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Collection Baccara Band 0267

Collection Baccara Band 0267

Titel: Collection Baccara Band 0267 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Debra Webb , Susan Mallery
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irgendeinen Vorfahren bei den Harpers oder auch den Talkingtons gegeben, der dafür verantwortlich gemacht werden konnte.
    Abbie hatte das Gefühl, als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen.
    „Du willst also sagen, dass dieser Edouard in Wirklichkeit mein Vater ist?“ Sie schüttelte den Kopf. „Warum habt ihr es mir nicht gesagt? Ich bin fast fünfundzwanzig Jahre alt. Habt ihr geglaubt, ich würde mit der Wahrheit nicht fertig? Hatte Daddy Angst, ich würde ihn dann nicht mehr so sehr lieben? Meine Güte, er ist mein Vater. Und an meinen Gefühlen für ihn wird sich nichts ändern.“ Sie sah ihre Mutter an. „Oder für dich.“
    Tränen rollten über Millys Wange, und Abbie bedauerte sofort ihren barschen Ton.
    „Tut mir leid, Mom. Bitte erzähl mir den Rest der Geschichte.“
    Milly nickte und wischte sich die Tränen weg. „Der Grund, weshalb ich dir nichts erzählt habe, ist, dass ich Angst hatte.“
    „Angst?“
    „Ich hatte Angst um dein Leben. Edouard war der Alleinerbe eines riesigen Vermögens. Da er nicht mehr lebte, wärst du als seine Tochter die Erbin gewesen. Ich wollte nicht riskieren, dass dir dasselbe passiert wie ihm.“

    Eine halbe Stunde später parkte Abbie vor Ada’s Boardinghouse, einem alten viktorianisches Haus, das die Garrett-Familie seit Generationen als Pension betrieb. Ada beherbergte zudem zwei Dauergäste: Jesse Partin und Mavis Reynolds. Laut Ada nahmen die Garretts seit Generationen Dauergäste auf, um die Gemeinde zu unterstützen. Die meisten Einwohner des Ortes waren sich jedoch sicher, dass Ada einfach die Extraeinnahme gefiel.
    Auf halbem Weg zur Eingangstür blieb Abbie abrupt stehen. Was, wenn die Geschichte über ihren biologischen Vater schon Thema in der Stadt war? Wenn einer der Männer Ada davon erzählt hatte … nicht umsonst wurde sie das Radio genannt.
    Abbie nahm all ihren Mut zusammen und lief die Treppe hinauf. Ohne zu zögern trat sie ein und lächelte, als Ada von ihrem antiken Schreibtisch aufblickte, der in der Eingangshalle stand und als Rezeption diente.
    „Guten Tag, Abbie“, flötete Ada. „Was führt Sie hierher?“ Ihr freundliches Lächeln verwandelte sich in einen mürrischen Blick. „Hat dieser verdammte Jesse Partin schon wieder wegen seiner Toilette bei Ihnen angerufen?“
    Abbie rang sich ein Lächeln ab. „Keine Sorge, Miss Ada, Mr. Partin hat nicht angerufen. Ich möchte zu Ihren beiden Gästen.“
    „Was Sie nicht sagen.“ Sie betrachtete Abbie eingehend. „Zu welchem möchten Sie? Zu dem jungen Mann oder zu dem in dem teuren Anzug? Ich habe den beiden Herren die schönsten Zimmer gegeben, die ich habe. Eigentlich kann sich keiner beschweren.“
    „Zu dem jüngeren“, sagte Abbie kurz.
    Ada lächelte verschwörerisch. „Erste Tür rechts.“
    Abbie bedankte sich und lief zur Treppe.
    „Wo ist Ihr Werkzeugkasten?“, fragte Miss Ada plötzlich.
    Abbie blieb stehen, überdachte ihre Möglichkeiten und entschied sich für die Wahrheit. „Diesmal brauche ich mein Werkzeug nicht.“
    „Sagen Sie diesem Städter, dass er mir Bescheid sagen soll, falls irgendetwas nicht in Ordnung ist!“, rief Ada hinter ihr her.
    „Natürlich“, gab Abbie zurück. Sie hatte vor, dem Mann noch viel mehr zu sagen als das, aber das musste Ada nicht unbedingt wissen.
    Abbie klopfte entschlossen an die Tür. Sie dachte darüber nach, wie merkwürdig das Schicksal manchmal sein konnte. Vor einer Stunde hatte sie noch in Miss Ellas Küche gestanden und den vier Kupplerinnen zugehört, die sich über Abbies nicht existierendes Liebesleben und den attraktiven Fremden in der Stadt unterhielten. In dem Moment hatte sie noch nicht geahnt, dass gerade dieser Fremde ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen würde.
    „Miss Harper“, sagte der Mann, als hätte er nicht damit gerechnet, sie zu sehen. Er blickte an ihr vorbei, dann nach rechts und nach links. „Sie sind allein hier?“
    Was hatte er erwartet?
    „Ich möchte mit Ihnen reden. Unter vier Augen.“
    „Natürlich.“ Er trat zurück. „Kommen Sie herein.“
    Abbie blickte sich in dem Zimmer um, als sich die Tür hinter ihr schloss. In einer Ecke des Raumes gab es vor einem Doppelfenster eine kleine Sitzecke mit einem Fernseher. Auf der gegenüberliegenden Seite standen ein Doppelbett mit Nachttischen und ein wunderschöner Schreibtisch. Mit der handgearbeiteten Tagesdecke und den duftigen Gardinen wirkte der Raum sehr behaglich. Was für ein Kontrast zu dem Mann, der in jeder

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