Collection Baccara 0278
dich.“
Er kam zurück, reichte ihr die Briefe und spülte ab, während sie die Briefe las. Derek war kein Mann großer Worte gewesen. Aber das, was sie in den Briefen las, reichte ihr, um einen Eindruck von den damaligen Ereignissen zu bekommen.
„Ich habe immer geglaubt, dass meinVater mich nicht wollte. Das hatte meine Mutter mir jedenfalls erzählt.“
„Derek geriet wahrscheinlich in Panik, als Felicia ihm von der Schwangerschaft erzählte. Er war jung und alles andere als verantwortungsbewusst. Ich glaube aber, dass er dich aufgesucht hätte, wenn er nicht gestorben wäre. Jetzt hat er leider keine Möglichkeit mehr dazu.“
„Also belog Felicia dich und gab das Kind als deines aus.“
„Ich hätte nicht mitspielen dürfen.“
„Sie hat uns alle belogen – mich, dich und Stephanie.“ Lara schüttelte den Kopf und war schockiert.
„Sie hat ihre Gründe gehabt“, sagte David.
„Du hast ihr verziehen. Habe ich recht?“
„Immerhin hat sie eine wundervolle Tochter aufgezogen. So schlecht kann sie nicht gewesen sein.“
Lara hielt ihm die Briefe entgegen. „Kann ich die behalten?“
„Sie gehören dir. Ich habe sie für dich aufbewahrt. So wie es jeder gute Onkel getan hätte.“
Bevor sie darauf antworten konnte, vibrierte ihr Handy. Sie hatte eine Textnachricht erhalten … von Tanis.
Mach den Fernseher an. Sofort!
„Stimmt irgendetwas nicht?“, fragte David besorgt.
„Ich weiß nicht.“ Lara runzelte die Stirn. Was wollte ihre Freundin ihr mit dieser Nachricht mitteilen? „Tanis möchte, dass ich den Fernseher einschalte.“
„Dann sollten wir ins Wohnzimmer gehen.“
Dort reichte David ihr die Fernbedienung.
Lara suchte hektisch nach dem Sender, den Tanis gemeint haben konnte.
„Ist das nicht euer Fürst?“, fragte David.
„Ja, das ist Fürst Rowan.“ Ihr Herz schlug schneller. Obwohl sie am liebsten wieder abgeschaltet hätte, starrte sie wie gebannt auf den Mann, den sie so sehr liebte.
„Mach lauter, ich kann nichts hören“, forderte David sie auf.
Auch wenn Lara nicht wirklich die Bekanntgabe von Rowans Verlobung hören wollte, stellte sie den Ton lauter.
„… die Gesetzgebung von Tesoro del Mar verlangt von mir, dass ich innerhalb von sechs Monaten nach meinem fünfunddreißigsten Geburtstag heirate“, verkündete Rowan. „Um die Bewohner des Landes nicht zu enttäuschen, habe ich mich nach einer Ehefrau umgesehen. Dabei habe ich nicht erwartet, mich zu verlieben. Nun ist es aber doch geschehen.“
Der Fürst machte eine Pause, weil die Menge begeistert applaudierte. Als der Applaus langsam abklang, konnte man hören, wie die Reporter ihre Fragen stellten.
„Wie heißt sie?“
„Woher kommt sie?“
„Gibt es schon einen Hochzeitstermin?“
Laras Magen verkrampfte sich, als Rowan eine Hand hob, um die Menge zum Schweigen zu bringen.
Lara drehte sich um und ging in die Küche. „Ich sollte besser noch abtrocknen.“
„Ihr Name …“, fuhr Rowan fort. „… ist Lara Brennan.“
Lara spürte, wie David sie anstarrte, während sie auf die Couch sank und wieder zum Fernseher sah.
„Sie werden das Kindermädchen des Fürstenhauses heiraten?“, fragte einer der Reporter verwundert.
„Das ist mein Wunsch“, antwortete der Fürst. „Miss Brennan war aber nicht ganz so begeistert von der Idee.“
„Wollen Sie damit sagen, dass sie Ihren Heiratsantrag abgelehnt hat?“
„Die Gesetze von Tesoro del Mar geben genau vor, wen ein Fürst heiraten darf. Und da Miss Brennan diesen Anforderungen nicht voll und ganz entspricht, hat sie mich gebeten, eine Frau zu heiraten, die dies tut. Aber ich möchte nur Lara Brennan.“
Lara konnte nicht glauben, was er da sagte. Wahrscheinlich wurde es über Satellit in die ganze Welt übertragen.
„Erwägen Sie, auf den Thron zu verzichten? Oder glauben Sie, dass Sie die Gesetze umgehen können?“
„Mein Bruder Marcus hat mich kürzlich darauf hingewiesen, dass es eine Möglichkeit gibt, die Frau zu heiraten, die ich liebe, ohne meine Ämter ablegen zu müssen.“
Die Menge schwieg und lauschte seinen Worten.
„Meine Familie unterstützt mich bei dem Vorhaben, Miss Brennan zu heiraten. Meine Brüder sind davon überzeugt, dass sie eine Fürstin wäre, auf die das Land stolz sein könnte. Christian, Alexandria und Damon vergöttern sie, und auch die Bediensteten des Palastes stehen hinter mir. Aber ich benötige auch die Unterstützung der Bevölkerung. Ich bitte deshalb alle Bewohner von Tesoro del Mar
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