

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