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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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zog den schlanken Körper an sich. Es schien Samuel zu helfen, das Zittern verebbte ein wenig und er konnte ein bisschen ruhiger atmen.

    »Es ist so kalt«, presste Samuel hervor. Eric zog ihn noch enger an sich und breitete die Decke über ihnen aus. In einem der Schränke hier gab es bestimmt noch eine Wolldecke oder auch eine Rettungsdecke aus dem Erste-Hilfe-Kasten. Eric wollte schon aufstehen, um danach zu suchen, doch Samuel ließ ihn nicht gehen. Also blieb Eric auf der Matratze liegen und starrte unruhig auf den Wecker. Wie lange würde dieser Schub andauern und wie lange kämpfte Samuel schon dagegen an? Es tat ihm weh zu wissen, dass sich Samuel womöglich schon seit Stunden quälte, während er selbst tief und fest geschlafen hatte. Aber er war auch so erschöpft gewesen, das hatte auch Samuel gewusst und ihn wohl deswegen nicht geweckt. Eine falsche Fürsorge, wie Eric befand.

    Nach fünf Minuten wurde es besser und Samuel strampelte die Decke von sich. Doch es war wohl nur eine vorübergehende Erleichterung, in ein paar Minuten würde es wohl wieder von vorn beginnen.

    »Meinst du, es würde dir helfen, wenn ich dir eines der Schmerzmittel aus der Notfallversorgung gebe?« Das waren ziemlich starke Mittel, dafür konzipiert einen Raumjägerpiloten noch ein paar Stunden auf den Beinen zu halten und ihn kämpfen zu lassen, wenn ihm auch schon die Gedärme aus dem Bauch hingen.

    »Ich weiß nicht, wie mein Körper darauf reagieren würde«, entgegnete Samuel.

    »Möchtest du schnell duschen gehen, bevor es wieder anfängt?«

    Samuel schüttelte den Kopf.

    Eric durchsuchte nun endlich die Schränke und Fächer, die in die Kabinenwände eingebaut waren. Immerhin fand er eine Heizdecke und auch einige dieser Gelpacks, die beim Erstarren Wärme abgaben. Außerdem noch ein paar Froteehandtücher und gute, französische Maiglöckchenseife. Warum er ausgerechnet jene an Bord hatte, konnte er auch nicht sagen. Vielleicht, weil er sich während des Dienstes solch einen Tand nicht leisten wollte. Doch irgendwie war es eine tröstliche Vorstellung, so etwas Bodenständiges von der Erde zwischen den Händen zu halten.

    »Wir sind noch im Subraum?«

    »Ja, ich lasse die Tiger im Ringflug um das nächste Gravitationszentrum kreisen. Das spart uns ein Drittel der Energie.«

    »Gut, gut«, Samuel rieb sich die Stirn. »Ich kann jetzt beim besten Willen nicht darüber nachdenken. Allein... Ah, jeder Gedanke ist so anstrengend.«

    »Dann lass es einfach.« Eric füllte eine Schale mit Wasser, befeuchtete ein Handtuch und schäumte die Seife auf. »Zieh dich aus.«

    Samuel mühte sich sichtlich ab das Shirt über den Kopf zu ziehen, doch Eric ließ ihm noch diesen Stolz. Egal wie lange es dauerte bis Samuel auch noch die Shorts abgestreift hatte. Dann endlich saß er nackt auf der Matratze und Eric begann ihm vorsichtig das Gesicht zu säubern. Da war noch etwas Blut am Haaransatz von den Kratzern auf der Stirn.

    Eric war gerade am Hals angekommen, als Samuel erneut unruhiger wurde. Der Schüttelfrost begann von Neuem. Schnell steckte er Samuel unter die Laken und noch dazu schaltete er die Heizdecke ein.

    »Es ist wie ein Entzug«, meinte Eric, als er sah wie sich Samuels Körper wand, wie er die Kiefer aufeinanderpresste. Und er konnte nichts tun als hier daneben zu sitzen. Das war am schlimmsten!

    »Komm her!«, forderte Samuel und Eric folgte der Bitte nur zu gern. Samuel schien zu ahnen, dass Eric es nur schwer ertragen konnte so untätig zu sein. Auf diese Weise konnte er ihn wenigstens noch in den Armen halten.

    »Es ist genau das: Ein Entzug.«

    »Wie lange wird es gehen?«

    »Ich... weiß... es... nicht...«, dieser Schub war besonders heftig und raubte Samuel den Atem.

    »Ist schon gut, lass es einfach. Nicht dagegen ankämpfen.« Eric hatte Angst, dass sich Samuel noch die Zähne kaputt biss, so wie seine Kiefermuskeln angespannt waren, weil er das Zähneklappern um jeden Preis unterdrücken wollte.

    Samuel nickte, ein tiefes Zittern durchlief seinen Körper.

    Und so ging es die nächsten zwölf Standardstunden. Der Schüttelfrost wechselte sich ab mit Phasen der Entspannung. Eric wusch Samuel, achtete darauf, dass er genügend Wasser zu sich nahm. Er konnte den Observer sogar dazu bewegen, einen halben Energieriegel zu essen. Am Ende schlief Samuel nach den Schüttelfrostattacken sofort ein, nur um wenig später wieder von den Muskelkrämpfen geweckt zu werden. Doch dann war die letzte Attacke

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