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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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Daher die Kurskorrektur der Pride. Samuel hatte damit das feindliche Schiff gezwungen an einer anderen Position in den Normalraum überzuwechseln. Das war sogar berechenbar, hatte nichts mit Hellseherei oder Meditation zu tun. Die Pride wirkte durch ihre enorme Masse im Subraum wie ein Fels. Der Schiffscomputer des Strifeschiffes würde automatisch diesem Felsen ausweichen. Nur, dass die Ausweichposition sie direkt in das Minenfeld getrieben hatte. Aber nicht nur das, auch die Position der Minen hatte bis ins kleinste Detail stimmen müssen. Sonst wären sie nicht durch die Schockwelle auf die anderen Schiffe getroffen.

    Es war eine Meisterleistung an Planung, sogar für einen Observer.

    Eric setzte das Headset ab und sah aus der Panoramascheibe. Der Weltraum vor ihnen war voller herumtreibender Schrottteile. Nichts deutete mehr darauf hin, dass hier noch Minuten zuvor eine Schlacht getobt hatte. Durch das plötzliche Fehlen der Laserblitze wirkte die Aussicht geradezu trist und dunkel.

    Mit einem Schlag auf den anderen fühlte sich Eric wie ausgelaugt. Das war typisch für den plötzlichen Abfall der Anspannung. Ein kollektives Aufseufzen war durch die Reihen der Offiziere gegangen und man beglückwünschte sich mit leiser Stimme. Doch es war keine überschäumende Freude, eher die Einsicht, dass man mit knapper Not dem Hinterhalt der Strifes entgangen war.

    »Observer?« Admiral Khandras Stimme war leise und wäre Eric nicht so weit vorne gesessen, hätte er es vermutlich nicht gehört. »Observer?«

    Sie legte eine Hand auf Samuels Schulter und erst jetzt sah Eric, dass sein Kopf auf die Seite gesunken war.

    Es sprach für seine Reaktionsgeschwindigkeit, dass er bereits neben Samuels Kommandosessel kniete, während die Leibwächter noch dumm glotzten. Das Adrenalin hatte mit einem Schlag seinen Weg zurück in Erics Kreislauf gefunden.

    Samuels Augenlider hoben sich, Eric konnte sehen mit welcher Mühe sich Samuel zu diesem Akt zwang. Darunter leuchteten die Augen blutrot. Admiral Khandra konnte es nicht sehen, sie stand immer noch hinter Samuel und dieser schloss die Augen wieder.

    »Bleib«, raunte er und legte seine Hand auf Erics Arm, mit einer Kraft, die man ihm nicht mehr zugetraut hätte, krallte er die Finger in den nachgiebigen Stoff der Uniform. Eric vernahm es nur am Rande, dass Admiral Khandra nach einem medizinischen Team rief. Die Leibwächter standen nun unmittelbar hinter Eric und sie hätten ihn wohl am liebsten von Samuel weggezerrt, würde nicht dessen Hand noch auf Erics Arm liegen. Man sah förmlich, wie der Körper des Observers mit jedem Atemzug kämpfte. Sein Brustkorb schien sich nur mit größter Mühe zu heben und zu senken.

    Ein kleiner Tumult brach unter den übrigen Brückenoffizieren aus, als sie alle einen Blick auf den Kommandosessel erhaschen wollten und nur das eilig herbeigerufene Sicherheitspersonal und mehrere Leibwächter Samuels, die nun ebenfalls auf der Brücke erschienen, verhinderten, dass sich jemand auch nur zehn Meter an Samuel heranwagte. Schlussendlich riss Admiral Khandra der Geduldsfaden und sie ließ die Brücke für kurze Zeit evakuieren.

    Die daraufhin eintretende Stille war fast schon wie ein Schlag ins Gesicht. Nur noch das leise Surren der Lüftungsventilatoren war zu hören und Samuels schwere Atemzüge. Er schlug erneut die Augen auf, dieses Mal hatten sie wieder ihre normale blaue Farbe, wie Eric erleichtert feststellte.

    »Commander, bringen Sie mich in mein Quartier«, gab er mit leiser, aber einigermaßen fester Stimme, den Befehl und stützte sich bereits auf Erics Schulter, der noch immer neben ihm auf dem Boden kniete.

    »Observer, ich weiß nicht, ob das«, begann Admiral Khandra und wollte Samuel bereits aufhelfen. Doch Eric hatte schon einen Arm um Samuels Hüfte gelegt. Er spürte wie sich Samuel mit seinem gesamten Gewicht auf ihn stützte, aber trotzdem versuchte sich aufzurichten und Khandra zuzunicken.

    »Ich benötige Ruhe, Admiral, nichts weiter«, doch seine Worte wurden sofort Lügen gestraft, denn als er einen Schritt gehen wollte, knickten die Beine unter ihm weg und wäre Eric nicht gewesen, wäre er auf dem harten Stahlboden der Kommandobrücke gelandet.

    Eric scherte sich nun einen Dreck um die Etikette und hob Samuel kurzerhand hoch. »Ich bringe ihn auf die Krankenstation. Vielleicht möchten Sie den Lift und die Gänge sperren lassen?«, wandte er sich an Khandra, die ihn entgeistert anblickte, wie er den Observer

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