Collection Baccara 0283
billig. Aber sehen Sie nur … die goldfarbenen Topassteinchen, mit denen er besetzt ist, harmonieren wundervoll mit Ihrem Kleid.“
Ein Blick aufs Preisschild ließ Sabrina erschaudern. Dieses hübsche Ding war nicht etwa nicht ganz billig , sondern kostete ein Vermögen. Alss ie ihre blonde Mähne ein zweites Malhochschob und mit dem Kamm feststeckte, fiel die Entscheidung jedoch sofort. Sie musste dies edle Schmuckstück haben!
„Ich nehme ihn. Sagen Sie … haben Sie auch rote Slips?“
„Ja, ich denke schon.“
„Es kann ein Tanga sein, ein Hüftslip … Die Form ist mir völlig egal. Hauptsache, er ist rot.“
„Möchten Sie unter diesem Kleid nicht lieber champagnerfarbene Wäsche tragen? Oder vielleicht …“ Lucia lachte, als sie begriff. „Ah ja. Heute müssen Sie Rot tragen, weil es Glück bringt.“
„So wurde es mir jedenfalls versprochen.“
„Kommen Sie bitte. Wir finden etwas.“
Schon zehn Minuten später legte Lucia das Kleid behutsam in eine große Tüte. In eine zweite kamen die Sandaletten, die langen weißen Handschuhe, der antike Zierkamm und ein flammend roter Hüftslip. Sabrina war rundum zufrieden mit ihrem Einkauf und zückte ihre American Express Karte.
„Oh nein, Miss Russo.“
„Ach, Sie akzeptieren keine American Express? Macht nichts. Ich habe auch eine Kreditkarte von Visa.“
„Nein, nein.“ Lucia sah kurz zu dem Mann hinüber, der geduldig vor dem Eingang ihrer Boutique wartete. „Als Don Marco mich anrief, habe ich angenommen … Das heißt … Also, er hat gesagt …“
„Ja? Was denn?“
„Er sagte, Sie wären sein Gast. Und er hat mir aufgetragen, die Rechnung für alles, was Sie bei mir kaufen, an seine Adresse zu schicken.“
Sabrina spürte, wie sich ihre Nackenhaare sträubten. Aber sie lächelte freundlich. „Don Marco ist ein Schatz, nicht wahr? Bitte … belasten Sie meine Kreditkarte mit dem vollen Betrag.“
Lucia hob erstaunt die Augenbrauen. Sie schien nicht häufig zu erleben, dass Seine Exzellenz mit „Schatz“ betitelt wurde … oder eine Frau sich darum riss, ihre Kleidung selbst zu bezahlen. Trotzdem griff sie zur American Express Karte. Dann ließ sie die Kundin den Beleg unterschreiben.
Sabrina nahm beide Tüten und ging zu Marco hinaus. „Dein Tipp war hervorragend. Ich habe hier alles bekommen.“
„Prima. Gib mir die Sachen. Ich trage sie zum Auto.“
Es gab zwei Dinge, über die sich Sabrina eben geärgert hatte. Sie ließ sich jedoch nichts anmerken – bis Positano hinter ihnen lag und sie im Ferrari auf der Küstenstraße fuhren.
Sie sah Marco an. „Lucia sagte, du hättest ihr aufgetragen, die Rechnung für meinen Einkauf an deine Adresse zu schicken. Bring mich bitte nicht noch mal so in Verlegenheit.“
„Wie meinst du das?“ Er machte ein verblüfftes Gesicht. „Womit habe ich dich denn in Verlegenheit gebracht?“
„Als wüsstest du das nicht! Wieso hast du nicht gleich große Reklametafeln aufstellen lassen, um zu verkünden, dass wir miteinander schlafen?“
Marco zog die Augenbrauen zusammen. „Es war mir nicht klar, dass du das geheim halten wolltest.“
„Das will ich ja gar nicht. Aber es ist mir peinlich, wenn mich die Leute für … deine Mätresse halten. Und das werden sie, wenn ich auf deine Rechnung einkaufen gehe. Außerdem lege ich Wert darauf, allein für mich zu sorgen. Ich will nicht, dass du meine Kleidung bezahlst“, blaffte sie ihn an.
Er fluchte … und lenkte den Ferrari in eine Haltebucht. Ironischerweise war es dieselbe, in der Sabrina neulich ihren Mietwagen geparkt hatte, um die Küste zu fotografieren.
Der Ferrari kam mit einem Ruck zum Stehen. Marco drehte den Zündschlüssel herum und funkelte Sabrina wütend an. „Ich darf dir nichts schenken?“
„Eine Vase ist ein Geschenk. Oder ein Fläschchen Parfum. Aber nicht Kleidung und Accessoires im Werte von zweitausend Dollar. Das überschreitet die Grenze.“
„Und wer hat diese Grenze festgelegt?“, gab er erbost zurück. „Hundert Dollar für Parfum, si. Zweitausend Dollar für ein Kleid, no, no.“
„Das muss niemand festlegen. Man hat es im Gefühl“, verteidigte sie sich. „Es ist einfach logisch.“
„Für dich vielleicht“, fuhr er sie an. „Für mich klingt es absolut unlogisch.“
Entnervt rieb sich Sabrina über die Stirn. Sie wollte sich nicht mit Marco streiten. Wieso hatte sie diese alberne Auseinandersetzung heraufbeschworen?
Weil sie immer so empfindlich reagierte, sobald es jemand wagte,
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