Collection Baccara Band 0293
dass er bei ihr in Los Angeles mit Blumen und Geschenken reumütig vor der Tür gestanden hatte. Seit Evans und Laneys Hochzeit, auf der sie sich kennengelernt hatten, waren damals schon einige Monate vergangen. Dieses wilde, zügellose Wochenende würde Julia niemals vergessen.
Unruhig rutschte sie auf ihrem Stuhl hin und her. Es war Zeit, das Thema zu wechseln. „Hast du mal wieder etwas von Evan gehört?“
„Nein. Ich nehme an, dass er viel zu beschäftigt damit ist, bald Vater zu werden.“
Julia nickte. Sie konnte es sich gut vorstellen. Evan schien ihr für die Rolle eines Familienvaters wie geschaffen. Wie hatte sie das Paar um ihr Glück beneidet! „Ich plane nämlich zu Ehren der werdenden Mutter eine zünftige Baby Shower zu geben, um sie auf ihre zukünftige Rolle als Mutter angemessen einzustimmen. Laney ahnt bestimmt schon so etwas. Aber sie rechnet frühestens in ein paar Monaten mit einer Party. Es wäre schön, wenn ich ein paar Tage zwischendurch Zeit hätte, um etwas für sie vorzubereiten.“
Trent überlegte einen Augenblick, dann sagte er: „Warum machst du die Party nicht hier?“
„Was? Hier in Tempest West, im Hotel?“ Sein Vorschlag kam für sie vollkommen überraschend. Sie konnte gar nicht glauben, dass er ihn ernst meinte.
„Warum nicht? Es spricht doch vieles dafür. Erstens wäre es kein Problem, die Gäste mit unserem Firmenjet herzubringen. Zweitens wollte ich die Familie sowieso demnächst einladen, damit sie die fertige Anlage sieht. Und drittens wäre es einfacher für dich, das Ganze zu organisieren.“
„Du arbeitest wirklich hart daran, deinen Angestellten das Leben schön zu machen.“
Trent lächelte, und wieder entdeckte Julia das Grübchen in seiner Wange, das sie so hinreißend fand. „Ich habe nun einmal gern zufriedene Menschen um mich. Außerdem kann ich dich nicht so lange entbehren. Also: Das Hotel steht zu deiner Verfügung. Bedien dich. Ich lasse dir vollkommen freie Hand.“
„Dann bezahle ich auch dafür.“
Er sah sie mit einem schiefen Lächeln an. „Darüber können wir immer noch reden.“
Julia lachte. „Du bist vollkommen unmöglich, weißt du das?“
Trent zuckte die Achseln. „An wie viele Gäste hattest du denn gedacht?“
Sie rechnete einen Augenblick nach. „Ungefähr vierzig.“
„Dürfte kein Problem sein.“
„Wirklich, Trent, die Idee ist großartig.“ Verträumt blickte sie aus dem großen Fenster. Unzählige Sterne funkelten am Himmel und warfen ein schwaches, mildes Licht auf die Erde. Das unbewegte Wasser des Sees schimmerte in ihrem Widerschein. Aus der Dunkelheit drangen leise, geheimnisvolle Laute der Nacht. „Laney wird diesen Flecken Erde lieben.“
Trent lehnte sich entspannt zurück. „Dann wäre dieses Problem ja schon gelöst.“
„Gut“, meinte Julia, „kommen wir zum nächsten.“ Sie hob ihren Aktenkoffer auf den Schoß, ließ die Schlösser aufschnappen und holte einen braunen Ordner heraus. „Ich habe schon ein paar Ideen zusammengetragen. Wir können sie beim Essen einmal durchgehen.“
„Einverstanden. Es liegt mir viel daran, die Geschäfte zum Laufen zu bringen. Das ist dein Job, meine Zauberfee.“
Schön wär’s, dachte Julia. Wenn sie eine Fee wäre, könnte sie Trent dazu bringen, in ihr noch etwas anderes zu sehen als die Frau, die seine Bilanzen in Ordnung brachte und gelegentlich sein Bett teilte.
Nach dem Abendessen führte Trent Julia durchs Hotel, machte sie mit dem Personal bekannt und informierte sie über die organisatorischen Abläufe des Hauses. Geduldig beantwortete er all ihre Fragen. Als sie den Rundgang beendet hatten, führte er sie nach draußen.
„Ich bin froh, dass du da bist, Julia. Was wir brauchen, ist so etwas wie ein Neustart. Ich glaube, wir müssen uns von Grund auf neu aufstellen.“ Als sie die Terrasse und die Lichter des Hauses hinter sich gelassen hatten, nahm er ihre Hand.
„Hättest du nicht wie aus heiterem Himmel in Los Angeles vor meiner Tür gestanden, wäre ich nicht hier.“
„Wie der Zufall es manchmal will: zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, sagte Trent leichthin. Er wollte diese Angelegenheit lieber nicht vertiefen.
„Ich war ziemlich am Boden, als ich die Stelle bei Bridges, der Restaurantkette, doch nicht bekommen habe. Ich hatte alles auf diese Karte gesetzt und war mir so sicher, dass es klappt.“
Trent blieb plötzlich stehen. Dann fasste er sie um die Taille und zog sie an sich. Er wollte sie um jeden Preis von diesem
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