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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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selbst am Abzug gesessen und nicht nur Befehle gegeben hatte. Es war in der Regel einfacher, da distanzierter, auf der Brücke eines Schlachtschiffes zu sitzen. Dort, in relativer Sicherheit.

    »Die Mission unterlag der absoluten Geheimhaltung, selbst unter den Strifes«, führte Samuel weiter aus. »Sie sollte noch mehr Misstrauen unter den Menschen sähen, sie gegen die Obrigkeit aufwiegeln und es wird die Raumflotte anlocken. Sie werden es mir nicht länger durchgehen lassen, nicht jetzt, wo ich auch an die Öffentlichkeit gegangen bin. Sie werden vermutlich übermorgen hier eintreffen und es wird die letzte Schlacht in diesem Krieg sein.«

    »Bist du dir sicher?«

    »So sicher, wie ich nur sein kann.«

    Eric wünschte sich, Samuel hätte es ihm nicht gesagt.

    Sein innerer Konflikt musste ihm derart deutlich anzusehen sein, dass Samuel meinte: »Ich hätte es dir nicht sagen sollen.«

    »Nein. Ich wollte immer, dass du offen mit mir sprichst und mit mir deine Pläne teilst. Jetzt hast du es getan und... Danke.« Er wusste zwar noch nicht, was er mit diesem Wissen anstellen sollte, aber immerhin war Samuel ehrlich gewesen.

    »Du wirst natürlich von nun an hier an Bord bleiben.«

    »Wie bitte?«

    »Ich werde dich nicht mehr auf die Oberfläche lassen, wenn sie angreifen und...«

    »Ich werde tun, was ich tun muss und ich muss den Menschen hier im Sektor helfen.«

    »Eric...«

    »Samuel!«, unterband er jeglichen Widerspruch. »Deshalb bin ich hier und ich werde mich nicht in einen Raumjäger setzen und gegen Menschen kämpfen. Dann sollen sie mich in meinem Frachter abschießen oder sonst etwas.«

    »Das kannst du nicht ernst meinen.« Samuel stand auf und ging vor dem Bett auf und ab. Eines der Bettlaken hatte er um seine Schultern geschlungen. Es erinnerte ihn an ein Halloween-Kostüm eines römischen Senators.

    »Das meine ich todernst.«

    »Ja! Es könnte dein Tod sein!«

    Der Gebrauch des Konjunktivs ließ Eric aufhorchen. Samuel war sich nicht sicher. Aber nein, natürlich nicht. Samuel hatte wohl auch nicht vorhergesehen, dass Eric hier auftauchen würde. Oder besser gesagt, womöglich hatte er bei seinen Meditationen diesen möglichen Ausgang der Zukunft gesehen, doch für wenig wahrscheinlich gehalten. Nun, es würde Samuel einmal mehr lehren, dass die Menschen und die Zukunft unberechenbar waren.

    »Wann greifen sie an, hast du gesagt?«

    »Ich denke übermorgen.« Samuel setzte sich an den Schreibtisch. Das Bettlaken rutschte ihm den Oberkörper hinab und einmal mehr dachte Eric, wie schmal und abgemagert Samuel aussah.

    Er überlegte. Nein, hier ging es nicht nur um sie beide. Es hing mehr davon ab. Verdammt noch mal, es hing der Ausgang des Krieges davon ab. Hatte Samuel nicht gesagt, der Angriff auf die Erde hätte schon mit dieser Aktion hier zu tun gehabt? Dass sie die Sigmas erbeutet hatten? Ja, das ergab Sinn. Sigmas wurden nämlich vorwiegend auf einer Raumwerft gebaut, die sich in einem Orbit um die Erde befand. Nein, er durfte jetzt nicht allein an sich und seinen Sturkopf denken.

    »Ich werde morgen noch meine Touren zusammen mit Alain fliegen. Danach bleibe ich an Bord, wenn es das für dich leichter macht«, lenkte er ein.

    Samuel atmete erleichtert auf. »Danke, das macht es mir leichter.«

    »Du hast es nicht gesehen, dass ich komme?«

    »Doch, aber es erschien ihm als derart unwahrscheinlich, dass ich diese Optionen nicht weiter verfolgt habe.«

    Also genau so wie Eric es sich selbst in Gedanken erklärt hatte. So langsam schien er es wohl zu begreifen, wie dieses ›Hellsehen‹ funktionierte. Unwillkürlich drängte sich ihm eine Frage auf, aber sollte er sie auch stellen? Würde er überhaupt die Antwort hören wollen? Aber er war einfach zu neugierig und schon rutschte es aus ihm heraus: »Wer wird gewinnen?«

    Samuel blickte ihm lange in die Augen, dann lächelte er verhalten. »Glaube mir, ich weiß es nicht. Ich traue mich nicht weiter zu gehen als zu Beginn der Schlacht.«

    »Aber woher weißt du dann, wie du die Strifes positionieren musst?«

    »Ich bin immer noch ausgebildet in Taktik und Kriegsführung.«

    Natürlich, selbst ohne diese mentalen Fähigkeiten, die ihm seine Gabe ermöglichten, Samuel war dazu ausgebildet die Flotte zu führen und zu befehligen und dies auch auf ganz konventionellen Wegen.

    »Das ist mein letzter Flug für heute«, eröffnete Eric seinem Co-Piloten. »Und vielleicht auch der letzte für eine ganze Weile.« Denn wer

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