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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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die Kolonien der Erdallianz.«

    Er scrollte weiter durch die Karten.

    »Der Schwarzmarkt?«

    »Genau.« Eric blickte nur flüchtig auf. Es gab etliche Ansammlungen von Schrotthaufen, die den Ausgestoßenen und Kriminellen Zuflucht boten. Meistens waren es ehemalige Bergbaukolonien, die aufgegeben worden waren, oder sogar alte Strafgefangenenlager. »Dort interessiert es niemanden, ob du vom Oberkommando gesucht wirst, oder nicht. Hauptsache man ist flüssig und kann bezahlen.«

    »Was uns zum nächsten Problem bringt«, wandte Samuel ein. »Wir haben kein Geld.«

    Das war nun wirklich ein Problem.

    »Gute, ehrliche Arbeit hat auch noch nie jemandem geschadet«, meinte Eric mit einem Schulterzucken. »Auch wenn es ein Risiko ist, aber wir können mit der Tiger Frachtflüge machen.«

    »Dann können wir uns gleich dem Oberkommando ergeben. Die Signatur der Tiger wird mit Sicherheit gerade in diesen Minuten in die Rechner der Flugsicherungen eingespeist. Keine Chance, dem zu entkommen.«

    »Wie gesagt, es gibt nicht nur offizielle Raumhäfen, aber gut...« Darüber konnten sie sich auch noch Gedanken machen, sobald sie eine vorläufige Zuflucht gefunden hatten.

    »Auch wenn es dir nicht gefällt, was ich nun sage, Eric«, begann Samuel umständlich. Er blickte durch die Scheibe des Cockpits. »Es würde die Sache vereinfachen, wenn ich meine Fähigkeiten einsetzen könnte und... hör mir erst einmal zu«, unterband er den Protest, der Eric bereits auf den Lippen lag. »Auranium wird teuer sein, aber auf dem Schwarzmarkt erhältlich. Ich bräuchte nicht viel.«

    Eric musste ihm schon recht geben, sofern sie wussten, welche Sektoren sie in den nächsten Wochen besser meiden sollten, weil dort zu viel Militär unterwegs war. Allerdings nein, es gefiel ihm überhaupt nicht. Noch einmal wollte er nicht so einen Entzug miterleben. Sofern es nicht noch einmal einen Rückfall gab. Es saß so schon wie auf glühenden Kohlen und schenkte jedem unwillkürlichen Zucken von Samuel besondere Beachtung.

    »Ohne das Auranium geht es nicht?«, versuchte er es noch einmal.

    »Nein, leider nicht.«

    Eric seufzte und scrollte wieder durch die Karten des Bordcomputers. »Hast du irgendeine Präferenz, oder ein Bauchgefühl?«, meinte er an Samuel gewandt, als er die selben Karten zum dritten Male durchging. Auf keinen Fall sollte Samuel seine Fähigkeiten einsetzen. Mit ein wenig gesundem Menschenverstand und taktischem Gespür, würden sie auch so einen Unterschlupf finden.

    »Mhm.« Samuel besah sich die einzelnen Kartenausschnitte und führte einige gute Aspekte an, die Eric bis jetzt noch nicht bedacht hatte. Etwa eine Mindestgröße, die einen gut sortierten Schwarzmarkt, erwarten ließ. Oder die relative Nähe zu den noch wenigen zivilen Handelsrouten, wo noch ungehindert Waren fließen konnten.

    Sie einigten sich schließlich auf eine Kolonie in einem äußeren Sektor, die gut zwei Tage Subraumflug vom nächsten Stützpunkt der Raumflotte entfernt war. Das erschien Eric ein guter Sicherheitsabstand.

    Er gab die Koordinaten bereits in den Navigationscomputer ein und ließ ihn den Kurs berechnen. Ihr Flug würde fast dreißig Stunden dauern.

    Samuel streckte sich katzengleich und grinste: »Zeit genug, dass wir nach hinten gehen, oder?«

    »Du denkst auch immer nur an das Eine.« Oh, diese jungen Dinger. Nicht, dass Eric abgeneigt wäre die Zeit auf seiner Pritsche in der Kabine zu verbringen. Aber... nein, kein Aber.

    »Du hast mir nie erklärt, wie ›es‹ eigentlich funktioniert.« An sich war dies schon merkwürdig. Immerhin war diese eine Fähigkeit alles, was Samuel definierte. Was ihn so wichtig für die Flotte, ja sogar die gesamte Menschheit, machte und Eric hatte nie nachgefragt, wie er sich dieses Hellsehen vorstellen musste.

    Samuel drehte sich auf den Rücken und Eric rückte näher zur Wand der Schlafkoje. Erneut bedauerte er die wenig luxuriösen Platzverhältnisse. Er legte seine Hand auf Samuels Brust. Einmal mehr konnte er sich nicht an diesem Kontrast sattsehen: Seine gebräunte, bronzene Haut und Samuels blasser Teint.

    »Ist es wirklich wie Hellsehen?«

    Samuels Brust vibrierte vor stillem Gelächter unter Erics Hand.

    »Nein, dazu bräuchte es keine Ausbildung, wenn es so einfach wäre.« Samuel schlug die Augen auf und starrte zur Decke. Er schien zu überlegen, wie er es erläutern sollte. »Die Zukunft ist nicht festgeschrieben. Jede noch so kleine Aktion kann das Ergebnis völlig

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