Collection Baccara Band 0267
mein Studium erhalten.“
„Du hast wirklich allen Grund, selbstbewusst zu sein, Honey. Darum verstehe ich gar nicht, dass du deine fantastische Figur noch heute mit weiten Blusen kaschierst. Und dann diese Küchenschürze …“ Er zwinkerte ihr zu. „Die ist sehr unerotisch.“
„Aus diesem Grund trage ich sie ja“, erklärte Carlene lächelnd. „Damit nicht jemand wie Lonny auf die Idee kommt, mich anzugrapschen.“
„Hat er das etwa getan?“
„Na ja, er hat’s versucht, aber er ist damit nicht sehr weit gekommen.“
„Zum Teufel mit diesem Kerl“, fluchte Win. „Der wird sein blaues Wunder erleben.“
„Nein, lass ihn zufrieden“, bat Carlene. „Er wird mich nicht wieder belästigen. Ich hab die Sache mit ihm geregelt.“
Win zog die Stirn kraus. „Und wie?“
„Tja, zum Glück hatte ich an dem Tag hochhackige Schuhe an. Ich bin Lonny kräftig auf die Zehen getreten und habe ihm anschließend einen erstklassigen Leberhaken verpasst.“
Er lächelte in einer Mischung aus Erstaunen und Bewunderung. „Du bist mir schon eine. Du wirst ja richtig zur Kämpferin, wenn man dich reizt.“
Carlene freute sich über die Anerkennung, die sie in seinen Augen las. „Stimmt. Seit ich gelernt habe, mich selbst zu verteidigen, lasse ich mir keine Frechheiten mehr gefallen.“
Plötzlich fiel ihr ein, dass sie noch immer nicht über die vergangene Nacht gesprochen hatten. Und irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass Win ihr böse war. Zu verstehen wäre es. Schließlich hatte sie ihn leidenschaftlich geküsst und dann zurückgewiesen. Auch wenn sie es nicht mehr ändern konnte, sollte sie sich zumindest dafür entschuldigen. „Win, wegen gestern … es tut mir leid. Ich wollte dir das nicht antun. Denk bitte nicht, dass ich zu den unfairen Frauen gehöre, die einen Mann erst heißmachen, bevor sie ihn eiskalt abblitzen lassen.“
„Nein, den Eindruck hab ich auch nicht von dir“, erwiderte er und strich ihr sanft über die Wange. „Ich denke, dass du eine wunderschöne Frau bist, die sich nicht traut, ihre Gefühle zuzulassen. Was ist der Grund, Carlene? Du willst mich doch genauso sehr, wie ich dich will. Warum machst du es uns so schwer?“
„Du kennst den Grund, Win. Ich will keine Affäre.“
„Und ich werde niemals wieder heiraten.“ Abrupt zog er die Hand zurück, und sein Blick wurde plötzlich kalt und abweisend. „Meine Exfrau hat mich mit dem Versprechen auf Sex in eine Ehe gelockt. Das wird mir nicht noch mal passieren.“
„Du willst definitiv nie wieder heiraten, und du möchtest keine Kinder?“, fragte Carlene mit bebender Stimme.
„So ist es“, bekräftigte er. „Aber ich hab dir schon mehrmals gesagt, dass ich nicht gegen eine verbindliche Beziehung bin. Ich will nur nicht heiraten.“
Das hieß, ihr sehnlichster Wunsch würde nie in Erfüllung gehen. Es gab für sie keine Zukunft mit Win. Die Tränen stiegen ihr in die Augen, und nur mit Mühe brachte sie hervor: „Verstehe. Doch auch mein Entschluss steht fest: Unter diesen Voraussetzungen werde ich nicht mit dir schlafen.“
Win starrte sie an. „Ich schätze, dann gibt es nichts mehr zu sagen.“ Nach den Worten drehte er sich um und ging zur Tür.
Alles in ihr schrie danach, ihn aufzuhalten. Carlene tat es jedoch nicht. Wozu auch? Sie wusste ja keinen Ausweg aus der Sackgasse, in der sie sich befanden.
Carlene genoss es, in der Sonne zu sitzen und den Kindern beim Spielen zuzuschauen, während sie die Maiskolben fürs Abendessen putzte. Neben ihr stand ein kleines Planschbecken, in dem Shelly und Jared begeistert herumhopsten. Das hatte Win gestern gekauft, und es war eigentlich für den Innenhof gedacht gewesen. Doch Jared hatte heute Morgen laut protestiert. Nein, er wollte nicht nur baden, sondern auch die Pferde sehen.
Also hatte Win nachgegeben und das Bassin am Hintereingang zur Küche aufgestellt. Von hier aus hatte man einen guten Blick auf eine Weide, wo ein paar Stuten mit ihren Fohlen grasten.
Jared bespritzte seine Schwester mit Wasser, und Shelly juchzte vergnügt.
Carlene lachte auf. Die zwei waren wirklich süß, da hatte Win absolut recht gehabt.
„Jared muss mal“, berichtete Shelly ein paar Minuten später. „Darf ich mit ihm gehen?“
Sie liebte es, ihren Bruder zum Badezimmer zu begleiten und ihn auf den Topf zu setzen. Dann fühlte sie sich wie ein richtig großes Mädchen. Also gönnte Carlene ihr die Freude und stimmte zu.
In wenigen Minuten war sie ohnehin mit den
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