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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bisher ausschließlich aus kaum durchdachten Allgemeinplätzen besteht.«
    »Ach ja? Du hattest ein paar Dutzend Jahrtausende Zeit, darüber nachzudenken – hast du vielleicht eine bessere Idee?«
    »Unfair. Du bist der Kommandant, und Befehlsentscheidungen fallen in deinen Aufgabenbereich, nicht in meinen.«
    »Dann sei ein guter Soldat und halt die Klappe!« MacIntyre hatte mit fester Stimme gesprochen, dabei aber gelächelt.
    »Also gut«, wiederholte Dahak.
    »Gut. Ist der Suppressor bereit?«
    »Positiv. Meine Sonden haben ihn in deinen Kutter gepackt.« Eine weitere Pause folgte, und MacIntyre schloss die Augen. Dahak, so dachte er, könnte wirklich noch einem Maultier aus Missouri Nachhilfestunden in Sturheit geben! »Ich glaube immer noch, dass es ratsam wäre, eine der größeren – und bewaffneten! – Parasiten zu nehmen.«
    »Dahak«, setzte MacIntyre geduldig an, »es handelt sich um mindestens fünftausend Meuterer, richtig? Mit achtzig Unterlicht-Kampfschiffen von jeweils achtzigtausend Tonnen Gewicht?«
    »Zutreffend. Allerdings …«
    »Lass gut sein! Jetzt rede ich, und ich bin der Kommandant! Außerdem haben sie noch Trans-Atmosphären-Kampfflieger, und auch das notwendige Personal, um sie zu bemannen – ganz zu schweigen von ihren eigenen Kampfpanzerungen und den zugehörigen Waffen –, plus die Möglichkeit, die Abwärtsverbindung zu jeder einzelne Sonde zu stören, die du runterschickst, richtig?«
    »Jawohl, Colin«, seufzte Dahak.
    »Dann ist es an der Zeit, mit Finesse und List vorzugehen, und nicht mit roher Gewalt. Ich muss den Suppressor auf das Gebiet ihrer Enklave bringen und dann von dort aus dafür sorgen, dass du deren Verteidigungsschild ausschaltest, sonst kommen wir nie an die ran!«
    »Aber um das zu schaffen, benötigst du Zugangscodes und musst wissen, wo sich die Zugangs-Knoten befinden, und das kannst du nur von den Meuterern selbst erfahren.«
    »Ich weiß.« MacIntyre legte wieder die Füße übereinander und runzelte die Stirn, zupfte sich noch heftiger an der Nase, doch auch davon verschwand die unangenehme Wahrheit nicht. Es stand völlig außer Frage, dass die Meuterer bereits in Regierungskreise vorgedrungen waren – es konnte gar nicht anders sein, wenn man bedachte, wie sehr sie die terranische Geopolitik in den letzten zwei Jahrhunderten beeinflusst hatten.
    Und damit stand eindeutig fest, dass es ebenfalls völlig außer Frage stand, sich an irgendwelche terranische Behörden wenden zu können. Es war zu schade, dass die Dahak auf diese Distanz keine Bioscans durchführen konnte; dann hätten sie wenigstens gleich gewusst, wer tatsächlich zu den Meuterern gehörte und wer nicht. Aber selbst auf diese Art und Weise hätten sie nicht herausgefunden, welche auf Terra geborenen Menschen im Dienste der Meuterer standen, vielleicht ohne zu wissen, wer sie in diesen Dienst geholt hatte, ja sogar, ohne zu wissen, dass sie im Dienste dieser Meuterer standen.
    Also bestand nur die Möglichkeit, vor der sich sowohl Dahak als auch er selbst fürchteten. Irgendwie musste Colin auf den Stützpunkt der Meuterer gelangen und dessen Schutzschild deaktivieren. Das war eine beängstigende Aufgabe; doch wenn er erst einmal die Abwehrsysteme deaktiviert hatte, durch die die Meuterer vor den Waffen der Dahak geschützt waren, dann blieb den Meuterern gar keine andere Wahl mehr, als sich zu ergeben oder zu sterben; und es war MacIntyre sogar ziemlich egal, für welche der beiden Möglichkeiten sie sich letztendlich entschieden – vorausgesetzt, sie entschieden sich schnell .
    Die erste der automatischen Scanner-Stationen sendete schon nicht mehr: Sie war von Aufklärern der Achuultani zerstört worden. Obwohl die Schiffe der Achuultani relativ langsam fuhren, blieben der Menschheit kaum mehr als zweieinhalb Jahre, bis diese Sol erreichen würden … und MacIntyre blieben kaum mehr als zweieinhalb Jahre, sie aufzuhalten.
    Das war der wahre Grund dafür, weswegen er die Verbindung zwischen Anu und der NASA aufdecken wollte. Wenn er nur einen einzigen dieser Meuterer in die Finger bekäme – nur einen einzigen! –, dann konnte er die Informationen, die Dahak und er benötigten, auf jeden Fall bekommen – auf die eine oder andere Art und Weise, dachte er grimmig. Doch wie sollte sein erster Schritt aussehen? Das wusste er immer noch nicht, doch er wusste genau, dass er diesen ersten Schritt nicht hier an Bord würde machen können. Und er hatte die Absicht, Dahak gegenüber weder

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