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Collection Baccara 0283

Collection Baccara 0283

Titel: Collection Baccara 0283 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Harlen , Merline Lovelace , Susan Mallery
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ihre Unabhängigkeit infrage zu stellen.
    Ja, leider. Es war wie ein Reflex. Sie konnte gar nichts dagegen tun.
    Aber sie musste versuchen, es Marco zu erklären. „Es geht nicht um den Betrag. Mich stört die Art, wie du die Sache gehandhabt hast. Du hättest mich fragen müssen, ob du die Rechnung übernehmen darfst, bevor du mit Lucia sprichst.“
    „Wieso? Das verstehe ich nicht. Du möchtest, dass ich dich frage, bevor ich dir etwas schenke? Ob es nun billig ist oder teuer?“
    „Ja. Nein.“
    Marco hob ironisch die Augenbrauen – und Sabrina stieß frustriert die Luft aus.
    „Verflixt. Jetzt weiß ich selbst nicht mehr, was ich will“, gab sie kleinlaut zu.
    Das schien ihn zu besänftigen. „Wir kennen uns noch nicht lange“, meinte er mit ruhiger Stimme. „Und man braucht eine Weile, um herauszufinden, was dem anderen gefällt oder Probleme bereitet. Dabei ist es oft wie beim Walzer tanzen. Es geht zwei Schritte nach vorn, doch einen zurück. Und am Anfang tritt man dem anderen häufig auf die Füße … bis man schließlich gut harmoniert.“
    Marco ließ den Blick über das türkisfarbene Wasser der Bucht gleiten. Dann wandte er sich wieder Sabrina zu, und jetzt wirkte er kein bisschen verärgert mehr, sondern ganz entspannt.
    Er blickte ihr in die Augen. „Ich habe eine Frau geliebt und sie verloren. Ich weiß nicht, ob wir eine gemeinsame Zukunft haben, du und ich. Weil es zu früh ist, um das sagen zu können. Aber eines weiß ich mit absoluter Sicherheit: Ich will dich nicht verlieren, Sabrina mia .“
    Sabrina mia. Wie gemein von ihm, sie zärtlich Sabrina mia zu nennen. Sie schmolz doch förmlich dahin und vergaß, dass sie keine feste Beziehung wollte. „Ich möchte dich auch nicht verlieren.“
    Sanft legte er die Hände an ihre Wangen. „Wir werden einen Schritt nach dem anderen machen und sehen, wohin es uns führt, nicht wahr?“
    „Ja“, flüsterte Sabrina.
    Da küsste Marco sie hingebungsvoll, und das zärtliche Spiel seiner Lippen überzeugte sie davon, dass dies schon mal ein Schritt in die richtige Richtung war.
    In Torre Annunziata, einem kleinen Ort im Schatten des Vulkans Vesuv, aßen sie zu Mittag. Dann fuhren sie stundenlang im Schritttempo durch die Straßen von Neapel. Heut war der Verkehr besonders dicht, denn man hatte für die Fiesta di San Silvestro etliche Gassen in der Altstadt gesperrt.
    So waren sie erst kurz nach fünf im Palazzo. Der Butler begrüßte Marco wieder ebenso herzlich wie neulich, lächelte Sabrina freundlich zu und berichtete, dass die Herzogin und ihre Tochter oben im Salon auf den Duke warteten.
    „ Grazie ,Phillippo. Unser Gepäck ist noch im Wagen. Würden Sie es bitte in mein Apartment bringen?“
    „Selbstverständlich, Exzellenz.“
    Marco nahm Sabrina beim Ellbogen und stützte sie, während sie langsam die Treppe zur ersten Etage hinaufgingen. Dort führte er sie in einen Salon. Durch hohe Fenster strömte helles Sonnenlicht herein, und die schönen Möbel in diesem Raum waren sicherlich antik. Donna Maria saß in einem Sessel, mit einer Lesebrille auf der Nase, und studierte irgendwelche … Listen?
    Vermutlich war sie dabei, die Vorbereitungen für die Silvestergala zu überprüfen.
    Sie blickte auf und strahlte, als sie ihren Sohn sah. „Marco! Ich habe mich schon gefragt, ob du pünktlich zum Dinner erscheinst.“
    Er beugte sich zu ihr und küsste sie auf beide Wangen. „Tut mir leid, dass ich so spät bin. Auf den Straßen ist heute die Hölle los.“
    Die Herzogin begrüßte Sabrina mit einer Stimme, die um einige Grade wärmer klang als beim letzten Mal – doch sie blieb reserviert.
    Im Gegensatz zu Marcos Schwester. Die schlanke junge Frau schien nicht die vornehme Art ihrer Mutter zu haben. Sie trug orangefarbene Leggings und eine leuchtend blaue Tunika, die farblich zu den blauen Strähnen in ihrem kurzen schwarzen Haar passte. Und mit einem lauten Juchzer warf sie sich ihrem Bruder um den Hals, überschüttete ihn mit einem Redeschwall.
    Lachend unterbrach Marco sie. „Anna Maria, kannst du vielleicht mal eine Sekunde lang den Mund halten, damit ich dir meinen Gast vorstellen kann?“
    „Ah, das ist also deine Amerikanerin.“ Anna Maria trat einen Schritt zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete Sabrina von Kopf bis Fuß … mit einem prüfenden Blick, als würde die Künstlerin eine Statue beurteilen. „Mama hat gesagt, du würdest Gianetta ähneln. Ich denke … das Haar, ja. Die Augen, ein wenig.

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