Collection Baccara Band 0267
sich nicht gleich so bedrängt und können testen, ob es zwischen uns überhaupt funkt.“ Er setzte sich in seinen Schreibtischsessel.
„Okay, warum nicht?“, versuchte sie in leichtem Ton ihre Unsicherheit zu überspielen. Los jetzt, Kiley, er ist schließlich nicht der Glöckner von Notre-Dame. Tatsächlich konnte sie sich keinen attraktiveren Partner vorstellen als Rafiq: gut gebaut, braun gebrannt, dunkel, geheimnisvoll … Entschlossen machte sie einen Schritt auf ihn zu und schob sich zwischen seine leicht geöffneten Schenkel. Sie legte die Hände auf seine Arme, spürte unter dem weichen, kühlen Stoff seines Hemdes die Wärme und Stärke seines Körpers.
Als er ihr aufmunternd zulächelte, schloss sie aufseufzend die Augen, beugte sich vor und drückte ihren Mund auf seinen. Es war ein sanfter, tastender Kuss. Kiley strich behutsam über seine Lippen und hauchte zarte Küsse auf seine Wange. Sie rieb ihre Wange an seiner, suchte sein Ohrläppchen und knabberte sanft daran.
Allmählich spürte sie, wie ihre innere Anspannung nachließ. Tatsächlich überlief sie sogar ein leichtes Prickeln. Mit neu erwachtem Enthusiasmus widmete sie sich wieder seinem Mund.
Rafiq legte die Hand auf ihren Rücken und zog sie leicht an sich. Ermutigt von seiner Reaktion, schlang sie ihm die Arme um den Hals und fuhr mit der Zungenspitze die Kontur seiner Unterlippe nach. Dann wagte sie sich weiter vor, nahm seine leicht geöffneten Lippen als Aufforderung und vertiefte ihren Kuss.
Er schmeckte leicht nach Kaffee und irgendwie süß. Noch immer ließ er nahezu passiv alles geschehen. Das erstaunte sie. Und erregte sie gleichzeitig. Er überließ ihr die Führung. Sie war es, die das zarte Innere seines Mundes erkundete, die mit seiner Zunge spielte.
Dann war es vorbei. Plötzlich verunsichert durch seine passive Haltung, löste Kiley sich von seinen Lippen und zog die Hände weg.
Rafiqs Gesichtsausdruck verriet nicht die geringste Regung. Kiley hingegen hatte das absurde Gefühl, die Welt sei ein Stückchen aus den Fugen geraten. Irgendetwas war passiert …
Bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, fragte Rafiq: „Und, passen wir zusammen?“
„O ja, ich glaube schon …“ Ihre Stimme klang in ihren eigenen Ohren seltsam belegt.
„Fein, dann sind wir uns ja einig. Ich schlage vor, wir treffen uns heute Abend zum Dinner bei mir, um die weiteren Modalitäten zu klären.“ Er warf einen Blick auf seine Uhr, ein nobles Designer-Stück. „In einer Viertelstunde ist eine Konferenz angesetzt. Wenn Sie mir bitte die Unterlagen bringen?“
Kiley nahm ihren Notizblock und verließ sein Büro. Fast wäre sie in hysterisches Lachen ausgebrochen. „Pass auf, was du dir wünschst. Dein Wunsch könnte in Erfüllung gehen“, sagte sie leise zu sich selbst und wusste nicht, ob sie sich freuen oder panisch die Flucht ergreifen sollte.
Was war das perfekte Outfit für die Geliebte eines Scheichs? Kileys Stimmung schwankte bedenklich zwischen Panik, Erregung und dem Bedürfnis, laut zu schreien. Sie, die mondäne Gespielin eines mächtigen Mannes? Ha! Sie kam sich ja schon verwegen vor, wenn sie zur Maniküre ging, anstatt ihre Nägel selbst zu feilen.
Unvorstellbar, in äußerst absehbarer Zeit würde sie mit Rafiq Sex haben! Eine Erfahrung, die ihr bis jetzt nicht vergönnt gewesen war, nicht einmal mit Eric. Damit rechnete Rafiq ganz sicher nicht – eine jungfräuliche Geliebte.
Schluss jetzt, ermahnte sie sich, konzentrier dich auf dein Outfit, du willst vor Rafiq doch nicht als komplettes Dummchen dastehen. Nach langem Hin und Her entschied sie sich schließlich für ein schlichtes hellblaues Leinenkleid mit kurzen Ärmeln und hochhackige Sandaletten. Elegante Ohrringe und ein leichtes Make-up vervollständigten das Bild.
Wenige Minuten später wurde sie von Rafiqs Chauffeur Arnold in einer schwarzen Stretchlimousine abgeholt und in eine völlig andere Welt katapultiert: die Welt der Reichen und Schönen, der Luxusvillen und Privatjets. Definitiv nicht ihre Welt, aber jetzt war es zu spät für einen Rückzieher.
Rafiqs Anwesen war beeindruckend wie erwartet. Eine moderne, einstöckige Villa mit viel Glas und strengen Konturen auf einem parkähnlichen Grundstück, das von einer hohen Mauer umgrenzt wurde. Langsam fuhr die Limousine die breite, von Palmen gesäumte Auffahrt entlang und hielt vor der Treppenflucht, die zum Eingang führte. Diensteifrig öffnete Arnold Kiley die Wagentür und wünschte ihr einen
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