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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hörte sofort auf, als er auf diese Weise seine Niederlage eingestand, und er drehte sich um und fragte sich, wie Harry es hatte schaffen können, hinter ihn zu kommen. Doch es war nicht Harry, und er knirschte frustriert mit den Zähnen, als eine zarte Gestalt platschend und spritzend ans Ufer kam. Ihre hellblaue Jacke hatte sie abgelegt (Sean wusste auch genau, wo). Sandy war klatschnass, doch ihre braunen Augen blitzten vor Vergnügen.
    »Ich hab dich erwischt !«, kreischte sie. »Sean ist tot! Sean ist tot, Harry!«
    Es gelang ihm, nicht noch weitere der verbotenen Ausdrücke zu benutzen, als diese acht Jahre alte Miniatur-Ninja spontan in einen improvisierten Kriegstanz verfiel, doch es fiel ihm wirklich schwer, vor allem, da seine Zwillingsschwester jetzt ebenfalls in den Kriegstanz ihrer halbwüchsigen Verbündeten einfiel. Es war schon schlimm genug, gegen Mädchen zu verlieren, aber von Sandy MacMahan aus dem Hinterhalt überfallen zu werden, das war unerträglich! Sie war zwei Jahre jünger als er, und sie hatte ihn mit ihrem ersten Schuss erledigt!
    »Deine Hochstimmung angesichts von Seans Tod ist kaum schicklich, Sandra.« Die tiefe, sanfte Stimme, die aus dem Nichts ertönte, überraschte keinen von ihnen. Sie kannten Dahak schon ihr ganzes Leben, und der Körper des selbstbewussten Computers, das Raumschiff selbst, war schließlich einer ihrer Lieblingsspielplätze.
    »Wen interessiert das schon?«, wollte Sandy voller Schadenfreude wissen. »Ich hab ihn erwischt! Zapp! « Sie richtete ihre Pistole auf Sean und brach in heulendes Gelächter aus, als sie seinen Gesichtsausdruck sah.
    »Reines Glück!«, schoss er zurück und schob seine eigene Waffe mit einer Würde zurück, von der er selbst wusste, dass sie höchst fadenscheinig war. »Du hast bloß Glück gehabt, Sandy!«
    »Das ist unzutreffend, Sean«, merkte Dahak mit dieser ihm eigenen leidenschaftslosen Fairness an, die Sean absolut hasste, wenn sie jemand anderem zugute kam. »Glück impliziert das zufallsbestimmte Eintreten von Ereignissen, und Sandras Entscheidung, sich im See zu verbergen – den du, wie ich festgestellt habe, nicht einmal überprüft hast –, zeugt von äußerst einfallsreichem Vorgehen. Und wie sie so stichhaltig, wenngleich unfreundlich, feststellte, hat sie dich ›erwischt‹.«
    »Da hast du's gehört!« Sandy streckte ihm die Zunge heraus, und Sean wandte sich zutiefst verletzt ab. Und er fühlte sich alles andere als gut, als nun auch noch Harriet ihn triumphierend angrinste.
    »Ich hab dir ja gleich gesagt, dass Sandy alt genug ist!«, stellte sie fest.
    Er hätte ihr so gerne widersprochen – vehement widersprochen! –, doch er war ein ehrlicher Junge, und so nickte er widerwillig und versuchte einen Schauer zu unterdrücken, als vor seinem geistigen Auge eine Zukunftsvision erschien. Sandy war Harrys beste Freundin, obwohl sie so viel jünger war, und jetzt würde dieses nervige Gör ihr wirklich überallhin folgen. Mehr als ein Jahr lang hatte er das noch verhindern können, indem er immer und immer wieder behauptet hatte, sie sei noch zu klein für dieses Spiel. Bis heute. In Algebra war sie ihm schon zwei Einheiten voraus, und jetzt auch noch dieses Desaster hier!
    Das Universum, so stellte Sean Horus MacIntyre missmutig fest, war nicht gerade bereit, einen mit Gerechtigkeit zu verwöhnen.
     
    Vor dem Eingang zum Kommandodeck der Dahak traten Amanda Tsien und ihr Ehemann aus dem Transitschacht. Ihr Sohn Tamman war ihnen zwar gehorsam in den Gang gefolgt, für jeden sichtbar aber platzte er beinahe vor Ungeduld. Mit einem Blinzeln schaute Amanda zu ihrem hochgewachsenen Ehemann hinauf. Die meisten hätten Tsien Tao-lings Gesicht als hart beschrieben. Während er Tamman beobachtete, umspielte indes ein Lächeln seine Lippen. Der Junge mochte ja im biologischen Sinne nicht sein Sohn sein; dennoch fühlte sich Tsien Tao-Ling als Tammans Vater, und er nickte, als Amanda fragend eine Augenbraue hob.
    »Also gut, Tamman«, sagte sie. »Du darfst gehen.«
    »Danke, Mom!« Mit der eigenartigen Mischung, die so charakteristisch für sein Alter war, sich nämlich gleichzeitig ebenso katzenhaft wie ungelenk und eckig zu bewegen, machte er auf dem Absatz kehrt und jagte wieder auf den Transitschacht zu. »Wo ist Sean, Dahak?«, fragte er im Laufen.
    »Er ist auf Landschaftsdeck Neun, Tamman«, erwiderte eine sanfte Stimme.
    »Danke! Bis später, Mom, Dad!« Um seinen Eltern zuwinken zu können, drehte sich Tamman im

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