Cold Space - Hot Love
Stück war und dies auch gefälligst bleiben sollte. Nun, an Eric lag es ganz gewiss nicht.
So saßen sie einander gegenüber. »Warum bist du hier?«, wollte Samuel wissen. »Ah, du hast die Übertragung gesehen?«, beantwortete er selbst die Frage.
»Wer hat sie nicht gesehen? Ja, natürlich.«
»Wir wussten nicht, wie stark das Signal ausfallen würde. Die optimistischste Schätzung ging von einer Reichweite bis zu den mittleren Kolonien aus.«
»Und selbst wenn es nur die äußeren Kolonien erreicht hätte, diejenigen, die es gehört haben, haben es über das Netz weiterverbreitet. Das Oberkommando kann nicht alle Kommunikationskanäle kontrollieren.«
»Hoffen wir es.« Samuel schob das Tablet zur Seite, das vor ihm auf dem Tisch gelegen hatte, dann stapelte er einige der Papierausdrucke zu einem ordentlichen Stoß. Ganz offensichtlich wollte er etwas Zeit schinden.
»Was erwartest du? Soll ich mich entschuldigen?«
Das wäre einmal ein Anfang, aber Eric hütete sich dies laut auszusprechen. »Du hattest deine Gründe und ich habe es längst aufgegeben deine Aktionen nachzuvollziehen. Du siehst immer das größere Bild, ich nur ein kleines Stück. Ich muss es wohl akzeptieren.«
»Aber es war falsch. Ich sehe das nun.« Das war ja etwas ganz Neues! Observer konnten sich anscheinend auch ändern. Wer hätte das gedacht.
Stille. Izzie kam wieder in den Raum und stellte ein Glas vor Eric ab. Der Inhalt erinnerte ihn wirklich an ein Bier, der Geruch war sogar der gleiche. »Der Mensch, der mit dir an Bord war...«, begann Izzie.
»Alain?«
»Ja, er macht Probleme. Er glaubt, wir hätten dich entführt.«
»Bringt ihn hierher. Ich rede mit ihm.«
Wieder eilte Izzie nach draußen und Eric probierte von diesem Pseudobier. Es war überraschend gut, anders als ein Bier, wie er es kannte, aber auch nicht weit davon entfernt. Sogar der Geruch stimmte. »Ist es ein Getränk der Strifes?«
»Ja, ich genieße es auch ab und an.«
»Wirklich?« Das war überraschend. Während seiner Zeit bei der Raumflotte hatte Samuel nie Alkohol gekostet.
»Mhm. Aber du bist wütend auf mich.«
»Natürlich bin ich das. Aber es wäre unproduktiv darauf herumzureiten.«
»Solch eine professionelle Einstellung kenne ich gar nicht von dir.«
»Und was soll das jetzt heißen?«, empört knallte Eric das Glas auf den Tisch, von wegen professionelle Einstellung.
Samuel lachte, stand auf und kniete neben Eric nieder. Bedächtig legte er seinen Kopf auf Erics Oberschenkel. Instinktiv ließ dieser eine Hand auf den blonden Strähnen ruhen. »Ich habe dich vermisst. Ehrlich.«
Es war die nackte Wahrheit. Jetzt wurde sich Eric bewusst, dass er es da leichter gehabt hatte. Er hatte sich nicht einmal mehr an Samuel und ihre kostbare, gemeinsame Zeit erinnert. So hatte er auch nichts vermissen und nichts betrauern müssen. Für ihn hatte es die Beziehung zu Samuel einfach nie gegeben.
»Es hat so sein müssen«, begann Samuel. »Wenn du hier gewesen wärst, dann hätte ich manche Entscheidungen ganz gewiss anders getroffen. Es war bitterlich, aber... Ah, das tut gut.« Trotz allem musste Eric grinsen. Er hatte hier nichts anderes, als eine große Katze auf seinen Beinen liegen, so sehr wie sich Samuel in die Berührungen ergab und es würde ihn auch nicht wundern, wenn er gleich anfinge zu schnurren.
»Ist schon gut, ich habs kapiert. Jetzt lass mich los, du... Oh!« Dieses lautstarke Organ war niemand anderer als Alain, der von Izzie in den Besprechungsraum gebracht worden war. Und jetzt erlebte Eric einen der seltenen Momente, in denen sein Co-Pilot einmal nicht wusste, was er denn sagen sollte. Der Anblick von ihm und Samuel, den Alain nur als Observer kannte, musste ihn wohl gehörig aus dem Konzept gebracht haben.
Samuel seufzte kaum hörbar und stemmte sich in die Höhe. Dabei fiel Eric auf, dass er sich kurz an der Tischplatte anlehnen musste, als ob ihm sein Kreislauf Probleme bereiten würde. Er hoffte, dass ihm der Observer von nun an die Wahrheit sagen würde, denn er musste wissen, was hier genau los war.
»Geht es dir gut?«, erkundigte sich nun Alain und nahm kaum das Glas wahr, das ihm Izzie in die Hand gedrückt hatte.
»Ja, mir geht es gut. Ich habe meine Erinnerungen wieder.«
»Oh, das ist gut, oder?«
»Ich denke schon.« Eric prostete seinem Kollegen zu und als dieser kurz zögerte, meinte er: »Es ist nicht vergiftet, keine Angst.«
Izzie gab einen Laut von sich, den sogar er
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