Collection Baccara Band 0293
er mit dem Daumen über ihre Finger strich, stieg die Erinnerung an atemloses Geflüster und entfesselte Lust in ihm auf. „Ich würde ja mit reinkommen, aber ich bezweifle, dass du dann die nötige Ruhe findest.“
Julia schüttelte wortlos den Kopf.
Er nahm seine Hand fort und ließ den Blick über ihre langen Beine hinabgleiten, bis zu ihren Füßen, die in roten Sandalen steckten. Er würde niemals vergessen, wie er sie beim Sex gebeten hatte, alles bis auf diese roten Sandalen auszuziehen. „Die hattest du damals an.“
Ihre Augen funkelten. „Sie passen zu meiner Kleidung.“ Sie versuchte nicht zu leugnen, dass sie die Anspielung verstand.
Ihre Selbstsicherheit imponierte ihm. Er lächelte sie an. „Ich mag Frauen mit gutem Geschmack.“
Kaum war Julia im Zimmer, streifte sie die Sandalen ab und holte tief Luft. Die Erinnerung, die die Sandalen wachgerufen hatten, verdrängte sie sogleich. Sie ging zu einem üppigen Blumenstrauß, der auf dem Couchtisch stand, und las den Willkommensgruß.
Als sie kurz darauf ihre Umgebung näher inspizierte, schaltete sie unverzüglich in den Geschäftsmodus. Die Suite wurde sämtlichen Erwartungen, die sie an Tempest West gehabt hatte, gerecht.
Rustikal, doch mit Klasse und Stil. Luxuriös und in einer unaufdringlichen Art komfortabel. Schlichtes, elegantes Design. Trent hatte wahrlich keine Kosten gescheut, und er konnte stolz sein auf die liebevolle Ausstattung, den Ausblick und den großzügigen Schnitt der Räume. Sie durchquerte die Suite, um aus dem rechteckigen Panoramafenster einen Blick nach unten zu werfen.
Das Hotel selbst hatte drei Etagen; das Herzstück der Anlage aber waren die Suiten, die in niedrigen Häuschen hufeisenförmig zu beiden Seiten des Haupthauses angeordnet waren. Sie gewährten einen Ausblick auf die Stallungen, den See und den dahinter befindlichen Canyon.
„Hiermit hast du dich selbst übertroffen, Trent“, murmelte sie und lächelte unwillkürlich. Stets war er mit Zuversicht und voller Enthusiasmus am Werk. Ihre erotischen Erinnerungen bezeugten dies nur zu gut.
Sie ging in das geräumige Schlafzimmer, packte ihre Koffer aus und räumte ihre Sachen ein – die Freizeitkleidung in die Schubladen einer Kommode, die Businesskostüme in den begehbaren Kleiderschrank. Danach schlenderte sie durch eine Flügeltür aus Eichenholz auf einen großen Balkon, klappte ihr Handy auf, wählte und wartete. Nach dem zweiten Klingeln nahm ihr Vater ab. „Hallo, Daddy. Ich bin gut angekommen.“
„Das ist gut, Schatz. Schön, dass du anrufst.“
Obwohl sie schon fast dreißig war, machte es ihr nichts aus, sich immer wieder bei ihrem Vater zu melden. Ihre Mutter war vor zwei Jahren gestorben, und Julia wusste, dass ihr Vater seitdem einsam war. Sie hatten sich immer nahegestanden. Während sie selbst fürchterlich enttäuscht gewesen war, den Arbeitsvertrag bei der Restaurantkette nicht bekommen zu haben, war ihrem Vater die Erleichterung darüber, dass sie doch nicht nach New York gehen würde, anzusehen gewesen.
Einige Tage darauf war Trent vor ihrer Haustür erschienen und hatte sich dafür entschuldigt, dass er sich nach ihrem gemeinsamen Wochenende nicht mehr gemeldet hatte. Ihr Selbstbewusstsein hatte nach der Jobabsage einen Dämpfer erlitten, doch Blumen, Champagner und eine Nacht in Trents Armen hatten sie schließlich getröstet. Bald darauf hatte sie ihrem Vater mitteilen müssen, dass sie nach Arizona ziehen und für Trent Tyler arbeiten würde. Er hatte ihr ein Angebot gemacht, das sie nicht ausschlagen konnte.
„Und? Wie ist es in Tempest West?“
„Dad, es ist einfach unbeschreiblich hier. Der Ort hat so viel zu bieten. Ich glaube, ich kann Trent dabei helfen, das Hotel zu einer ersten Adresse für die High Society zu machen.“
„Ich weiß, dass du das kannst. Du hast ja meine Gene!“
Die Erinnerung an den Erfolg ihres Vaters im Bankengeschäft ließ sie auflachen. Er hatte einen guten Geschäftssinn, und sie kam offenkundig nach ihm. „Das stimmt wohl. Den scharfen Verstand habe ich von dir, und ich werde ihn zu nutzen wissen.“
„So ist’s gut“, erwiderte er schmunzelnd, und als ihr Gespräch beendet war, schlüpfte Julia aus den Klamotten und stellte in der geräumigen Dusche das heiße Wasser an. Im Nu hatte sie sich eingeseift und wieder abgeduscht.
Wenig später zog sie einen flauschigen weißen Bademantel an, schloss ihre Arme um die Taille und genoss das frische Gefühl auf ihrer Haut. Dann ließ
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