Collection Baccara Band 0267
laut herausgelacht. Normal? Phoebe war eine Königin. Nichts daran war normal.
Rafiq bedachte sie mit einem raschen Seitenblick. „Alles in Ordnung?“
„Nein“, krächzte sie.
„Warte, ich kenne da ein ausgezeichnetes Heilmittel.“ Rasch beugte er sich vor und drückte die Lippen in einem tiefen, verlangenden Kuss auf ihre. Kileys Anspannung ließ sofort nach und wurde durch heißes Verlangen ersetzt.
„Ich will dich“, raunte er ihr ins Ohr.
Kiley erschauerte. Ihre Nervosität war vergessen, und wie auf Wolken schwebte sie an Rafiqs Seite in den Ballsaal, ohne das Blitzlichtgewitter, das auf sie niederprasselte, richtig wahrzunehmen. Später, als sie mit Rafiq den Tanz eröffnete, sah sie ihn mit einem dankbaren Lächeln an. „Du hast mich gerettet.“
„Aber gern.“ Seine Augen blitzten vielsagend. „Keine Bange, du wirst dich schon an solche Auftritte gewöhnen.“
Das bezweifelte sie zwar, sagte aber nichts. Der Abend verging wie im Rausch: feierliche Reden wurden gehalten, und man stellte ihr unzählige wichtige Leute vor.
Später, als Kiley der ganze Trubel zu viel wurde, entschuldigte sie sich und flüchtete sich in Richtung Toiletten, um einen Moment allein zu sein. Sie bog gerade in einen ruhigen Gang ein, da trat ihr plötzlich jemand in den Weg. Sie zuckte erschrocken zusammen.
„Eric!“, rief sie erschrocken aus. „Was hast du denn hier zu suchen?“
„Wir müssen reden“, stieß er gepresst hervor.
„Ich wüsste nicht, worüber. Zwischen uns ist alles gesagt. Und jetzt lass mich bitte vorbei.“ Sie wollte weitergehen, aber Eric hielt sie zurück.
„Kiley, ich mache mir Sorgen um dich. Du hast dich da Hals über Kopf auf eine Sache eingelassen, der du nicht gewachsen bist. Du liebst diesen Typen nicht, und er liebt dich nicht. Verdammt, ich weiß, ich habe dich so weit getrieben.“ Er nahm ihre Hand und sah ihr in die Augen. „Es tut mir schrecklich leid, was ich getan habe. Da gibt es nichts zu beschönigen.“
Sie riss sich von ihm los und funkelte ihn zornig an. „Keine Ahnung, was du damit bezweckst, aber bemüh dich nicht. Ich will dich nicht wiedersehen, hörst du?“ Kiley machte auf dem Absatz kehrt und marschierte zurück in Richtung Ballsaal.
„Er liebt dich nicht“, rief Eric ihr nach. „Hat er es dir gesagt? Hat er den Satz ausgesprochen?“
Kiley presste beide Hände auf die Ohren und beschleunigte ihre Schritte. Doch vor der grausamen Wahrheit seiner Worte gab es kein Entkommen.
Rafiq saß auf der Terrasse, die vom Schlafzimmer abging, und genoss das Rauschen des Meeres, das nach der turbulenten Ballnacht wie Balsam auf seine Nerven wirkte. Kiley gesellte sich zu ihm und ließ sich in den Deckchair neben seinem fallen. Sie hatte ihre Festrobe gegen einen seidenen Morgenmantel gewechselt. Ohne Schmuck und Make-up wirkte sie sehr jung und frisch. Doch ihr Blick war leicht umwölkt. Offensichtlich bedrückte sie etwas.
„Du bist immer noch böse auf mich“, sagte Rafiq.
„Aber nein, wieso denn?“
„Wegen unserer Auseinandersetzung heute Abend.“
„Zugegeben, ich habe mich über deine brüske Art geärgert, das Gespräch abzuwürgen. Und ich finde, es wird höchste Zeit, die Vergangenheit zu begraben und deinen Vater als den Mann zu sehen, der er heute ist. Du beabsichtigst schließlich, in absehbarer Zeit nach Lucia-Serrat zurückzukehren und deinen Vater zu unterstützen. Das wird aber nicht funktionieren, solange ihr nicht beide daran arbeitet, euer Verhältnis zu kitten.“
„Noch etwas?“
„Was soll ich noch dazu sagen? Du bist erwachsen und musst tun, was du für richtig hältst. Und wenn du die Dinge so belassen willst, wie sie sind, werde ich dich nicht länger mit diesem Thema nerven, das verspreche ich dir.“
„Sehr weise. Ich kann nämlich ein ziemlicher Dickkopf sein, wie du sicher weißt.“ Er zwinkerte ihr zu, wurde aber gleich wieder ernst. „Was ist heute Abend passiert, das dir Kummer bereitet? Hat Eric etwas damit zu tun?“
Sie tat gar nicht erst erstaunt, dass er über ihr unliebsames Zusammentreffen mit Eric Bescheid wusste. Die Bodyguards waren überall, und oft bemerkte Kiley ihre Anwesenheit überhaupt nicht. „Nicht wirklich. Ich wünschte nur …“ Sie sah ihn offen an. „Liebst du mich, Rafiq?“
Da war die Frage, die er schon seit Langem fürchtete. Rafiq nahm Kileys Hand. „Ich möchte mein Leben mit dir teilen und Kinder mit dir haben, Kiley“, erwiderte er wohlbedacht. „Später wirst du eine
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