Cold Space - Hot Love
sahen.
»Scheiße, was ist das?«
»Ist das ein Strife?«
»Abscheulich!«
»Commander geht es Ihnen gut?« Das war die Leiterin des Sicherheitsteams. »Benötigen Sie medizinische Hilfe?« Sie griff unter seinen unversehrten rechten Arm.
Eric ließ sich nach oben helfen und schüttelte den Kopf. Unsicher zwar, aber er konnte sich auf den Beinen halten: »Es geht schon. Sind die Raumjäger ausgerückt? Wie viele von unseren Jungs sind draußen?«
»Alle Staffeln sind da draußen«, antwortete sie grimmig. »Die verdammten Viecher haben uns in einen Hinterhalt gelockt.«
»Okay. Ich gehe auf die Brücke, oder...?«
»Nein, wir übernehmen ab hier.«
Eric wusste zwar nicht, was es hier noch zu übernehmen gab, doch er war froh, dass er den Versorgungsraum und den Leichnam – Also, er ging davon aus, dass der Strife tot war. – hinter sich lassen konnte. Auch wenn er wusste, dass ihm diese roten Augen noch in den Schlaf folgen würden. Allein bei der Erinnerung daran stellten sich ihm buchstäblich die Nackenhaare auf. Die Augen waren so rot gewesen wie neulich bei Samuel...
Der Finger, der gerade den Lift rufen wollte, verharrte unschlüssig in der Luft. Dann vernahm Eric wieder die Einschläge, dieses Mal glücklicherweise gedämpft, gleichsam weit entfernt. Anscheinend funktionierten die Schilde nun. Hoffentlich verlor er keinen seiner Piloten in dieser Schlacht. Sie hatten bereits in den letzten Wochen zu viele Verluste hinnehmen müssen. Aber die Lightnings kämpften eben auch immer an vorderster Front.
Er betätigte das Panel neben der Lifttür und fuhr dann nach oben zur Brücke. Man würde vermuten, dass während einer Schlacht gerade auf der Brücke, dem Kommandozentrum eines jeden Schiffes, hektische Betriebsamkeit herrschen würde. Aber das Gegenteil war der Fall: Die Offiziere, die die einzelnen Funktionen der Pride an ihren Terminals überwachten, sprachen äußerst gedämpft in ihre Headsets. Soldaten huschten auf leisen Sohlen zwischen den Terminals hin und her. Auf den großen Finanzumschlagsplätzen auf der Erde ging es wohl turbulenter zu.
In der Mitte direkt vor einer gigantischen Panoramascheibe war ein einzelner Sessel angebracht. Daneben konnte Eric die schlanke, aber unverkennbare, Silhouette von Admiral Khandra ausmachen. Keine andere Frau auf der Pride hatte so einen einladenden Hintern. Nicht, dass Eric dies besonders reizte, aber andere Offiziere hatten dieses Problem ständig und fürchteten um die körperlichen Effekte, die eine Begegnung mit ihr manchmal mit sich führte. Zwei Soldaten in roten Uniformen standen in der Nähe herum, den Blick gebannt auf die Scheibe gerichtet.
Admiral Khandra beugte sich über die Lehne des Sessels und Eric sah, wie sich ihr Mund bewegte. Er konnte zwar nicht verstehen, was sie sagte, aber die Antwort schien sie nicht zu erfreuen. Sie runzelte die Stirn und richtete sich wieder auf. Die Lippen waren zu einer blutleeren Linie zusammengekniffen.
Eric durchquerte den Raum, dort vorne war ein taktisches Terminal untergebracht, das nicht von einem Offizier besetzt war. Perfekt! Jetzt konnte er sich selbst ein Bild von der Schlacht machen, der Ausblick aus der Scheibe zeigte ihm zwar zwei Schlachtschiffe der Strifes und er konnte die hellen Blitze der Laserstrahlen ausmachen, die gleichsam den Weltraum durchschnitten, aber womöglich waren sie eingekesselt und hinter der Pride befanden sich weitere Schiffe. Vor allem musste er wissen, wie viele seiner Piloten noch dort draußen waren.
Von seinem Platz aus konnte er Samuel gut in Augenschein nehmen. Dessen Augen waren geschlossen, die Stirn in tiefe Falten gelegt, sein Gesicht völlig weiß. Eric konnten den Schweiß sehen, der ihm die Wangen wie Tränen hinunterfloss. Oder vielleicht waren es auch wirklich Tränen? Samuel verausgabte sich völlig, allein das war ein sicheres Zeichen dafür, dass sie in der Klemme steckten.
Ein Zucken durchlief den Körper des Observers und Admiral Khandra blickte besorgt auf. Sie bemerkte Eric, der nur noch Augen für Samuel hatte, und runzelte die Stirn. Eric beeilte sich, seine Aufmerksamkeit auf das Terminal vor ihm zu richten.
Brannten seine Wangen wie bei einem verliebten Teenager, der seinen Schwarm im Stillen beobachtete? Selbst wenn dem so wäre, er durfte sich jetzt nicht von seinen Gefühlen oder Sorgen ablenken lassen. Eric war sich nicht sicher, woher er die Gewissheit nahm, doch Samuel würde spüren, dass er sich hier auf der
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