Collection Baccara 0278
Rachel, als ihr bewusst wurde, wie recht er hatte. „Es stimmt, es würde nicht funktionieren. Es ist, als würde man ein wildes Tier in einen Käfig sperren. Auch Menschen brauchen einen Lebensraum, in dem sie sich wohlfühlen. Du gehörst hierher.“
„Genau. Und um ehrlich zu sein, ich glaube, du gehörst ebenfalls hierher. Wenn du es zulassen würdest, könntest du dich hier in Morrisville sehr wohlfühlen. Gib zu, dass das Leben hier nicht so schlecht ist, wie du es gerne darstellst. Du kannst genauso gut hier dein eigenes Geschäft eröffnen, dazu musst du nicht unbedingt nach NewYork zurückgehen.“
Rachel dachte über seine Worte nach. Das Leben im Big Apple hatte ihr Spaß gemacht, aber sie war nie wirklich glücklich gewesen. Zum ersten Mal kamen ihr Zweifel. Konnte sie sich vorstellen, hier in Morrisville zu leben? Zusammen mit Colin? Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als ihr Magen knurrte.
„Lass uns eine Pizza bestellen“, schlug Colin vor. „Sag mir, welche du magst.“
Eine halbe Stunde später saßen sie beide gemütlich auf dem Sofa, und jeder hatte ein Stück Pizza in der Hand. „Du hast von Neuigkeiten gesprochen“, sagte sie und blickte ihn fragend an. „Stimmt. Ich bin heute mit unserer neuen Maschine geflogen.“
Sie nahm sich ein weiteres Stück Pizza vom Teller. „Ich kann es kaum erwarten, dass du mich einmal mitnimmst. Ich würde gerne nach Kimmswick, Missouri, fliegen. Dort soll es eine ganz spezielle Bäckerei geben, die würde ich mir gerne einmal ansehen. Vielleicht wäre das etwas für mich.“
„Dann brauchst du mich also nur, um dort hinzukommen“, sagte er mit gespieltemVorwurf.
Sie wischte ihm ein Krümel von der Lippe. „Du bekommst dafür einen angemessenen Lohn. Aber jetzt rück endlich raus damit: Was hast du mir zu erzählen?“
Sein Gesichtsausdruck wurde plötzlich sehr ernst. „Ich war heute in NewYork und habe mich mit Marcos Anwalt getroffen. Vorher habe ich noch mit einem Freund gesprochen, der bei der Zeitung arbeitet.“
„Und?“ Sie legte das angebissene Stück Pizza zurück auf den Teller und machte sich auf das Schlimmste gefasst.
Colin legte beruhigend seine Hand auf ihre. „Marco hat eine neue Freundin und ist angeblich schwer verliebt.“
„Ich weiß, Glynnis hat mir schon davon erzählt. Das ging ja ziemlich schnell. Dieser Schwachkopf!“, zischte sie wütend. „Und wie sieht es mit meinen Rezepten aus?“
„Er hat einen Rückzieher gemacht. Wahrscheinlich aus Angst vor einem Skandal. Ich habe hier in meiner Aktentasche ein notariell beglaubigtes Schreiben, in dem festgehalten ist, dass Marco alle Rechte an den Rezepten an dich abtritt, und dass deine Vertragsklausel aufgehoben ist. Und außerdem habe ich noch einen Scheck über zweitausend Dollar mitgebracht.“
Ihre Kinnlade fiel nach unten, und sie starrte ihn fassungslos an. „Du nimmst mich auf den Arm!“
„Nein, das tue ich nicht. Wir haben alles erreicht, was wir wollten.“
„Oh Gott, wir haben es geschafft!“, rief sie außer sich vor Freude.
Colin wirkte zurückhaltend, seine Begeisterung schien sich in Grenzen zu halten. „Sein Anwalt meinte noch, es wäre besser, wenn du in Zukunft nicht mehr ins Alessandro’s gehen würdest.“
„Keine Sorge, danach steht mir nicht der Sinn.“ Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Sie hatten alles erreicht. „Und mit dem Geld habe ich auch noch das Startkapital für mein eigenes Geschäft!“ Sie fiel ihm um den Hals und übersäte ihn mit wilden Küssen. „Ich danke dir tausendmal.“
Jetzt erst bemerkte sie, dass Colin über den Erfolg alles andere als glücklich war. Sie hatte damit gerechnet, erst in mehreren Monaten wieder nach New York zurückgehen zu können, doch jetzt konnte sie sofort aufbrechen, wenn sie wollte.
Plötzlich verwandelte sich ihre Freude in schlechtes Gewissen. Als sie sich vorhin geliebt hatten, war ihm die ganze Zeit bewusst gewesen, dass er sie bald schon verlieren würde. „Es tut mir so leid“, sagte sie leise.
„Obwohl ich auf diesen Moment vorbereitet war, ist es trotzdem sehr schwer für mich. Du musst tun, was für dich am besten ist. Und du sollst wissen, dass ich dich in nicht aufhalten werde.“
Tränen traten ihr in die Augen, doch sie schluckte sie tapfer hinunter. Die Zeit mit ihm war wunderschön gewesen, doch sie konnte nicht in Morrisville bleiben, hier fühlte sie sich eingesperrt. Sie nahm seine Hand und presste sie an ihre Brust. „Du wirst immer in meinem Herzen
Weitere Kostenlose Bücher