COLLECTION BACCARA BAND 0256: VERFÜHRUNG IN DER HOCHZEITSNACHT / VIEL ZU VIEL SEX-APPEAL? / TRAUMMANN IM DOPPELPACK / (German Edition)
es die Theorie, dass der Stärkste überlebt. Das heißt, dass man unbewusst einen Partner mit guten Genen wählt, die dann an die Kinder weitergegeben werden.“
„Gilt das für dich?“, fragte er.
„Nein“, wehrte sie hastig ab. „Ich spreche nur ganz allgemein.“
„Aha“, meinte er. „Und die anderen Theorien?“
„Dann wären da Sullivans Regeln“, fuhr sie fort. „In dieser soziologischen Studie behauptet Lucas Sullivan, beim Paarungsspiel sollte man nur Vernunftgründe beachten.“
„Weiter“, verlangte Colby.
„Laut Sullivan gibt es sechs Regeln, die Frauen befolgen müssen, damit ein Mann sich für sie interessiert. Meiner Meinung nach ist das alles Quatsch.“
„Quatsch?“, fragte er vergnügt. „Du hast von drei Theorien gesprochen. Wie lautet die dritte?“
Um ein Haar hätte Rita sich an der Margarita verschluckt. „Willst du sie tatsächlich wissen?“
„Aber ja, ich kann es kaum erwarten.“
„Wahre Liebe“, erwiderte sie kaum hörbar.
„Was du nicht sagst. Der Ausdruck kann viel bedeuten. Das klingt, als würde diese Theorie von einer Frau stammen“, bemerkte er trocken. „Wahre Liebe. Mehr ist nicht nötig?“
Sie war fest entschlossen, ihm ihre persönliche Theorie von der sexuellen Anziehung als treibender Kraft zu verschweigen. Sie wollte auch nicht erwähnen, dass sie persönlich auf den richtigen Mann wartete. Freiwillig lieferte sie ihm nicht noch mehr, womit er sie necken konnte.
„Wie gesagt, der Ausdruck wahre Liebe kann viel bedeuten“, stellte er fest und aß weiter. „Kannst du das nicht genauer ausdrücken?“
Sie trank noch einen Schluck Margarita. Vielleicht fand sie danach den Mut, mit ihm über Sex zu sprechen.
„Es handelt sich dabei nicht um eine wissenschaftliche Theorie, sondern mehr um eine Beobachtung, die ich angestellt habe.“
„Ach, dann ist das also deine Theorie? Es hört sich allerdings an, als würdest du nicht daran glauben. Verrätst du mir, worum es dabei geht?“
„Nicht heute Abend.“ Das Essen lag ihr wie ein Stein im Magen, und sie bekam Kopfschmerzen. Obwohl sie vorhin behauptet hatte, seit Jahren an Alkohol gewöhnt zu sein, hatte sie doch nie viel getrunken. Colby verschwamm bereits vor ihren Augen. Es war besser, sie fuhr heim und schlief sich aus.
Leider entdeckte sie ausgerechnet jetzt Tom Eldridge, den Eigentümer und Herausgeber von Today’s World. Er winkte und kam an den Tisch. Bei ihm war ein bekannter Talkshow-Guru, der häufig für die Zeitschrift schrieb.
„Hi, Rita! Schön, Sie zu sehen“, sagte Eldridge und wandte sich an seinen Begleiter. „Paul, Rita sammelt für unsere Zeitschrift Hintergrundmaterial. Rita, Sie kennen sicher Paul Horton, nicht wahr?“
„Ja, wenn auch nicht persönlich“, erwiderte sie. Horton hatte eine Live-Talkshow, in der er heiße Themen mit Gästen besprach, die er meistens aus dem Publikum holte. Wieso war er mit Tom zusammen? Wahrscheinlich ging es um Sullivans Regeln.
Colby war aufgestanden und wartete geduldig darauf, vorgestellt zu werden.
„Entschuldigung“, sagte sie. „Das ist Colby Callahan, ein alter Freund aus Texas.“
„Ach, ein Freund unserer Rita.“ Eldridge schüttelte ihm die Hand. „Was führt Sie nach Chicago?“
Unsere Rita? Typisch. Tom war ein echter Sullivan , und wenn sie sich nicht irrte, traf das auch auf Horton zu. Mit einem unechten breiten Lächeln im Gesicht hatte der Mann in seiner Sendung mit seiner herablassenden Art schon mehr als eine Frau fertiggemacht. Sollte sie jemals eingeladen werden, wollte sie ihm tüchtig die Meinung sagen.
Colby plauderte freundlich mit den beiden, als wären sie alle aus dem gleichen Holz geschnitzt und würden sich rasch anfreunden. Lauter Sullivan-Männer!
„Dürfen wir uns Ihnen anschließen?“, fragte Tom. „Paul hatte eine höchst interessante Idee, die ich mit Ihnen beiden besprechen möchte.“ Rita warf über ihr Glas hinweg einen Blick auf Colby und ahnte, dass ihr das Schlimmste noch bevorstand.
„Sicher, gern“, erwiderte Colby.
Rita schwieg.
Horton setzte sich und gab dem Kellner ein Zeichen. „Von wo in Texas kommen Sie, Callahan?“
„Aus Sunrise.“
„Sunrise? Davon habe ich noch nie etwas gehört.“
„Es ist eine Kleinstadt in der Nähe der mexikanischen Grenze“, erklärte Colby und leerte sein Glas.
„Stimmt“, murmelte Rita in ihr leeres Glas. „Und das Interessanteste dort ist der Zug, der auf der Fahrt nach Galveston durchfährt.“
Horton warf ihr
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