Collection Baccara Band 0267
überreden könnte, die Ranch zu verkaufen. Hank Garrisons Pferdezucht und das Land war schon damals ’ne Menge wert. Mit dem Geld wollte Rachel in die Großstadt ziehen und ein Leben im Luxus führen. Na ja, und sobald sie feststellen musste, dass ich gar nicht daran dachte, die Ranch aufzugeben, hat sie angefangen, an mir rumzunörgeln. Plötzlich gefiel ihr nichts mehr an mir. Weder mein Aussehen noch mein Benehmen. Ihrer Meinung nach war ich ungehobelt und primitiv. Schließlich fand sie es sogar widerlich, wenn ich sie berührte. Nicht dass mir noch danach war. Im Gegenteil. Ich war froh, als sie mich um die Scheidung bat. Sunshine Springs hatte damals die ersten Wintersportgäste, und Rachel hat sich einen reichen Mann von der Westküste geangelt, der hier Urlaub machte.“
Carlene konnte es kaum fassen, dass es so berechnende Frauen gab. „Wie lange warst du verheiratet?“
„Etwas mehr als ein Jahr.“
„Das ist alles innerhalb eines Jahres passiert?“, fragte sie erstaunt.
Win lächelte. „Ja. Wenn ich schon Mist baue, dann schnell und gründlich.“
Sie schüttelte den Kopf. „Du hast keinen Mist gebaut. Du hast Rachel geheiratet, weil du dachtest, ihr hättet die gleichen Ziele. Es ist nicht deine Schuld, dass sie dich angelogen hat. Du musst sie sehr geliebt haben.“
„Ich war in sie verliebt und scharf drauf, mit ihr zu schlafen. Das hat sie gnadenlos ausgenutzt. Sie hat darauf bestanden, mit Sex bis zur Hochzeitsnacht zu warten, und ich Dummkopf dachte, sie sei einfach nur ein altmodisches Mädchen. Zum Teufel, sie war nicht mal mehr Jungfrau.“
„Mach dir keine Vorwürfe, dass du auf sie reingefallen bist“, bat Carlene. Denn genau das tat er, sie hörte es an seiner Stimme und sah es ihm an. „Du hast es ehrlich gemeint. Und du kannst nichts dafür, wenn Rachel so berechnend war.“
„Schwacher Trost. Aber jetzt verstehst du hoffentlich, warum ich nicht wieder heiraten will. Ein zweites Mal in die gleiche Falle zu tappen wäre nun wirklich dumm.“
Wenn sie ihm nur beweisen könnte, dass eine Ehe keine Falle sein musste. Und dass sie, Carlene, nicht wie Rachel war. Nein, sie würde nie von ihm verlangen, die Ranch aufzugeben. Und sie wusste, dass sie niemals irgendetwas an ihm hassen könnte. Sie liebte ihn ja. Und ihre Liebe würde nie vorübergehen.
„Ich verstehe, dass Rachel dich verletzt hat und dass du Frauen gegenüber jetzt misstrauisch bist.“
Win beugte sich zu ihr und schaute ihr in die Augen. „Hör zu, Carlene. Hör mir gut zu. Ich bin nicht nur misstrauisch. Ich bin nicht daran interessiert, jemals wieder zu heiraten.“
Er sagte das mit einer solchen Überzeugung, dass sie naiv sein müsste, um sich noch Hoffnungen zu machen. Und trotzdem war Carlene nicht bereit aufzugeben. Noch nicht. Sie liebte diesen Mann, und eine Zukunft ohne ihn konnte sie sich nicht vorstellen.
Also, warum sollte sie nicht ein Risiko eingehen und eine Beziehung mit Win Garrison wagen? Nur so könnte sie ihm beweisen, dass sie nicht wie Rachel war. Und wenn er erst mal wusste, dass er ihr vertrauen konnte, würde er ja eventuell seine Meinung ändern. Dann würde er sich vielleicht auch eine Familie mit vielen Kindern wünschen. Ja. Wenn sie Glück hatte, würde am Ende die Liebe siegen.
Sie legte ihre Hand auf seine. „Aber an mir bist du interessiert.“
„Honey, ich will dich so sehr, dass es mich umbringt“, erwiderte er rau, während er ihren Blick gefangen hielt.
„Und wie stellst du dir unsere Beziehung vor?“
Seine Augen weiteten sich. „Heißt das, du wirst mit mir schlafen?“
„Vielleicht. Ich kann dir nichts versprechen, Win. Du musst zuerst meine Frage beantworten.“
Win strich ihr sanft über die Wange. „Können wir nicht einfach jeden Tag genießen und abwarten, wie sich die Dinge entwickeln?“
„Nein. Ich brauche etwas mehr Sicherheit. Ich muss wissen, dass es dir nicht nur um eine kurze Bettgeschichte geht.“
Schließlich würde sie sehr viel aufgeben müssen, nämlich ihren Traum, wieder unterrichten zu können. Der Schulbeirat von Sunshine Springs würde keine Exbarkeeperin einstellen, die mit ihrem Lover zusammenlebte. Sie könnten diskret sein, ja, aber Carlene bezweifelte, dass es lange geheim bleiben würde. Und sie wollte ihre Liebe für Win auch nicht vor der Welt verstecken.
Da er schwieg, hakte sie nach: „Was wäre ich für dich außer deiner Liebhaberin?“
„Die Frau an meiner Seite.“
„Für wie lange?“
Win zog die Stirn
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