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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einem plötzlich durch den Kopf schießt, wenn man eine bestimmte Information sucht. Und außerdem kitzelt das.«
    »Das Gewebe des menschlichen Gehirns ist für physische Reize nicht empfänglich, Colin«, widersprach Dahak streng.
    »Das war bildlich gesprochen«, gab MacIntyre zurück, machte in seiner Badewanne kleine Wellen und wackelte mit den Zehen. »Betrachte es als psychosomatische Manifestation.«
    »Ich verstehe ›psychosomatische Phänomene‹ nicht«, rief ihm Dahak ins Gedächtnis zurück.
    »Dann glaub's mir halt einfach! Ich werde mich bestimmt noch daran gewöhnen, aber bis dahin werde ich immer wieder Fragen stellen. Mit dem Dienstgrad kommen schließlich auch die Privilegien.«
    »Ich vermute, ein derartiges Konzept gibt es nur in eurer Gesellschaft.«
    »Mit dieser Vermutung liegst du falsch. Wenn ich mich nicht völlig vertue, ist das dem Menschen an sich eigen, woher auch immer er nun wirklich stammen mag.«
    »Das habe ich auch bereits beobachtet.«
    »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr mich das beruhigt, oh Dahak.«
    »Natürlich kann ich das nicht. Viele Dinge, die von Menschen als ›beruhigend‹ empfunden werden, entziehen sich jeglicher logischer Analyse.«
    »Wohl wahr, wohl wahr.« Mit Hilfe seines Implantats griff MacIntyre auf das Schiffs-Chronometer zu, und stieß dann einen resignierten Seufzer aus. Seine Ruhephase war vorbei, jetzt wurde es Zeit für seine nächste Übungsstunde am Feuerleit-Simulator. Dann stand der Schießstand für Handfeuerwaffen an, dann ein paar entspannende Stunden, in denen er die Grundlagen der Überlicht-Astrogation erlernte, und dann kamen noch zwei Stunden Training mit einer von Dahaks Nahkampf-Trainings-Sonden. Wenn mit dem Dienstgrad die Privilegien kamen, dann galt Gleiches auch für die Verpflichtungen. Wenn das mal nicht ein tiefschürfender Gedanke war!
    Colin kletterte aus der Badewanne und wickelte sich ein dickes Handtuch um. Er hätte Dahak natürlich bitten können, ihn einfach mit ein paar warmen Luftströmungen abzutrocknen. Außerdem hätte seine neue, körperinterne ›Ausrüstung‹ auch ein Abstoßungs-Kraftfeld auf seiner Epidermis erzeugen können, sodass das Wasser von seiner Haut abperlen würde wie bei einer Ente; doch er genoss das sinnliche Gefühl, das ihm dieses weiche Handtuch gab, und er schwelgte regelrecht darin, während er in sein Schlafzimmer zurücktappte, um sich anzuziehen.
    »Und wieder zurück in die Mühle, Dahak«, seufzte er laut und deutlich.
    »Jawohl, Colin«, erwiderte der Computer gehorsam.

 
    Kapitel Sechs
     
    »Irgendetwas Neues über die Verbindung zur NASA, Dahak?« In Kommando-Eins lehnte MacIntyre sich im Sessel des Kommandanten zurück. Er war immer noch derselbe schlanke, fast schon schlaksige, in unauffälliger Weise leidlich gut aussehende junge Mann wie zuvor – äußerlich zumindest –, doch nun trug er die nachtblaue Uniform der ›Flotte‹, die Stiefel aus Chagor -Leder stützte er auf eine der Konsolen, und in seinen eigentlich unschuldig wirkenden grünen Augen glomm jetzt eine deutlich erkennbare, harte Entschlossenheit.
    »Negativ, Colin. Ich habe die Biographien aller Projektleiter überprüft, die irgendetwas mit dem Gravitonenresonanz-Vermessungsprogramm zu tun haben und alle scheinen auf Terra geboren zu sein. Es ist möglich, dass die Verbindung bereits zu einem früheren Zeitpunkt etabliert wurde – vielleicht während der College-Zeit von einem oder mehreren der beteiligten Forscher –, aber allen Gesetzen der Logik zufolge müssen die Meuterer einfach irgendetwas mit diesem einen Aspekt der Prometheus-Mission zu tun haben, der allen anderen Teilen des Programms technisch so weit voraus ist.«
    »Verdammt.« MacIntyre zupfte sich an der Nasenspitze und runzelte die Stirn. »Wenn wir nicht irgendjemanden identifizieren können, von dem wir wissen, dass er wie auch immer in Verbindung zu den Meuterern steht, dann werden wir jegliche Beteiligung von offizieller Seite vermeiden müssen. Gott, das macht alles deutlich schwieriger!« Er seufzte. »Auf jeden Fall müssen wir langsam mal anfangen – und das weißt du genauso gut wie ich.«
    »Ich würde es dennoch vorziehen, deine Ausbildungszeit noch auszudehnen, Colin«, erwiderte die Dahak , doch der Computer klang so resigniert, dass MacIntyre schief grinsen musste. Es wäre sicherlich unangemessen, Dahak als ›unentschlossen‹ zu bezeichnen; aber es gab eindeutig Dinge, denen er sich nur sehr zögerlich stellte,

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