Collection Baccara Band 0290
beginnt, dachte ich, wir machen uns heute einen schönen Tag.“
„Das klingt gut. Was hast du dir vorgestellt?“ Belinda griff nach der Kaffeekanne und goss Luc eine weitere Tasse ein. Dann stockte sie. „Oh, entschuldige. Ich habe überhaupt nicht gefragt, ob du noch Kaffee willst. Es war ganz automatisch.“ Sie stellte die Kanne ab.
Luc musterte sie eindringlich. „Ich trinke immer zwei Tassen Kaffee zum Frühstück.“
Verrückt. Sie konnte sich daran erinnern, wie viel Kaffee er trank, aber sie konnte sich nicht an Luc selbst erinnern? Welche verworrenen Wege konnte das Gedächtnis einschlagen?
Ihr Neurologe hatte ausführlich mit ihr über die Lücken in ihrer Erinnerung gesprochen und darüber, dass sie sich an ganz banale, alltägliche Dinge erinnern würde, so wie gerade eben. Mit Luc zusammen zu sein, schien den Teil ihres Gehirns zu stimulieren, der ihr den Zugang zu ihrer Vergangenheit erlaubte.
Luc legte eine Hand auf ihre, und sie zuckte vor Schreck zusammen.
„Das ist dir wieder eingefallen, ohne dass du dich darum bemüht hast. Du solltest nicht zu viel analysieren, lass die Dinge einfach auf dich zukommen. Wer weiß, was heute passieren wird.“
Er ließ ihre Hand los, trank noch einen Schluck Kaffee und erhob sich.
„Was hast du denn geplant?“
„Ich dachte, wir machen einen kleinen Ausflug über das Gelände von Tautara. Ich schwänze im Büro.“ Er lächelte. „Klingt das gut?“
„Nur wir beide?“, fragte sie.
„Ist das ein Problem?“
„Nein. Sollte es eins sein?“ Sie zwang sich, ihn anzulächeln.
Luc sah sie mit unergründlicher Miene an. „Wenn du heute lieber hierbleiben würdest, ist das völlig in Ordnung.“
„Nein, nein. Ein Ausflug klingt toll.“
„Und wenn es dich beruhigt – Manu wird uns fahren.“ Er griff nach dem Gehstock, der am Tisch lehnte.
„Ich könnte doch auch fahren“, bot Belinda an.
Luc blieb stehen, sein Gesicht wurde blass, und er schaute sie misstrauisch an. Ihr Herzschlag schien einen Moment auszusetzen. Hatte sie etwas Falsches gesagt?
„Oder auch nicht“, sagte sie mit einem leisen, gezwungenen Lachen, um das kalte Schweigen zu überbrücken, das plötzlich zwischen ihnen geherrscht hatte.
„Ich glaube, besser nicht. Noch nicht zumindest.“ Luc hatte sein Gleichgewicht wiedergefunden. „Frühstücke erst einmal, dann machen wir uns auf den Weg.“
Belinda warf einen Blick auf die Uhr. „Gib mir zwanzig Minuten, dann bin ich ganz dein.“
„Ganz mein?“, wiederholte er mit dunkler Stimme, und ein unheimliches Déjà-vu überkam Belinda.
Leicht schwankend griff sie nach dem Tisch, um sich festzuhalten. Schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen, und sie bemühte sich, möglichst ruhig zu atmen. Luc legte eine Hand auf ihren Rücken.
„Alles klar?“, fragte er.
„Ja“, erwiderte sie mit einem Zittern in der Stimme. „Ich bin gleich so weit.“
„Denk dran, eine Jacke einzupacken, falls es später kalt wird. Und zieh bequeme Laufschuhe an, ja?“
„Werden wir den ganzen Tag unterwegs sein?“
„Wenn du das schaffst.“
Sie straffte die Schultern. „Natürlich schaffe ich das.“
„Gut, bis gleich.“
Als sie aus der Haustür trat, wo Luc schon auf sie wartete, hatte Belinda ihr inneres Gleichgewicht wiedergefunden. Sie war noch immer etwas gekränkt, weil er sie nicht fahren lassen wollte, denn sie hatte sich immer für eine gute Autofahrerin gehalten. Die Aussicht, sie am Steuer zu sehen, war für ihn offensichtlich unangenehm. Wenigstens hatte sie so die Gelegenheit, mehr von der Landschaft genießen zu können.
Überrascht stellte sie fest, dass Luc neben ihr auf der Rückbank Platz nahm. Als sie ihn danach fragte, verschränkte er seine Finger mit ihren und sagte: „Ich bin so lange von dir getrennt gewesen, und trotzdem wundert es dich, dass ich endlich wieder neben meiner Frau sitzen möchte?“
Wieder war die Intensität seiner Worte verlockend und beunruhigend zugleich. Sie rief sich zur Ordnung. Warum nur hatte sie ständig das Gefühl, dass hinter der nächsten Ecke etwas Gefährliches lauerte? Vielleicht hätte sie doch mit dem Neurologen sprechen sollen. Diese Angst, ein falsches Leben zu führen, konnte doch nicht normal sein.
Luc lenkte sie ab, indem er ihr mehr über das Grundstück und seine Bewirtschaftung berichtete, während sie langsam tiefer ins Tal hineinfuhren. Alles gehörte zu Tautara Estate, und Belinda verstand erst jetzt, wie groß das Reich ihres Mannes war und wie viel
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