Cold Space - Hot Love
als bloße Entrüstung ob dieser Unterstellung interpretieren konnte. Samuel entgegnete ihr etwas und nahm dann wieder Platz. »Ihr seht so aus, als ob ihr etwas Ruhe gebrauchen könntet. Izzie gib Alain ein Quartier und auch etwas zu Essen. Eric wird nicht vor morgen früh auf die Planetenoberfläche zurückkehren.« Dabei sah er ihn als, ob er um Zustimmung bat.
Eric nickte: »Er hat recht, ruh dich etwas aus Alain.«
»Und was machst du? Ich kann dich doch nicht mit diesen Dingern alleine lassen.« Wieder ein erbostes Fiepen von Izzie. »Entschuldigung!«
»Ist gut, Alain. Samuel wird mir nicht schon wieder das Gedächtnis löschen, oder?«
»Nein, du bekommst ihn morgen wieder zurück.« Samuel musterte Eric und grinste. »Vielleicht mit ein paar blauen Flecken, aber ansonsten in gutem Zustand.«
Alain verschluckte sich prompt an seinem Bier und niemand anderer als Izzie musste ihm zwischen die Schulterblätter klopfen. Alain glotzte, als ob vor seinen Augen urplötzlich ein Fabelwesen materialisiert hätte und entschuldigte sich dann kleinlaut.
Als sie wieder alleine waren, führte ihn Samuel an die Rückwand des Raumes und öffnete eine bis dahin unsichtbare Tür, die wohl direkt zu seinem Quartier führte. »Nimm dein Bier ruhig mit. Ich fürchte, du hast es nötig.«
»Hm«, brummte Eric da nur. Es ließ sich nicht bestreiten, er war ein wenig verunsichert. Samuel hatte sich verändert in den letzten Monaten, allein dieser letzte Kommentar war hierfür Bestätigung genug. Wann hätte Samuel sich früher einmal hinreißen lassen, solch eine zweideutige Bemerkung loszulassen. Noch dazu in der Gegenwart von Fremden. Auf der anderen Seite war es kein Wunder, dass jetzt Samuels ureigenste Wesenszüge zu Tage traten, jetzt wo er nicht mehr unter der Kontrolle des Oberkommandos stand und nicht mehr die täglichen Medikamente einnehmen musste, die ihm verordnet waren. Er hatte ja schon länger vermutet, dass sie auch Wirkstoffe enthalten hatten, die die Observer gefügig machen sollten.
Das Quartier stellte sich als Kopie der Unterkunft heraus, die Samuel auf der Pride bewohnt hatte. Die Räume waren spartanisch eingerichtet, gerade mit dem Nötigsten versehen: Ein Schreibtisch mit Rechnerterminal, ein Stuhl, Einbauschrank für Kleidung und ein Bett. Doch als sein Blick den Arbeitsplatz näher streifte, weil er sich überlegte, wo er das Glas abstellen sollte, fiel ihm ein Bild auf, das dort an die Wand geklebt worden war. Es schnürte ihm schier die Kehle zu, als er es erkannte. Mochte Samuel noch so oft beteuern, dass ihm etwas an Eric lag und er bereute, was er ihm angetan hatte, dieses Bild machte all die Beteuerungen wirklich und wahrhaftig glaubhaft. Es war das Profilbild aus seiner Personalakte. Samuel hatte es wohl jeden Tag vor Augen gehabt.
Er drehte sich zu Samuel um, der ihn beobachtete und wohl erahnte, was ihm durch den Kopf ging und wie viel ihm diese Entdeckung bedeutete. Fast war Eric es nun leid, dass er den Abschirmer trug und Samuel diese Emotionen nicht direkt wahrnehmen konnte. Doch es musste seinen Gesichtszügen auch so deutlich genug anzusehen gewesen sein, denn Samuel kam auf ihn zu, legte die Hände an seine Wangen und küsste ihn sanft, so unendlich sanft, auf die Lippen.
»Natürlich habe ich dich vermisst«, meinte er noch einmal.
Eric zog ihn stürmisch an sich und war einfach nur dankbar diesen vertrauten Körper unter seinen Handflächen zu spüren. Die Schulterblätter, die sich noch mehr als in seiner Erinnerung, unter dem Uniformstoff abzeichneten. Die Hüftknochen, die er an seinem Bauch spürte. Wenn er ganz still hielt, meinte er sogar den merkwürdigen Rhythmus von Samuels Herz vernehmen zu können. Doch bevor er sich in diesen Feinheiten verlor, drängte sich ein ganz anderes Organ in den Vordergrund und dieses war nicht ganz so subtil.
»Ah, sieh mal an, wer sich noch freut mich zu sehen!« Er ließ eine Hand von Samuels Schulter hinab und zwischen ihre Körper gleiten.
Samuel zitterte regelrecht, als er die Beule in der Hose umfasste und sanft rieb. »Endlich. Ich hatte schon Angst...«, raunte er, die Stirn gegen Erics Hals gepresst.
»Was meinst du?«
»Ich hatte keine Erektion seit...« Ein Laut, der nicht recht Stöhnen und nicht recht Seufzen war, unterbrach diese merkwürdige Erklärung. »Seit einer langen Zeit. Ich fürchtete schon, das Auranium oder sonst irgendetwas hätte mich impotent gemacht.«
»Anscheinend war es nur eine Frage
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