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Collection Baccara Band 0267

Collection Baccara Band 0267

Titel: Collection Baccara Band 0267 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Debra Webb , Susan Mallery
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Freunde oder Ehemänner oder Dates Gedanken zu machen.
    Außerdem war der gut aussehende Fremde in ihren Augen absolut kein Heiratskandidat. Sie wusste nichts über den Mann. Okay, er war attraktiv und faszinierend. Aber sonst …
    Sie brauchte keinen Ehemann. Alles was sie brauchte, war viel Arbeit, damit die Kasse am Ende des Monats stimmte.
    Ein leichtes Ziehen unterhalb des Bauchnabels strafte ihre Gedanken Lügen.
    Abbie versuchte sich auf die Straße zu konzentrieren und das Ziehen zu ignorieren. Irene und ihre Freundinnen waren schuld daran. Mehr nicht. Kein großer, attraktiver Fremder, der plötzlich in der Stadt auftauchte, brachte sie aus dem Konzept. Ihr ganzes Leben lang war sie ein anständiges Mädchen gewesen, und sie würde jetzt nicht anfangen, irgendwelche Fehler zu machen. Man brauchte keine Erfahrung in Sachen Sex, um zu wissen, dass es den edlen Ritter nicht gab.
    Sie parkte vor der Eisenwarenhandlung. Durch die altmodische Doppeltür spazierte sie in Harpers Eisenwarenhandlung, die 1918 von ihrem Urgroßvater gegründet worden war.
    „Hallo, Dad.“ Abbie trat hinter den verschrammten Verkaufstresen und küsste ihren Vater auf die Wange. „Viel zu tun gehabt?“
    Sie kannte die Antwort, bevor sie die Frage gestellt hatte. Kleine familienbetriebene Eisenwarenhandlungen gehörten der Vergangenheit an. Die großen Baumärkte hatten sie aus dem Markt gedrängt. Doch die Harpers hielten sich über Wasser. Sie gaben nicht kampflos aus. Nicht solange es Abbie gab.
    „Wie immer“, antwortete ihr Vater und reichte ihr ein paar Notizen.
    Abbie starrte ihn lange an, bevor ihr Blick auf die Zettel in ihrer Hand fiel. Seine grauen Haare waren kurz geschnitten, seine braunen Augen blickten ernster als normal. Ihr Vater war ein freundlicher und fröhlicher Mann, aber wenn sich die Rechnungen stapelten, wurde sein Gesichtsausdruck düster vor Sorgen. Noch drei Monate wie die letzten drei, und sie würden das Geschäft aufgeben müssen. Falls nicht ein Wunder geschah, würden sie im nächsten Jahr um diese Zeit … nun, darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken.
    Sie würde nicht aufgeben. Strahlend lächelte sie ihren Vater an und sagte ganz optimistisch: „Ich hatte heute Vormittag sehr viel zu tun. Wenn das so weitergeht, stehen wir Ende der Woche ganz gut da.“
    Er lächelte schwach. „Wir kommen immer irgendwie über die Runden. Dank dir.“
    Abbie richtete ihre Aufmerksamkeit schnell auf die Zettel, damit ihr Vater nicht die Tränen sehen konnte, die in ihren Augen schimmerten. Sie würden es schaffen, dafür würde sie sorgen.
    „Ach, das hätte ich fast vergessen“, sagte ihr Dad abrupt. „Deine Mutter hat angerufen. Sie möchte, dass du zu Hause vorbeikommst, bevor du irgendwo anders hinfährst.“ Er runzelte die Stirn. „Sie klang merkwürdig. Hat mir aber versichert, dass alles in Ordnung ist.“
    Abbie nickte und lächelte wieder. „Ich bin schon auf dem Weg.“ Ihre Mutter störte nur selten bei der Arbeit. Abbie hoffte inständig, dass nichts passiert war. Drei Tage nach Abbies dreizehntem Geburtstag war ihre Mutter in einen schrecklichen Autounfall verwickelt gewesen. Sie hatte zwar überlebt, war aber seitdem gehbehindert und brauchte einen Stock zum Laufen. Trotzdem steckte sie voller Optimismus.
    Abbie hatte sich diesen Optimismus zu eigen gemacht. Er half ihr, die schweren Tage zu überstehen, seit sie vor langer Zeit gelernt hatte, dass es gute Feen genauso wenig gab wie edle Ritter, und dass jeder das bekam, was das Schicksal für ihn vorgesehen hatte.

    Doug klingelte ein drittes Mal. Neben ihm auf der breiten Veranda zog Mr. Thurston, der Anwalt der D’Martines, seine Krawatte zurecht. Er wirkte ungehalten, weil nicht gleich beim ersten Mal geöffnet worden war und er warten musste.
    „Wir hätten die Frau vorher doch nicht anrufen sollen“, schimpfte Thurston.
    Doug ignorierte den überheblichen Anwalt und machte sich stattdessen mit der Umgebung vertraut. Das Haus der Harpers war ein schmucker kleiner Bungalow mit einer einladenden Veranda. Hier fühlte sich vermutlich jeder sofort wohl. Nun, verbesserte sich Doug, jeder, nur nicht ein Mann wie Thurston.
    Wie das Haus war auch der Garten außerordentlich gepflegt. Farbenfrohe Stiefmütterchen in schönen Töpfen säumten die vier Stufen zur Veranda.
    Schließlich wurde die Tür geöffnet, und eine zarte Frau mit einem Stock in der rechten Hand, ohne den sie offensichtlich nicht stehen konnte, blickte sie prüfend an.

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