COLLECTION BACCARA Band 0285
sich von ihm und sah zu ihm auf. „Ich will es richtig machen“, sagte sie und senkte wieder den Kopf. „Sag mir, wenn es gut ist.“
Sie umschloss ihn mit den Lippen und liebte ihn mit solchem Eifer, dass Daniel sie wegschieben musste, als er kam. Er zog sie in seine Arme und drückte ihren Kopf an seine Schulter.
„Du hast mir nicht gesagt, ob ich es richtig mache?“
Daniel konnte nur stöhnen.
Zwei Tage später erhielt Daniel einen Anruf von seinem Bruder Brad, und Erin konnte beobachten, wie sich Daniels Welt daraufhin veränderte. Die Presse hungerte nach Informationen und musste gefüttert werden. Die Zeit für Daniels erstes Interview als zukünftiger Fürst von Altaria war gekommen.
Um die Bürger von Altaria nicht vor den Kopf zu stoßen, beschloss Daniel, dass das Interview zuerst im Fernsehen und Radio von Altaria ausgestrahlt werden sollte, bevor es im amerikanischen Fernsehen erschien. Erin liebte ihn für sein Einfühlungsvermögen. Um der trauernden Nation die Ehre zu erweisen, zeigte seine Mutter sich an seiner Seite, zögerte jedoch, dem amerikanischen Sender ein Interview zu geben.
Der Reporter von Altaria verhielt sich respektvoll und zurückhaltend; die amerikanische Journalistin dagegen war eher kritisch und knallhart. Doch Daniel gab sich selbstbewusst und beherrscht.
„Welchen Grund kann es für einen erfolgreichen amerikanischen Geschäftsmann geben, die eher unbedeutende Rolle des Fürsten eines kleinen, exotischen Inselstaates zu übernehmen?“, fragte die amerikanische Reporterin.
„Dieser Amerikaner hat beschlossen, die Rolle aus ganz altmodischen Gründen zu akzeptieren: Familienehre und Pflichtgefühl. Und ich stimme Ihnen nicht zu, dass die Aufgabe unbedeutend ist. Ich denke, sie steht und fällt mit dem Menschen, der sie übernimmt.“
Die Reporterin schien überrascht. „Ist das so? Dann haben Sie also schon Pläne für Ihre Regentschaft, Hoheit?“, fragte sie skeptisch.
Erin hätte der Frau am liebsten ihre Meinung gesagt, doch sie merkte, dass Daniel sich nicht aus der Reserve locken ließ.
„Es wäre falsch von mir, das Amt mit der Vorstellung anzutreten, alles verändern zu wollen. Altaria kommt seit Jahrhunderten gut ohne meine Ideen zurecht. Andererseits hielte ich es auch für verantwortungslos, wenn ich gar keine Neuerungen umsetzen würde.“
Er machte eine kurze Pause. „Im Moment erkunde ich die Möglichkeiten zum Ausbau des Flughafens von Altaria. Das hätte positive Auswirkungen auf den Tourismus und auf die Wirtschaft. Außerdem werde ich nach Möglichkeiten suchen, das Hochschulwesen auf der Insel einzuführen. Ich will eine Wirtschaftlichkeitsprüfung für alle Regierungsabteilungen einführen, einschließlich des Rosemere Instituts, das meine Familie gegründet hat.“
Die Antwort würde ihrem Vater wahrscheinlich nicht gefallen, doch Erin fand sie inspirierend.
Ein PR-Mitarbeiter von Connelly flüsterte Erin zu: „Daniel ist einfach brillant. Er geht so souverän mit der Presse um, als wäre er für diese Aufgabe geboren.“
„Das ist er auch“, erinnerte Erin den Mann. Gleichzeitig dachte sie daran, dass sich ihre Beziehung zu Daniel viel zu schnell ändern würde. Bei dem Gedanken wurde ihr schlecht.
„Dann werden Sie also nicht nur Repräsentationspflichten übernehmen?“, sagte die Reporterin.
Daniel lächelte. „Ganz bestimmt nicht.“
„Erzählen Sie mir vom Rosemere Institut.“
„Mein Großvater, der verstorbene Fürst Thomas, hat das Institut gegründet, um die technische und medizinische Forschung zu fördern. Nach dem Krebstod meiner Großmutter widmete sich das Institut vor allem der Erforschung neuer Wege zur Krebsbekämpfung.“
Erin beobachtete Daniel, der gekonnt seinen natürlichen Charme und seine Intelligenz einsetzte, um die Fragen der Reporterin souverän zu beantworten. Seine Umsicht und Aufrichtigkeit würden Mauern zu Fall bringen. Am Ende des Interviews war Erin überzeugter denn je, dass Daniel geeigneter als jeder andere Mann war, Fürst von Altaria zu werden.
Er schaltete sein Mikrofon aus, schüttelte der Reporterin die Hand und blickte sich suchend im Studio um. „Erin?“, rief er, und ihr Herz schlug Purzelbäume.
Sie machte sich bemerkbar. Als er sie erblickte, lächelte er erleichtert und eilte zu ihr. „Nach diesem Duell mit dem Teufel bin ich ganz schön hungrig“, sagte er so leise, dass nur sie es verstehen konnte. „Chicago Hotdog oder Pizza?“
„Wie sieht es mit dem
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