Collection Baccara Band 0293
bezeugte. Ein Abschluss in BWL sowie der Umstand, dass sie frisch von der Hochschule einen Job als Geschäftsführerin in Los Angeles’ größter Marketingfirma ergattert hatte, hatten Trent als Referenz genügt. Im Übrigen war sie Laneys beste Freundin und insofern vertrauenswürdig, hatte er ihr gesagt.
Ihre erste Begegnung lag Monate zurück. Auf der Hochzeit ihrer Freundin Laney mit Trents Bruder Evan war Julia der große, gut aussehende Texaner sofort ins Auge gestochen. Vom ersten Augenblick an hatte es zwischen ihnen geknistert. Sie hatten ein leidenschaftliches Wochenende miteinander verbracht, doch dann hatte Julia nichts mehr von Trent gehört.
Bis vor zwei Wochen. Da war er mit Blumen und Champagner vor ihrer Tür in Los Angeles aufgetaucht und hatte sich dafür entschuldigt, dass er sich nicht gemeldet hatte.
Trent lächelte Julia verführerisch an. „Du siehst umwerfend aus.“
Sie fühlte, wie ihre Wangen zu glühen anfingen, doch ihr olivenfarbener Teint verbarg die Röte. Wie hätte sie jene heißen, prickelnden Nächte in Trents Armen vergessen können? Sie waren von einer solchen Leidenschaft gepackt gewesen, dass sie alles um sich herum vergessen hatten. Konnte sie je vergessen, wie er ihren Namen flüsterte, kurz bevor die Wellen der Lust sie überrollten?
Julia hatte ihre spontane Entscheidung, die Marketingstelle anzunehmen, in den letzten Wochen x-mal überdacht. Wie es schien, war Trent ein überzeugter Single, dem seine Geschäfte über alles gingen. Von vornherein hatte er deutlich gemacht, dass er an einer festen Beziehung nicht interessiert war. Sein Hotel Tempest West hatte Vorrang und beanspruchte seine ganze Zeit und Energie.
Und doch … die beiden Male, da sie sich begegnet waren – auf der Hochzeit seines Bruders und an dem Wochenende –, hatte sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen gefühlt.
Julias Freundin Laney war felsenfest davon überzeugt, dass die richtige Frau jeden Mann zur Vernunft bringen konnte und dass sie selbst und Evan der lebende Beweis dafür waren. Doch Julia befürchtete, dass sie schon zu tief in die Sache mit Trent verwickelt war. Sie fühlte sich ihm in einer Weise verbunden, wie sie es zuvor nicht gekannt hatte, und wenn sie ihn ansah, stellte sie sich ein Leben, ja eine Familie mit ihm vor.
Trent zog sie an sich, schloss seine Arme um ihre Taille und neigte den Kopf, sodass seine Augen im Schatten der Hutkrempe lagen.
„Ich freue mich, dass du da bist.“
Sei stark, Julia!
Sie holte tief Luft und legte ihm die Hände auf die Brust. Als sie seine harten Muskeln durch das Hemd hindurch spürte, war es um ihren Widerstand geschehen.
Trent lächelte sie an und neigte den Kopf tiefer, um sie zu küssen.
Sie erwiderte seinen Kuss, und die Erregung durchströmte ihren Körper wie ein süßes Gift. Auch als er sich bereits wieder aufgerichtet hatte, spürte sie den Druck seiner sinnlichen Lippen noch auf den ihren. Außerstande, ihm in die Augen zu sehen, starrte sie auf seinen Hals.
„Vielleicht sollten wir ein paar Spielregeln aufstellen, Trent.“
„Sicher“, stimmte er sofort zu. Dann legte er einen Arm um ihre Taille und führte sie zum Hoteleingang. „Ich zeige dir jetzt dein Zimmer und lasse dich erst einmal ausspannen. In einer Stunde hole ich dich zum Dinner ab, und dann können wir alles bereden.“
Er willigte einfach so ein? Julia sah ihn von der Seite an. Er blieb völlig ungerührt. Vielleicht hatte er erkannt, dass sie nun, da sie seine Angestellte war und laut Vertrag auch im Hotel wohnen würde, manchen Dingen einen Riegel vorschieben musste.
„Okay.“ War sie nun enttäuscht oder erleichtert?
In Sekundenschnelle kam sie zu dem Schluss, dass es wohl beides war.
Trent verrichtete seine Arbeit mit derselben Hingabe wie alles andere in seinem Leben. Er gab stets hundert Prozent. Zuweilen war er rücksichtslos, manchmal hartnäckig und unnachgiebig wie ein Fels, wenn er von der Richtigkeit einer Sache überzeugt war.
Mit Tempest West lag er richtig. Tief in seinem Innern wusste er, dass er das Hotel zu einem Erfolg führen würde. Er war weder dafür geschaffen, in einer Großstadt zu leben wie sein Bruder Evan, noch dafür, in Kreisen der High Society seine Zeit mit Small Talk zu vergeuden wie Brock, der Salonlöwe unter den Brüdern. Deshalb war ihm auch die etwas großspurige Ankündigung leicht über die Lippen gegangen: Tempest West wird im ersten Jahr seines Bestehens mehr Gewinn erwirtschaften als jedes andere
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