Collection Baccara 0278
einberufen.“
„Selbstverständlich, Sir.“
„Am besten für morgen Nachmittag. Sie kennen meinen Terminplan ja besser als ich. Suchen Sie einfach einen günstigen Zeitpunkt aus.“
„Soll ich der Presse den Grund für die Konferenz mitteilen?“
Rowan lächelte. „Es geht um die Änderung meiner Hochzeitspläne.“
Wenn Lara an ihre Familie dachte, kamen ihr erst einmal Stephanie und David in den Sinn. Erst dann folgte ihre leibliche Mutter. Die Mitchells hatten damals ein schüchternes und verschrecktes Kind zu sich genommen und dessen Leben grundlegend verändert. Mit den Jahren war Lara darüber hinweggekommen, dass ihre Mutter sie nie wollte. Glücklicherweise war es bei Stephanie und David ganz anders. Bei ihnen hatte sie ein richtiges Zuhause gefunden.
Als ihre Mutter starb, war Lara mehr verängstigt und verwirrt als traurig über denVerlust gewesen. Nachdem Stephanie den langen und schmerzvollen Kampf mit ALS verloren hatte, war Lara dagegen am Boden zerstört gewesen. Sie war damals zur Beerdigung zurückgekehrt und hatte sich zwei Wochen freigenommen, um bei David zu bleiben. Sie hatte sich Sorgen gemacht, dass er mit dem Tod seiner Frau nicht fertig werden würde.
Achtzehn Monate waren inzwischen seit ihrem letzten Besuch in Irland vergangen. Nachdem Lara es kaum hatte erwarten können, den Palast zu verlassen, freute sie sich auf das Wiedersehen mit David.
Als sie David anrief, um ihn über ihre Ankunft zu informieren, lud er sie sofort zum Abendessen zu sich ein.
„Das ist aus der Tiefkühlabteilung im Supermarkt“, entschuldigte er sich, während er die Lasagne aus dem Ofen holte.
Lara lächelte. „Ich bin deinetwegen hier, nicht des Essens wegen.“ Sie teilte die Lasagne in zwei Portionen und legte sie auf die Teller, während David eine Flasche Wein öffnete. Dann trugen sie alles zum Tisch und setzten sich.
„Wie lange wirst du diesmal bleiben?“, fragte er.
„Nur ein paar Tage. Die Sewards nehmen die Kinder zum See mit. Da wollte ich auf jeden Fall dabei sein.“
„Wie kommen die Kinder zurecht?“
„Die ersten Monate waren wirklich sehr schwierig. Mittlerweile geht es ihnen aber wieder ganz gut.“
„Es ist hart, jemanden zu verlieren, den man liebt. Vor allem, wenn einem dieser Mensch alles im Leben bedeutet.“
Lara ergriff seine Hand. „Kommst du klar?“
„Auch bei mir waren die ersten Monate hart.“ Er zwang sich zu einem Lächeln. „Jetzt geht es wieder bergauf.“
Sie aßen schweigend, bis Lara sich traute, das Thema anzusprechen, das ihr schon lange auf dem Herzen lag. Bisher hatte sie aber noch nie den Mut aufgebracht, nach der Identität ihres Vaters zu fragen. Vielleicht hatte sie einfach zu viel Angst vor der Wahrheit gehabt. Doch sie spürte, dass die Zeit gekommen war. Sie musste es nun herausfinden.
„Ich erinnere mich daran, wie Stephanie erzählt hat, dass sie und meine Mutter sowohl befreundet als auch entfernt verwandt waren.“
David nickte. „Sie waren eine Zeit lang sogar sehr gut miteinander befreundet.“
„So gut, dass sie keine Geheimnisse voreinander hatten?“
Er zögerte und fragte dann. „Worauf willst du hinaus, Lara?“
„Ich frage mich schon die ganze Zeit, ob Stephanie nicht etwas über denVerbleib meinesVaters wusste.“
David legte das Besteck beiseite und sah sie ernst an. „Ja, Stephanie hatteVermutungen.“
„Hat sie mit dir darüber gesprochen?“
„Ja, wir haben uns über deinen Vater unterhalten, bevor wir dich aus den Staaten geholt haben.“
„Also weißt du, wer er ist?“
„Stephanie wollte es dir erzählen. Aber sie beschloss, zu warten, bis du sie fragst, um sicherzugehen, dass du auch wirklich dafür bereit bist. Als sie dann im Sterben lag, hat sie mich darum gebeten. Ich hätte es schon längst tun sollen. Aber ich wollte dich so kurz nach dem Begräbnis nicht belasten, und dann bist du ja wieder gegangen.“
Lara trank einen Schluck Wein und hörte ihm aufmerksam zu.
„Als deine Mutter uns zum ersten Mal von ihrem Baby erzählte, behauptete sie, dass ich derVater bin.“
Lara zuckte zusammen und stieß ihr Weinglas um. Sie schoss vom Stuhl hoch und lief in die Küche, um ein Tuch zu holen.
David kam zu ihr und ergriff ihre Hände. „Lass es sein.“
Sie schüttelte den Kopf, während Tränen ihre Wangen hinunterliefen. „Ich kann nicht.“
„Lara, hör jetzt auf! Du wolltest von mir die Wahrheit erfahren. Also setz dich hin und hör mir zu!“
Sie sah ihn an. Auf einmal wirkte
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