Collection Baccara 0278
vielleicht ein Candle-Light-Dinner?“, fragte sie lachend. „Da fällt mir ein, ich bin morgen auf einer Homeshopping-Party eingeladen. Die letzte war eigentlich ganz nett, da habe ich zugesagt. Dort kann ich hoffentlich auch ein paar Kerzen für dein kahles Heim erstehen.“
Er schmunzelte. „Also, das mit den Kerzen kann ich schon einrichten. Dann solltest du mir aber mehr Zeit einräumen. Vielleicht halb neun?“
„Ach, mach dir nicht so viel Arbeit, es müssen keine Kerzen sein. Acht Uhr passt mir eigentlich ganz gut. Hast du etwas dagegen, wenn wir uns Pizza bestellen? Meine Mutter isst gerade nur noch Salat, es ist nichts vernünftiges Essbares im Haus.“
Colin lachte laut auf. Dann beendete er dasTelefonat und machte sich auf den Heimweg. Die Zeit war knapp, denn er wollte sich noch in Ruhe duschen und umziehen, bevor Rachel kam.
Als sie dann kurz nach acht vor seiner Tür stand, waren sowohl die Pizza als auch die aufregenden Neuigkeiten vergessen. Sie trat ein, küsste ihn leidenschaftlich und schob ihn ins Schlafzimmer.
„Glaubst du, es wird zwischen uns immer so schön bleiben?“, fragte sie ihn, immer noch überwältigt von dem, was sie gerade erlebt hatte. Mit ihm hatte sie nicht nur tollen Sex, sie spürte auch eine innigeVerbundenheit. Sie fühlte, dass er sie wirklich liebte.
„Ich hoffe es“, sagte er und strich mit dem Finger über ihr Kinn. „Eines weiß ich jedoch sicher.“
Sie blickte ihn an. „Und das wäre?“
„Dass ich niemals eine Frau so sehr lieben werde wie dich. Du bist die Liebe meines Lebens, und du wirst es immer bleiben.“
Plötzlich fühlte sie sich unbehaglich. „So ein Unsinn. Es gibt jede Menge Frauen, die viel toller sind als ich“, widersprach sie.
Er stützte sich auf den Ellenbogen und betrachtete ihr Gesicht. „Im Ernst. Du hast mich völlig verzaubert. Andere Frauen interessieren mich überhaupt nicht mehr.“
„Weißt du, wenn man miteinander geschlafen hat, sieht man vieles mit verklärten Augen“, sagte Rachel und stieß einen Seufzer aus. „Ich muss zurück nach New York, das weißt du.“ Sie hielt kurz inne und sah ihn hoffnungsvoll an. „Du könntest doch mitkommen.“
„Nach NewYork?“
„Ja.“ Die spontane Idee gefiel ihr. „Ich bin mir sicher, dort werden Anwälte gebraucht.“
Er schüttelte energisch den Kopf. „Glaube mir, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Ich habe mir sogar eine Pro-undContra-Liste erstellt. Aber ich möchte nicht als kleiner Angestellter in einer dieser riesigen Anwaltskanzleien arbeiten, für die es nur darum geht, möglichst viel Geld zu verdienen. Ich liebe das Leben in der Kleinstadt. Hier kennen sich alle und sorgen sich um das Wohl des anderen. Ich möchte weiterhin für Lancaster und Morris arbeiten, ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben hier.“
„Aber Morrisville ist irgendwie erdrückend eng“, widersprach sie und spürte, wie langsam Ärger in ihr hochstieg.
„Nicht, wenn man ein eigenes Flugzeug besitzt. Du setzt dich hinein und kannst überall hinfliegen. Chris zum Beispiel, einer der Miteigentümer unserer Cessna, fliegt mit seiner Frau für eineWoche nach Maui. Er möchte über demVulkankrater kreisen und Fotos aus einer Perspektive machen, die normale Touristen nicht zu sehen bekommen.“
Sie musste zugeben, es klang wirklich sehr verlockend. „Ich war noch niemals auf Hawaii.“
„Ich auch nicht. Lass uns hinfliegen“, schlug er vor.
Sie starrte ihn an. Sein Vorschlag war ernst gemeint, und sie war versucht, Ja zu sagen. Doch so einfach war das Leben nicht. Ihr Problem wäre damit nicht gelöst. Sie blickte ihn traurig an.„Du würdest NewYork hassen, nicht wahr?“,fragte sie leise und holte ihn damit auf den Boden der Tatsachen zurück.
Er nickte. „Ich denke, es ist eine herrliche Stadt, aber ich könnte nicht dort leben. Aber vielleicht besuche ich dich einmal, und wir gehen in eine dieser Shows am Broadway. Ich habe gehört, die sollen sehr gut sein.“
„Würdest du es für mich tun?“
Was sie meinte, war, ob er für sie nach NewYork ziehen würde. Colin verstand ihre Frage und schüttelte den Kopf. „Es würde nicht gut gehen.“
Rachel schloss die Augen und schluckte schwer. „Wahrscheinlich würdest du mir immer übel nehmen, dass ich dich aus deinem geliebten Kleinstadtleben herausgerissen habe“, sagte sie ruhig.
„Wir würden beide leiden“, antwortete er. „Wir würden uns wahrscheinlich immer nur streiten.“
Tiefe Traurigkeit überkam
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