COLLECTION BACCARA Band 0285
Dann blickte er Jordan an und streckte widerstrebend die Hand aus, um den Hund zu streicheln.
Daniel erkannte sofort, dass Gregor kein Hundefreund war.
Während er Jordan nicht aus den Augen ließ, bewegte sich Gregor an das andere Ende des Raumes. „Ich wollte Sie persönlich begrüßen, Hoheit“, sagte er. „Ich weiß, dass sich Ihr Leben in vielerlei Hinsicht ändern wird, und ich möchte, dass Sie wissen, dass ich Ihnen in jeder Hinsicht behilflich sein werde. Tag und Nacht.“
Daniel spielte mit dem Gedanken, den Mann darum zu bitten, den Hund auszuführen, doch das wollte er Jordan nicht antun. „Vielen Dank für das freundliche Angebot“, sagte er stattdessen. „Wenn ich Sie brauche, lasse ich Sie rufen. Und danke für den Imbiss. Ich werde mich heute Abend so früh wie möglich zurückziehen.“
Gregor nickte. Sein Blick hing immer noch an Jordan. „Wie Sie wünschen, Sir. Und wenn Sie etwas brauchen, zögern Sie nicht, mich zu rufen.“ Er entfernte sich rückwärtsgehend.
Kaum hatte Gregor den Raum verlassen, wandte Daniel sich an Erin. „Bilde ich es mir ein, oder war der Mann ein bisschen überspannt?“
„Er war extrem korrekt und respektvoll“, sagte sie und machte eine Pause. „Aber ich stimme dir zu: Er hat irgendetwas an sich, was mich verrückt macht.“
„Außerdem mag er Jordan nicht“, fügte Daniel hinzu. „Es sagt viel über einen Menschen aus, ob er Hunde mag oder nicht.“
„Ich habe auch keinen Hund“, erinnerte Erin ihn.
„Aber du hättest gern einen“, entgegnete Daniel und lachte. „Pudel sind zwar ziemlich angepasst, aber immerhin, es sind Hunde. Und Jordan mag dich.“
„Er mag mich, wenn ich etwas zu fressen für ihn habe“, korrigierte Erin.
„Ich möchte, dass du heute Nacht bei mir bleibst.“ Daniel ging auf sie zu. Er wusste, dass sie Widerstand leisten würde.
Sie schüttelte den Kopf. „Das gehört sich nicht. Es wäre nicht richtig. Die Palastangestellten würden sofort anfangen zu tratschen“, sagte sie. „Ich kann nicht zulassen, dass du …“
Daniel verschloss ihre Lippen mit einem Kuss, sodass kein weiterer Protest möglich war. Er küsste sie leidenschaftlich.
Erin erwiderte seinen Kuss, und alle Einwände waren vergessen.
Erin und Daniel hatten gerade das Frühstück in seinen Privaträumen beendet, als das Telefon klingelte.
Daniel nahm den Anruf entgegen.
„Daniel?“ Es war sein Bruder Brad. Seine Stimme klang ungeduldig und merkwürdig angespannt.
„Ja.“
„Es wird aber auch Zeit. Das ist schon mein dritter Versuch, dich zu erreichen, aber man hat mich nicht durchgestellt, weil Hoheit geschlafen hat.“
Daniel stöhnte. „Ich muss sie anweisen, dass Anrufe meiner Familie grundsätzlich durchgestellt werden sollen“, sagte er und formte mit den Lippen Brads Namen, als er Erins fragenden Blick sah. „Was gibt es denn so Dringendes?“
„Nichts Gutes, aber wir sind noch nicht sicher. Es scheint, als wären Fürst Thomas und Prinz Marc ermordet worden.“
Daniel lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. „Was? Sag das noch einmal.“
„Wir glauben nicht, dass der Bootsunfall tatsächlich ein Unfall war. Deshalb haben wir einen Ermittler engagiert. Sein Name ist Albert Dessage. Er lebt in Frankreich und wird nach Altaria kommen. Außerdem hat Elena Delgado, die Mitarbeiterin einer Spezialeinheit des Chicago Police Departments, den Auftrag, den Schuss auf dich näher zu untersuchen.“
Es dauerte einen Moment, bis Daniel die Worte seines Bruders verdaut hatte. Warum? Warum hätte jemand Fürst Thomas umbringen sollen? Daniel hatte nie engen Kontakt zu seinem Großvater mütterlicherseits gehabt, doch er hatte immer geglaubt, dass Fürst Thomas ein beliebter Regent gewesen war.
„Bist du noch dran?“
Daniel rieb sich das Gesicht. „Ja, ich versuche nur gerade, mir darüber klar zu werden, wem ich hier vertrauen kann.“
„Pass auf dich auf“, sagte Brad.
„Danke. Ich werde deinen Rat beherzigen.“
„Und hab Mitleid mit mir“, fügte Brad etwas lockerer hinzu. „Ich bin auserkoren, mich um die Detektivin zu kümmern.“
Daniel grinste. „Warum sollte ich Mitleid mit dir haben? Ich bin sicher, du wirst die Situation zu deinem Vorteil nutzen.“
„Miss Delgado ist sicher ein alter Drachen. Außerdem hast du leicht reden. Du hast diese hübsche Blondine mit dem hinreißenden Akzent an deiner Seite.“
Daniel lächelte Erin an. „Ich brauche etwas Zuspruch.“
„Ja, natürlich. Wie ist der
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