COLLECTION BACCARA BAND 0256: VERFÜHRUNG IN DER HOCHZEITSNACHT / VIEL ZU VIEL SEX-APPEAL? / TRAUMMANN IM DOPPELPACK / (German Edition)
kurbelte das Fenster auf seiner Seite herunter, als der Parkwächter zum Wagen kam.
„Entschuldigung, Sir, hat der Eisbeutel der Dame geholfen? Möchten Sie noch mehr Eis?“
Rita wäre am liebsten unter den Sitz gekrochen.
„Nein, danke, alles bestens“, erwiderte Colby und gab dem Mann ein Trinkgeld.
Jetzt war Rita sogar schon gleichgültig, worauf sie sich eingelassen hatte. „Bring mich bitte heim“, flehte sie, sobald sich der Parkwächter entfernt hatte.
„Aber gern“, erwiderte Colby. „Wir fahren.“
Sie lehnte sich an seine Schulter. Auch wenn sie es nicht zugeben wollte, war sie für seinen Schutz und seine Hilfe dankbar. Wenn er ihr weiterhin beistand, überlebte sie vielleicht sogar dieses ganze Elend.
„Du weißt doch gar nicht, wo ich wohne“, sagte sie, als er anfuhr.
„Dann gib mir deine Adresse.“
Das tat sie und fügte hinzu: „Ich sage dir unterwegs, wie du fahren musst.“
Kurz vor dem Ziel legte er ihr für einen Moment den Arm um die Schultern. „Keine Angst, Rita“, versicherte er sanft, „bald sieht alles wieder besser aus. Du bist eine tolle Frau.“
Eines hatte sie an diesem Abend über Colby herausgefunden. Wenn er sie nicht gerade neckte, war er ein Mann, bei dem eine Frau sich wohlfühlte. In seiner Nähe dachte sie kaum noch daran, dass sie einander vermutlich nicht wiedersehen würden. Dabei wollte sie das doch, oder etwa nicht?
Über den Lakeshore Drive erreichten sie ihre Wohnung, von der aus man den Lake Michigan überblickte. Auch wenn sie es sich nur ungern eingestand, würde Hortons Angebot dazu beitragen, ihre finanziellen Probleme zu lösen. Die Arbeit bei der Zeitschrift gefiel ihr zwar, brachte jedoch nicht allzu viel Geld in die Haushaltskasse.
Colby warf ihr einen Blick zu. „Geht es dir gut? Du bist sehr still.“
„Ich fürchte nur, ich könnte im Restaurant etwas Falsches gesagt haben“, gestand sie und setzte sich auf.
Er vermisste die Wärme, doch es war ganz gut, dass sie auf Abstand gegangen war. Zu enger Kontakt weckte bei ihm Verlangen. „Keine Angst“, versicherte er und schob alle unpassenden und verbotenen Gedanken von sich. „Falsch verhalten habe nur ich mich. Ich hätte verhindern sollen, dass du die dritte Margarita trinkst.“
Unzählige Lichter verwandelten das dunkle Wasser des Lake Michigan in einen glitzernden Spiegel, und die hell erleuchteten Gebäude entlang des Lakeshore Drive waren wunderschön. Was für ein Unterschied zu der trockenen leeren Gegend an der texanischen Grenze!
„Offenbar war ich an der High School blind“, bemerkte er, „sonst hätte ich gesehen, was für eine schöne Frau aus dir wird.“ Heute war er allerdings nicht mehr blind.
„Ich habe mich etwas verändert“, räumte sie seufzend ein. „Jetzt links.“
„Das hast du“, bestätigte er und bog ab. Ja, sie war schön, sinnlich und temperamentvoll. Liebend gern hätte er sie die ganze Nacht in den Armen gehalten und sie … Halt!
Trotz allem war Rita das Mädchen von nebenan, die kleine Schwester seiner vier besten Freunde. Und er hatte ihrer Mutter versprochen, Rita zu einem Weihnachtsfest in Sunrise zu überreden. Außerdem hatte er einen gefährlichen Auftrag. Darum durfte er sie nicht weiter als Vorwand für seinen Aufenthalt in Chicago benutzen. Für die nächsten Tage musste er sich einen anderen offiziellen Grund suchen. Sobald er sich mit den örtlichen Polizeibehörden abgestimmt hatte, wollte er nach Waco in Texas ins Hauptquartier der Ranger zurückkehren.
„Sind die Kopfschmerzen weg?“, fragte er fürsorglich und verbot sich ein letztes Mal, Rita zu verführen.
„Nicht ganz.“ Erneut lehnte sie sich an seine Schulter, ohne zu ahnen, welche Gefühle sie dadurch auslöste.
Wiederholt hatte sie betont, dass sie eine erwachsene Frau war und wie eine solche behandelt werden wollte. Doch nun kuschelte sie sich wie ein Kind an ihn. „Was ist?“, fragte er, als sie schauderte.
„Mir ist gerade eingefallen, dass ich Hortons Angebot gar nicht annehmen kann“, erwiderte sie und setzte sich wieder auf. „Was ist denn, wenn mich meine Familie im Fernsehen sieht? Ach, hier rechts! Da vorne wohne ich im ersten Stock“, erklärte sie und zeigte auf ein elegantes, zweistöckiges altes Haus.
„Deine Familie wäre stolz auf dich“, versicherte er. „Nicht jeder tritt im Fernsehen auf, und es ist auch nicht schlecht, wenn man dabei gut verdient.“
„Ja, das wäre die Miete für vier Monate“, bestätigte sie. Bei
Weitere Kostenlose Bücher