Collection Baccara Band 0282
herausforderndes Lächeln umspielte seine Lippen. „Das glauben Sie.“
„Ich bin sogar fest davon überzeugt.“
„Wirklich?“ Einen Wimpernschlag später zog er sie an sich und küsste sie.
4. KAPITEL
Kayleen war in ihrem Leben noch nicht oft geküsst worden, aber dass hier ein Experte am Werk war, konnte selbst sie erkennen. As’ads Liebkosungen waren sanft und gleichzeitig fordernd, doch er bedrängte sie nicht. Im Gegenteil, die Art und Weise, wie er über ihre Lippen strich und mit ihrer Zunge spielte, weckte in ihr das Verlangen nach mehr.
Ganz eng zog er sie in seine schützende Umarmung. Kayleen, die immer gefürchtet hatte, eine so intime Nähe zu einem Mann würde in ihr das Bedürfnis wecken zu fliehen, konnte sich gar nicht fest genug an seine breite Brust schmiegen. Sie legte ihm die Arme auf die Schultern, sog bebend seinen männlich-herben Duft ein. Nie im Leben hatte sie sich so geborgen gefühlt. Dieses Gefühl, gepaart mit einem unaufhörlich wachsenden Begehren, überschwemmte sie mit einer Macht, die sie in ihren Grundfesten erschütterte.
As’ad streichelte ihren Rücken, während er den Kuss vertiefte. Kayleen kam ihm nur zu willig entgegen, knabberte sanft an seiner Unterlippe, bevor sie erneut verlangend die Lippen öffnete. Glücklicherweise schien As’ad auch in dieser Situation ihre Gedanken lesen zu können. Er eroberte ihren Mund mit einer Leidenschaft, die sie lustvoll erschauern ließ.
Kayleen hätte noch Stunden so weitermachen können. Doch diesmal versagte sein Talent, ihre Gedanken zu lesen, denn er löste sich plötzlich sanft von ihren Lippen und aus ihrer Umarmung.
„Was ist?“, keuchte sie atemlos.
„Wir vertagen das auf später“, raunte er ihr zu, „wenn wir allein sind.“
Allein? Was sollte das …
Erst jetzt erinnerte sie sich schlagartig wieder daran, wo sie sich befanden. Oh, Himmel, wie peinlich! Sich ausgerechnet in Gegenwart dieser traditionsbewussten Beduinen so gehen zu lassen!
„Nun zweifelt keiner mehr, zu wem du gehörst“, erklärte As’ad mit einem triumphierenden Lächeln.
Einige Tage später unternahm Kayleen wie so oft einen langen Spaziergang durch den parkartig angelegten Palastgarten. Sie wählte einen neuen, verschlungen Pfad und bewunderte die üppige Blumenpracht in den gepflegten Beeten. Eine wunderschöne rote Rose erregte ihre Aufmerksamkeit. Kayleen pflückte sie und sog den süßen Duft ein. Dann setzte sie sich auf eine von der Sonne erwärmte Steinbank und schloss die Augen.
So viel war in so kurzer Zeit passiert. Bis jetzt hatte sie ja kaum verkraftet, von einem Tag auf den anderen in ein sorgloses Luxusleben katapultiert worden zu sein. Und nun nahmen die Ereignisse eine völlig unerwartete Wendung … As’ad hatte sie geküsst. Auch wenn Kayleen mit allem gerechnet hatte, damit nicht. Und schon gar nicht mit ihrer Reaktion darauf.
Ein verträumtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Wie sehr sie sich nach der versprochenen Fortsetzung sehnte! Doch bis jetzt hatte sich keine Gelegenheit dazu ergeben. Kayleen fragte sich, wie As’ad den Kuss empfunden hatte. Womöglich nicht besonders aufregend, sodass er keinen Wert auf eine Wiederholung legte?
Im Grunde konnte ihr das völlig egal sein. Weitere Zärtlichkeiten durfte es nicht geben, das sagte ihr der gesunde Menschenverstand. Sie hatte ihre Zukunftspläne, er seine. Sie sehnte sich nach einer engen Beziehung, er nach Unabhängigkeit. Beides deckte sich nicht miteinander.
In diesem Moment unterbrach das Geräusch von Schritten ihre Gedanken. Kayleen öffnete die Augen und sah sich dem König höchstpersönlich gegenüber.
„Oh!“ Hastig sprang sie auf und blieb unschlüssig stehen.
„Welch angenehmes Zusammentreffen, Miss Kayleen.“ König Mukhtar schenkte ihr ein liebenswürdiges Lächeln. „Ich sehe, Sie genießen meinen Garten.“
In der Hoffnung, dem höfischen Protokoll zu genügen, neigte sie leicht den Kopf. „Ich gehe gern spazieren“, erzählte sie dann. „Hoffentlich bin ich nicht in Ihren Privatbereich eingedrungen?“
„Aber nein, meine Liebe. Ich freue mich über ein bisschen Gesellschaft. Kommen Sie, begleiten Sie mich ein Stückchen.“
Kayleen gehorchte. Schweigend gingen sie nebeneinander her. Sie wartete darauf, dass der König das Gespräch begann, was er zu ihrer Erleichterung schließlich auch tat.
„Haben Sie sich inzwischen im Palast eingewöhnt? Fühlen Sie sich bereits heimisch?“
„Eingewöhnt ja, aber heimisch?
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